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Jäger der Dämmerung

Jäger der Dämmerung

Titel: Jäger der Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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aufnahm. Der Tiger mochte groß, hart im Nehmen und tödlich sein, aber er verstand die Kraft eines Hybriden nicht.
    Sein Fehler. Und ein fataler noch dazu.
    Der Tigerwandler warf Erins Koffer hinten in den Truck und ließ sich eine Menge Zeit damit, um den Wagen herumzugehen.
    Der Impuls, sofort anzugreifen, zu zerfetzen und zu töten, auf dass er den süßen Duft des Todes einatmen konnte, brachte sein Blut zum Kochen.
    Aber er war nicht blöd. Er wusste, wie man jagte. Und wann man jagte.
    Zu viele Zeugen. Zu viele Nachbarn draußen und zu viele Autos, die vorbeifuhren.
    Für diese Jagd, dieses Erlegen wollte er sich Zeit lassen und jeden Moment auskosten.
    Denn danach gäbe es keine Spiele mehr. Die Jagd wäre endgültig vorbei und Erin sein.
    Er musste nur zuerst die Katze töten.
    Das war leicht.
    Je größer sie waren, umso lauter schrien sie.
    Auch Erin würde schreien. Sie musste ihre Lektion lernen. Ihm hatten die Spiele Spaß gemacht. Sie regten seinen Appetit an. Aber dass sie mit der Katze herumspielte, war gegen die Abmachung.
    Der Truck fuhr an ihm vorbei. Ganz nahe.
    Er blickte hinab und war überrascht, dass seine Krallen ausgefahren waren und sich in seine Handflächen gegraben hatten. Blut tropfte auf die Erde, das schwärzer als der Dreck war. Dicke Flecken, die sich auf der körnigen Fläche verteilten.
    Als er wieder aufsah, bog der Tiger gerade um die Ecke.
    Wohin fliehst du jetzt, Gefährtin?
    Egal. Wo immer sie hinwollte, er würde sie finden.
    So ging nun mal dieses Spiel.

Elftes Kapitel
    »Okay.« Erin sah Judes scharf umrissenes Profil an. »Was sollte das eben beim Haus?«
    Seine Hände waren in der vorschriftsmäßigen Zehn-vor-zwei-Stellung am Lenkrad. Er blickte nicht zu ihr, sondern beschleunigte, wechselte die Spuren und fädelte den Truck durch den Verkehr am Autobahnkreuz. »Ich dachte, ich hätte was gehört.«
    »Etwas oder jemanden?«
    Ihr entging nicht, dass sich seine Lippe kräuselte. »Was glaubst du, Süße?«
    »Ich glaube, das Arschloch dort herauszulocken, dürfte nicht unser klügster Schachzug sein, und ich glaube, dass du mich nächstes Mal lieber in deine Pläne einweihen solltest.« Denn sie konnte es nicht leiden, im Dunkeln zu tappen, und wenn sie es mit dem Wolf aufnahm, wollte sie alles wissen.
    »Schon klar.« Nun warf er ihr doch einen Seitenblick zu. »Und fürs Protokoll: Ich habe dich geküsst, weil ich es wollte. Denn du hast den schärfsten Mund, den ich kenne, und ich wollte dich schmecken.«
    »Ah … na gut.« Erin griff nach vorn und drehte an der Klimaanlage herum. Ihr war auf einmal sehr warm. »Keine Einwände.« Immerhin hatte sein Mund auch schon das eine oder andere Mal ihre Fantasie beflügelt. Schuld war die Narbe. Nicht dass Narben sexy waren, oder jedenfalls sollten sie es nicht sein, aber sein …
    Okay, es war der Mund. Der Mund wusste wahrlich, was man mit solchen Lippen anfing.
    Und seine Zunge. Auch die setzte er sehr, sehr gekonnt ein.
    »Deine Atmung verändert sich, Erin«, stellte er fest. »Und dein Duft …«
    Gestaltwandler! Sie musste sich erst daran gewöhnen, einen um sich zu haben. Die Regeln waren so ganz andere. Fernab vom üblichen höflichen Eiertanz. Sie streckte die Beine aus. Ja, ihr Duft hatte sich verändert, und wahrscheinlich roch er, dass sie erregt war. Es war zwecklos, ihm etwas vormachen zu wollen. »Ich will dich, Jude.« So, das klang selbstbewusst, cool und als würde sie darauf pfeifen, ob er wusste oder nicht, dass ihr Slip ein bisschen … feucht wurde.
    Und das nur bei dem Gedanken an das, was er mit seinem Mund anstellen könnte.
    »Oh, Babe.« Er gab Gas, fuhr die Auffahrt hinauf und auf die Autobahn. »Du weißt echt, wie du mich leiden lässt, was?«
    Nein, wusste sie nicht.
    »Nur damit du’s weißt, wir nehmen uns ein Zimmer, wenn wir in Lillian sind.« Seine Stimme klang belegt und heiser vor Lust.
    Sie legte eine Hand auf seinen Oberschenkel, strich langsam nach oben und spürte, wie sich seine Muskeln spannten. »Dann muss ich also warten, bis wir da sind?« Ein paar Stunden. Das durfte nicht allzu schlimm werden.
    Ihre Finger glitten ein wenig höher und fühlten die Schwellung seines Glieds. Vielleicht konnte sie …
    Jude packte ihre Hand. »Wenn du nicht willst, dass wir in den Sattelschlepper da vorn krachen, dann musst du warten.«
    Sie blickte durch die Windschutzscheibe und sah den riesigen Transporter vor ihnen.
    Jude rieb ihre Hand über seinen Schwanz. »Aber keine Sorge, das Warten

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