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Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
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bisschen rumgelaufen, auf der Panzerwiese. Nachdenken. Ich war schon auf dem Heimweg, da kracht dieser Wagen von der Autobahn und mir fast vor die Füße.« Chris deutete auf Sabrina. »Sie lag im Kofferraum.«
    »Moment mal«, sagte Phil, »was? Gerade redet ihr noch von irgendeiner Tasche und jetzt –«
    »Sie hat mich gebeten, eine Tasche für sie wegzuschaffen«, unterbrach ihn Chris. »Bevor die Polizei kommt.«
    Phil hätte fast die Skier umgeworfen – die ihn immer noch irritierten, aber was die zu bedeuten hatten, dahinter würde er auch noch kommen, eins nach dem anderen. Er schaute Chris an und wartete darauf, dass der das grinsend als Scherz abtat, was er da gerade erzählt hatte.
    Als das nicht passierte, sagte Phil: »Und in dieser Tasche ist Geld drin?« Es kam ihm selber schon fast so vor, als wäre er ein bisschen langsam unter den Haaren.
    »Ungefähr vier Millionen«, sagte Sabrina. So beiläufig, als redete sie von Gummibärchen.
    »Vier Millionen?«, wiederholte Phil ungläubig.
    »Ungefähr«, schob Sabrina nach.
    Na dann – könnten sie ja jetzt mal ans Abendessen denken. »Und was ist das für Geld?«, fragte Phil, immer noch nicht ganz sicher, ob die beiden ihn verarschten.
    Chris zuckte mit den Schultern und diesmal schaute er zu Sabrina rüber. Und die sagte: »Der Freund meiner Mutter arbeitet für einen Sicherheitsdienst. Er macht vor allem Werttransporte. Gestern hat er seinen Partner gelinkt und ist mit der Ladung durchgebrannt. Beziehungsweise, das wollte er. Der Unfall ist ihm dazwischengekommen. Oder besser gesagt, uns.«
    »Uns?« Okay, wenn die ihn verarschten, dann im großen Stil. Mit versteckter Kamera und so weiter. Na ja, wer wollte heutzutage schon nicht ins Fernsehen?
    »Ist eine komplizierte Geschichte«, sagte Sabrina.
    Phil unterdrückte ein Grinsen. »Du kannst dir ruhig Zeit lassen, ich hab heute Abend nichts mehr vor – du?« Er schaute zu Chris rüber.
    Chris lächelte schwach. Ein bisschen zu schwach. Wie jemand, der kein schlechter Verlierer sein will.
    Also vielleicht doch keine versteckte Kamera.
    »Die Story ist auch nicht ganz jugendfrei«, sagte Sabrina.
    Phil ging von der Wand zum Sofa und setzte sich auf den billigen Ikea-Tisch davor. Der Löffel in der Müslischüssel klimperte. »Wir halten uns schon die Ohren zu, wenn wir Angst kriegen«, sagte er mit Blick auf seinen Bruder.
    Aber der ließ sich auf die Sofalehne zurückfallen und rieb sich das Gesicht – als hätte er tatsächlich verloren. Und das nicht bei Mensch-ärgere-dich-nicht .
    Die Jungs warteten darauf, dass sie weitersprach, das spürte Sabrina. Also sagte sie: »Der Freund meiner Mutter, Matthias, stand vor ein paar Wochen plötzlich bei mir im Bad. Gerade als ich aus der Dusche komme.«
    Sie konnte sehen, wie bei Chris die Kinnlade runtersackte. Auch Phil war sofort ganz Ohr. Jungs eben. Dankbares Publikum, wenn nackte Haut im Spiel war.
    Sabrina sprach weiter. »Man muss dazusagen, er ist eigentlich ein netter Kerl. Hab ich jedenfalls bis dahin gedacht. Ich war total überrascht, als er vor mir stand.«
    »Warst du – nackt?« Chris räusperte sich.
    »Duschst du angezogen?«, fragte Sabrina zurück.
    »Nein, ich mein – vielleicht hattest du ja ein Handtuch um, oder so?«
    »Hatte ich nicht.«
    »Lässt du sie vielleicht mal ausreden?«, sagte Phil.
    »Ist ja gut, ist ja gut.«
    Sabrina musste lächeln. Sie hatte sich immer Geschwister gewünscht. Jetzt wusste sie wieder, warum. »Was ich sagen will, ist – er war immer korrekt zu mir. Da war gar nichts bis zu dem Tag. Meine Mutter ist noch nicht so lang mit ihm zusammen, sie ist immer noch total verliebt. Ich hätte also mit vielem gerechnet, aber nicht damit. Doch als er da so vor mir steht und mich anstarrt, da war ich mir sicher, jetzt bin ich geliefert, gleich fällt der über mich her.«
    »Oh Mann.« Phil verzog das Gesicht.
    »Ja. Und ihr glaubt nicht, was er dann gesagt hat!« Sie machte eine Pause.
    Und Chris sagte: »Ob er mal kurz pinkeln darf?«
    »Halt jetzt endlich die Klappe, Chris!«
    »Was denn – sie hat eine Frage gestellt!«
    »Hat sie nicht!«
    Sabrina verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich zurück. »Soll ich kurz rausgehen oder noch schnell zu Ende erzählen?«
    Phil warf seinem Bruder noch einen giftigen Blick zu, den Chris nur müde abwinkte, aber dann war wenigstens Ruhe.
    Sie sprach weiter. »Er hat gesagt, dass er mich liebt! So richtig. Er meine es ernst, ihm gehe es nicht um Sex. Also,

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