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Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Jäger der Macht: Roman (German Edition)

Titel: Jäger der Macht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Sanderson
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mindestens zehntausend Banknoten auszugeben. Die Barren wären nur einen Bruchteil dessen wert. Für so viel Geld könnte man sich einen eigenen Zug kaufen. Deshalb glaube ich auch nicht, dass es so war. Hier ist etwas anderes passiert.«
    » Es war irgendeine Maschine«, sagte Marasi.
    Wax nickte, ging weiter den Hang hinunter und suchte dabei den Boden ab. » Vielleicht finden wir ein paar Spuren, die sie hinterlassen haben. Vielleicht hatte die Maschine Räder, die Furchen oder Rillen hinterlassen haben.«
    Wayne steckte die Hände in die Hosentaschen, ging umher und tat so, als würde er angestrengt suchen. Doch der einzige Grund, warum er Waxillium in diese Sache hineingezogen hatte, bestand darin, dass dieser große Erfahrung in solchen Dingen hatte. Wenn es um Menschen ging, kam Wayne allein zurecht. Aber bei Blumen und Matsch … nicht so gut.
    Nach wenigen Minuten war Wayne bereits gelangweilt und trat dorthin, wo Marasi die Erde absuchte. Sie sah ihn an. » Ich muss schon sagen, Wayne … dieser Hut steht Ihnen nicht besonders gut.«
    » Ja. Ich will Wax damit bloß daran erinnern, dass er mir einen neuen schuldet.«
    » Warum? Sie waren es doch, der es zugelassen hat, dass Ihnen der Mann den alten abgenommen hat.«
    » Wax hat mich davon überzeugt, ihn mir nicht mit Gewalt zurückzuholen«, brummte Wayne. Für ihn schien die Sache offensichtlich zu sein. » Und außerdem hat er den Kerl, der ihn dann getragen hat, erschossen, und der Kerl ist trotzdem munter davonspaziert.«
    » Er hat nicht wissen können, dass der Bandit überleben würde.«
    » Er hätte sich meinen Hut schnappen sollen«, sagte Wayne.
    Sie lächelte, wirkte aber etwas verwirrt.
    Die meisten Menschen hatten keine Ahnung von Hüten, und Wayne warf es ihnen wirklich nicht vor. Man konnte es nicht verstehen, wenn man nicht selbst einen guten Glückshut besaß. » Ist schon in Ordnung«, meinte Wayne leise und stocherte mit der Schuhspitze im Unkraut herum. » Aber sagen Sie Wax nichts davon.«
    » Was?«
    » Ich musste diesen Hut verlieren«, gab Wayne zu. » Ansonsten wäre er mit der Explosion vernichtet worden, oder? Es war reines Glück, dass er gestohlen wurde. Sonst hätte er wie mein Mantel enden können.«
    » Sie sind ein sehr eigenes Individuum, Wayne.«
    » Technisch gesehen sind wir das alle«, sagte er und hielt kurz inne. » Außer Zwillingen vermutlich. Wie dem auch sei, es gibt da jedenfalls etwas, das ich Sie gern fragen möchte. Es ist aber ein bisschen persönlich.«
    » Wie persönlich?«
    » Na ja, Sie wissen schon, über Sie selbst und so. Die persönliche Art von persönlich.«
    Sie sah ihn an, runzelte die Stirn und errötete. Das passierte dem Mädchen oft, aber Wayne machte es nichts aus. Mädchen waren hübscher, wenn sie etwas Farbe an sich hatten. » Sie meinen doch nicht, es geht um mich … und Sie … ich meine …«
    » O Einträchtiger!«, lachte Wayne. » Um so etwas geht es gar nicht, Mädchen. Machen Sie sich keine Sorgen. Sie sind sehr schön, haben einen netten Akzent und ein paar hübsche Ausbuchtungen im Wolkenbereich.«
    » Darf ich fragen, was das bedeutet?«
    » Das sind die weißen, flaumigen Dinger, die hoch über dem fruchtbaren Land schweben, in das der Same gelegt wird.«
    Sie errötete noch tiefer. » Wayne! Das ist das Gröbste, das man jemals zu mir gesagt hat.«
    » Ich strebe stets nach dem Besten, Mädchen. Stets nach dem Besten. Aber haben Sie keine Angst – wie ich schon gesagt habe, Sie sind ziemlich nett, aber für mich haben Sie nicht genug Schlagkraft. Ich mag Frauen, die mich mit einem guten Haken zu Boden schicken können.«
    » Sie bevorzugen Frauen, die Sie verprügeln?«
    » Klar. Feine Sache. Aber eigentlich wollte ich mit Ihnen über Ihre Allomantie sprechen. Sehen Sie, Sie und ich, wir haben entgegengesetzte Kräfte. Ich beschleunige die Zeit, und Sie verlangsamen sie. Was passiert also, wenn wir sie zur gleichen Zeit benutzen?«
    » Darüber gibt es Aufzeichnungen«, sagte Marasi. » Sie heben sich auf. Nichts passiert.«
    » Wirklich?«
    » Ja.«
    » Hm«, sagte er und wischte sich mit dem Taschentuch über die Nase. » Das ist wohl das teuerste Nichts, das man sich vorstellen kann, wenn wir beide dafür seltene Metalle verbrennen.«
    » Ich weiß nicht«, seufzte sie. » Meine Kraft ist ziemlich geschickt darin, nichts zu tun. Ich glaube, mir war gar nicht klar, wie armselig es ist, eine Pulserin zu sein, bis ich gesehen habe, was Ihre Kraft zu tun vermag.«
    » Ach,

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