Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
Vom Netzwerk:
zeichnete sie mit der Maus den Weg dorthin nach.
    »Willst du mir meine schöne Anti-Flughafen-Theorie kaputt machen?«, fragte Phil.
    Sabrina lächelte. »Ich weiß, du glaubst, er wollte ans Meer und irgendein Boot chartern. Vielleicht sollten wir das tun, wenn dir die Idee so gefällt?« Als sie sich zurücklehnte, berührte sie ihn wieder am Arm.
    Langsam fragte sich Phil, ob sie das vielleicht absichtlich machte. Nicht dass er was dagegen gehabt hätte. Er sagte: »Vielleicht, ja.« Dann musste er lachen.
    Sabrina stutzte. »Was ist?«
    »Na ja. Vorhin hab ich gedacht, das wird ein Kinderspiel. Rausfinden, wo die Kohle versteckt ist. Da war ich wohl ein bisschen zu optimistisch. Wir wissen nicht mal, wo Kriebl seinen Partner gelinkt hat. Die Beute könnte überall sein!«
    Sabrina sagte: »Lass uns eine Pause machen, okay? Müsste dein Bruder nicht langsam mal zurückkommen? Er wollte doch nur seine Schulsachen holen.«
    Phil unterdrückte ein Gähnen. »Vielleicht ist er in der U-Bahn eingeschlafen, der muss hundemüde sein.«
    »Ruf ihn doch mal an.«
    Phil nickte und zog sein Handy aus der Hosentasche. Als er die Tastensperre entriegelte, poppte das Nachrichten-Symbol auf dem Display auf.
    Sabrina schaute ihm über die Schulter. »Vielleicht hat er dir was auf die Mailbox gesprochen.«
    Phil drückte mit dem Daumen länger auf die 1 , dann hielt er sich das Handy ans Ohr. Die Stimme seines Bruders versetzte ihm einen Stich. Er schaltete auf laut, und auch Sabrina erschrak, als sie Chris keuchen hörte: »Phil, Scheiße, die sind hinter mir her!«
    Elom musterte Chris, dem sie mit Marvins Gürtel die Arme hinter dem Rücken gefesselt hatten. »Wehr dich nicht dagegen«, sagte Elom. »Das bringt nichts.« Er nahm vorsichtig das Ei, das Yannick für ihn geholt hatte, zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt es Chris vor die Augen. »Ich möchte dir was zeigen, Chris. Schau bitte genau hin.«
    »Wo sind wir?«, fragte Chris, immer noch benommen.
    »Bisschen unheimlich, was? Ich bin heut auch zum ersten Mal hier.« Elom deutete auf das Heizungsrohr rechts von ihm an der Wand und vergewisserte sich, dass Chris das Ei auch im Blick hatte, bevor er es zerbrach.
    Das am Rohr hinablaufende Eiklar färbte sich sofort weiß. Nach einer Weile fing es an zu brutzeln und Elom warf die zerbrochene Eierschale zu Boden. »Verstehst du, worauf ich hinauswill?« Er wischte sich die Hand an Chris’ Hosenbein ab.
    »Dir ist klar, dass mein Bruder dich umbringt, wenn du mir wehtust?«, sagte Chris.
    Elom lächelte. »Ja. Die Frage ist bloß, ob dich das trösten wird. Wenn du morgens in den Spiegel schaust.« Das Eiweiß bekam einen braunen Rand und kleine Rauchschwaden bildeten sich darüber. »Die Sache ist nämlich die: Ob mich dein Bruder fertigmacht oder die Bullen – ist für mich kein großer Unterschied. Das ist das Gute daran, wenn man schon verloren hat. Man ist nicht mehr erpressbar. Aber jetzt halt dich fest: Ich will dir ja gar nicht mal wehtun.«
    Als es anfing, verbrannt zu stinken, nahm Elom den Spachtel, den er in einem Putzeimer im Eck gefunden hatte. Er kratzte die Überreste des Eis vom Heizungsrohr.
    Chris beobachtete ihn dabei, und Elom konnte sehen, dass er Angst hatte.
    »Ich wäre nur dazu bereit «, sagte Elom. »Falls es gar nicht anders geht.«
    »Was willst du von mir?«, fragte Chris.
    »Sag mir, warum die Bullen so einen Narren an dir gefressen haben. Und an dem Mädchen.«
    Chris antwortete nicht gleich. Es schien Elom, als würde der Kleine eine Entscheidung treffen. Wahrheit oder Lüge.
    »Sie ist in einen Raub verwickelt«, sagte Chris.
    Die richtige Entscheidung, dachte Elom.
    David grinste zu Marvin rüber, der mit ihm und Yannick am Zählerkasten neben der Tür stand: »Schau mal einer an!«
    Elom drehte sich zu ihm um und David hob abwiegelnd die Hände. Dann wandte sich Elom wieder Chris zu. »Weißt du, was? Genauso hab ich mir das vorgestellt. Ich frag dich was und du antwortest, knapp und auf den Punkt, kein Reden um den heißen Brei. Je früher wir damit durch sind, umso besser für uns alle. Ist immerhin Weihnachten, oder? Und wir haben alle den Schnee draußen gesehen. Kannst du dich erinnern, wann wir das letzte Mal weiße Weihnachten hatten? Wir sollten so schnell wie möglich anfangen, zu feiern, oder, Chris?«
    Chris nickte. »Was willst du noch wissen?«
    »Präzise und auf den Punkt, guter Junge. Was du mit der Sache zu tun hast!«
    Chris hustete. Wahrscheinlich die trockene

Weitere Kostenlose Bücher