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Jackpot - wer traeumt, verliert

Jackpot - wer traeumt, verliert

Titel: Jackpot - wer traeumt, verliert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Knoesel
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doch bestimmt schon die Polizei gerufen.«
    Phil nahm ihr das Fernglas wieder ab. »Weil ich ihre Wohnung abgesucht hab, ohne vorher Bitte zu sagen? Die hat Besseres zu tun, als ihre Jungs bei den Bullen hinzuhängen.« Er ging an Sabrina vorbei aus der Küche.
    Unglaublich: Sie schien nicht den Hauch eines schlechten Gewissens zu haben – obwohl sie es gewesen war, die den Anruf von Chris weggedrückt hatte.
    Aber sie folgte ihm. »Phil, jetzt warte mal, wo gehst du hin?« Also tat es ihr vielleicht doch leid.
    Oh Mann, er musste sie aus seinem Kopf kriegen, wenigstens jetzt, er musste seinen Bruder finden. Aber wenn das so einfach wäre! Sie war zum Greifen nahe und sie sah nicht gerade aus wie ein Sack Kartoffeln. Alles andere als das.
    »Im Treppenhaus gibt es eine Dachluke«, sagte er. »Die führt in den Speicher. Ich hab zwar keinen Schlüssel, dafür aber eine ziemlich gute Bohrmaschine im Keller!«
    »Und was willst du im Speicher?«
    Phil öffnete die Wohnungstür. »Wenn man von dort aus aufs Dach klettert, hat man ein besseres Blickfeld als von unserem Küchenfenster aus.« Er drückte Sabrina sein Handy in die Hand. »Versuch’s du noch mal bei Chris!«
    Sabrina nickte und tippte auf Wahlwiederholung. Sie hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Er sprang die Treppen mehr hinunter, als dass er rannte.
    »Wieder nur Mailbox«, sagte Sabrina hinter ihm. »Wollen wir nicht doch die Polizei rufen?«
    Phil blieb im Keller vor einer schweren Metalltür stehen, auf der in schwarzen Blockbuchstaben Tiefgarage stand. »Kannst du gerne machen«, sagte er. »Aber ich werd hier nicht Däumchen drehen, bis die vorbeikommen.« Er langte zum Türgriff.
    Sabrina berührte ihn an der Schulter. »Phil, ich weiß, ich hätte seinen Anruf nicht wegdrücken dürfen!«
    Phil zögerte einen Augenblick. Dann sagte er: »Ja. Stimmt.« Er machte die Tür auf.
    Und hörte Schritte! Er legte den Zeigefinger an seine Lippen und Sabrina nickte. Dann hörten sie die Stimme von dem Dicken, Marvin: »Was war das?«
    Phil zeigte auf die Tür, die von selber klackend zufallen würde, wenn er sie losließ – und Sabrina hielt die Tür für ihn auf, während er in den schmucklosen Kellergang schlich. Am Ende des Gangs führte eine Treppe runter in die Tiefgarage. Vorher gab es zwei Abzweigungen: Laut Markierung an der Wand führte die eine zu Heizungskeller, Waschkeller und Trockenräumen – und die andere zu den Kellerabteilen.
    Dann konnte er David hören: »Soll ich nachschauen?«
    »Nein. Los, weiter«, zischte Elom. Die Stimmen kamen aus Richtung der Kellerabteile.
    Phil blieb vor der Abzweigung stehen und drückte sich gegen die Wand. Dann hörte er ein sattes Klacken, als eine andere Metalltür ins Schloss fiel. Er schaute vorsichtig um die Ecke. Und machte Sabrina ein Handzeichen, zu ihm zu kommen. Sie ließ die Tür, an der sie stand, leise ins Schloss gleiten.
    Als Sabrina neben ihm war, gab Phil ihr seinen Wohnungsschlüssel. »In meinem Zimmer, unter dem Bett, liegt ein Baseballschläger«, flüsterte er.
    »Du hast einen Baseballschläger unter dem Bett?«
    »Ja. Ich spiel eben gern Baseball. In der Küche findest du ein japanisches Fischmesser, aus einem Guss, etwa so lang.« Er hielt beide Zeigefinger in Lineallänge auseinander. »In der Schublade neben dem Herd. Vorsicht, es ist sehr scharf.«
    Sabrina starrte ihn entsetzt an. »Was hast du denn vor – die Typen erst weichklopfen und dann Sushi draus machen?«
    Phil zog den Ledergürtel aus den Schlaufen seiner Jeans. »Das hängt von denen ab.«
    Das Kellerabteil war ein einfacher Holzverschlag, etwa sechs Quadratmeter groß. Eines von zehn insgesamt, die sich hinter dieser Metalltür befanden. Chris hatte es vor zwei Tagen ausgesucht, weil offensichtlich war, dass seit Jahren schon niemand dieses Abteil betreten hatte: Der Staub lag fingerdick auf den Umzugskartons, Farbeimern, Matratzen und dem anderen Gerümpel, das sich teils bis zur Decke stapelte. Außerdem hatte Chris nicht mal das Vorhängeschloss aufbrechen müssen, um reinzukommen: Es hatte gereicht, einen der beiden Eisennägel, mit denen der Türbeschlag befestigt war, mit einer Zange aus dem weichen Holz zu ziehen.
    Und da der Nagel inzwischen schon einmal gelöst worden war, brauchte er jetzt auch keine Zange mehr. Jetzt brauchte er nur noch das Vertrauen von diesen vier Arschlöchern.
    »Meine Fresse, ist das euer Keller?«, sagte Marvin. »Da kriegt man ja schon ’ne Stauballergie, wenn man nur

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