Jäger der Dämmerung
Blick konnte sie ihn lähmen.
Es bedeutete einen Scheiß!
»Du bist ein harter Mann, Jude Donovan. Dunkel, viel dunkler im Innern, als mir bewusst war.«
Wut regte sich in ihm, brodelte in seinen Adern. Er machte erst einen, dann noch einen Schritt auf sie zu. »Ich bin kein Mann, Süße. Das war dir von Anfang an klar.«
Sie öffnete den Mund ein wenig. Blasse, feuchte Lippen, gerade weit genug geöffnet, dass er ihre Zunge sehen konnte.
Die Bestie in ihm wollte dringend heraus.
Vielleicht ließ er den Tiger frei und zeigte ihr, wie dunkel er wirklich war.
»Du hast getötet, nicht wahr, Jude?« Die oberen zwei Blusenknöpfe waren offen, aber der Striptease schien zu Ende zu sein.
Und das Verhör hatte begonnen.
Er hatte sie noch nicht belogen und würde jetzt nicht damit anfangen. Also hielt er ihren Blick, achtete nicht auf ihre herrlichen Brüste und ließ den Tiger an der kurzen Leine. Vorerst.
»Ja, verdammt, habe ich.« Und um sich oder sie zu schützen, würde er es wieder tun. Ohne Zögern. »Willst du wissen, wie alt ich beim ersten Mal war? Wie ich es tat? Wen …«
Sie kehrte ihm den Rücken zu, und er verstummte. Was zum Geier wollte sie? Sie wusste doch, was er war. Sie hatte alles gesehen. Alles.
Mann und Bestie.
Sie war nicht weggelaufen. Ganz im Gegenteil. Nach der brutalen Verwandlung hatte sie ihn genommen. Aber jetzt, nachdem er den Untotenabschaum grob angefasst hatte, um ihr zu helfen, benahm Erin sich, als wäre er nicht gut genug für sie.
Weil ich es wohl nicht bin.
Er hatte ihr nichts von seinen Leuten erzählt. Noch nicht. Mit diesem Arschloch, das ihr nachstellte, wollte er nur …
Dass sie wegläuft.
Dass sie Angst vor mir kriegt.
»Ich möchte normal sein.« Ein Flüstern, dass er mühelos hörte. »Ich möchte ein normales Leben, einen normalen …«
Er stürmte zu ihr, packte ihren Ellbogen und drehte sie zu sich herum. Er hatte Angst, große Angst, ihr nächstes Wort wäre …
Liebhaber.
Ich möchte einen normalen Liebhaber.
Und in das Schema passte er ganz und gar nicht. »Du bist nicht normal. Du bist verflucht besser als normal! Normal ist keine Größe für uns. Feuer, Lust, die Kraft der Bestie, das ist es, was uns ausmacht. Ballspiele und Barbecues sind nicht unsere Kragenweite.«
Sie zuckte nicht einmal mit der Wimper, starrte ihn einfach nur an.
Er rang mit seiner Wut. Erin entglitt ihm.
Nein!
»Ich habe getötet, und wenn es sein muss, werde ich wieder töten. Mein Job ist nicht einfach.« Freaks wie Burrows zu jagen, war garantiert nicht einfach, und Jude hatte Narben, die es bewiesen. Aber jemand musste die schmutzige, blutige Arbeit erledigen. Jude war nun mal von Natur aus stärker als andere, also konnte er das Jagen übernehmen. Manchmal musste er es tun. »Und, ja, in mir ist Dunkelheit, aber, Süße, dieselbe Dunkelheit findet sich auch in dir.«
Er hatte sie auf den ersten Blick erkannt.
Sie senkte den Blick, ehe sie leise sagte: »Ich weiß. Das ist es ja, was mir Angst macht.«
Was?
Als sie die Hände an seine Brust legte, spürte er die Stiche ihrer Krallen.
»Erin, was willst du …«
Doch sie hatte sich schon auf die Zehenspitzen gestreckt und küsste ihn. Das war kein zaghafter Kuss, sondern ein fester, kraftvoller, grober.
Prompt befreite sich der Tiger von seiner Leine.
Sie fielen aufs Bett. Hände rissen an Kleidern. Lippen forderten. Herzen pochten.
Jude warf ihren BH quer durchs Zimmer und umfing ihre Brüste mit beiden Händen. Die Spitzen waren hart, und als er sie leicht kniff, stöhnte Erin.
Oh, Mann!
Er drückte sie auf den Rücken und nahm ihre Brust in den Mund. Er sog, leckte und biss an ihr, dass sie sich ihm entgegenbog. Der Duft ihrer Erregung flutete seinen Verstand, und sein trommelnder Herzschlag hallte in seinen Ohren.
Ihre Krallen ratschten ihm über den Rücken.
Sein Hemd war weg, wohin, wusste er nicht.
Er griff nach Erins Rockbund und zerrte ihn zusammen mit ihrem Slip nach unten.
Ich bin dran.
Jude spreizte ihre Schenkel und betrachtete ihr Geschlecht, das nur auf ihn wartete – dunkelrosa, geschwollen, glitzernd und …
Er neigte seinen Mund zu ihr, strich mit der Zunge über ihre Klitoris, wo er ihr Verlangen schmeckte, süß und feucht. Und er wollte mehr.
Also nahm er sich mehr.
Sie hob ihm die Hüften entgegen, als er mit der Zunge in sie drang. Bald spürte sie seinen Mund, erschauerte. Ihre Beine zitterten, doch er hörte nicht auf.
Nein, er hatte noch nicht annähernd genug.
Mehr.
Weitere Kostenlose Bücher