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Jäger des verlorenen Schatzes

Jäger des verlorenen Schatzes

Titel: Jäger des verlorenen Schatzes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Campbell Black
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Verknüpfungen der Geschichte, einem Gefühl der Dauerhaftigkeit, eines Kontinuums, das zuließ, daß jemand namens Indiana Jones im Jahr 1936 am Leben sein und ein Bauwerk vor sich sehen konnte, das zweitausend Jahre früher errichtet worden war.
    Ehrfürchtig.
    Überwältigt.
    Ein Gefühl der Demut.
    Aber dies alles traf es nicht genau. Es gab keinen Ausdruck für seine Erregung. Eine Zeitlang brachte er kein Wort heraus.
    Er starrte nur das Bauwerk an und staunte über die Energie, die es gekostet haben mußte, ein solches Gebäude mitten in einem gnadenlosen Urwald zu bauen. Dann wurde er von den Rufen der Indianer in die Gegenwart zurückgerissen. Er fuhr herum und sah drei von ihnen auf dem Pfad davonstürzen und die Maultiere im Stich lassen. Barranca hatte die Pistole gezogen und zielte auf die flüchtenden Indianer, aber Indy packte das Handgelenk des Mannes, verdrehte es ein wenig und riß den Peruaner zu sich herum.
    »Nein«, sagte er.
    Barranca starrte Indy vorwurfsvoll an.
    »Sie sind Feiglinge, Señor Jones.«
    »Wir brauchen sie nicht«, gab Indy zurück. »Und wir brauchen sie nicht zu töten.«
    Der Peruaner ließ die Pistole sinken, warf einen Blick auf Satipo, seinen Begleiter, und starrte Indy wieder an.
    »Wer soll die Lasten tragen ohne die Indianer, Señor? Es gehört nicht zu unserer Abmachung, daß Satipo und ich niedrige Arbeiten leisten müssen, nicht wahr?«
    Indy sah den Peruaner an, erkannte die eisige Kälte in den Augen des anderen. Er konnte sich nicht vorstellen, daß dieser Mensch jemals lächelte. Er konnte sich nicht vorstellen, daß jemals Licht in die Seele Barrancas drang. Indy erinnerte sich, derart tote Augen schon einmal gesehen zu haben; bei einem Hai.
    »Wir lassen die Vorräte zurück. Sobald wir haben, was wir wollen, können wir das Flugzeug erreichen, bevor es dunkel wird. Wir brauchen keine Vorräte mehr.«
    Barranca spielte an seiner Pistole herum.
    Der Abzugsfinger juckt ihn, dachte Indy. Drei tote Indianer machen ihm gar nichts aus.
    »Stecken Sie das Ding ein«, sagte Indy. »Pistolen sind mir unsympathisch, Barranca, wenn ich nicht derjenige bin, welcher den Finger am Abzug hat.«
    Barranca blickte achselzuckend auf Satipo; zwischen den beiden fand eine stumme Verständigung statt. Sie würden sich den Augenblick aussuchen, das wußte Indy. Sie würden im geeigneten Moment losschlagen.
    »Stecken Sie's in den Gürtel, ja?« brummte Indy. Er warf einen kurzen Blick auf die beiden Indianer, die geblieben waren; Satipo bewachte sie. Sie schienen vor Angst halb gelähmt zu sein, sahen aus wie Zombies.
    Indy drehte sich nach dem Tempel um, verschlang ihn mit den Augen, genoß diesen Moment, kostete ihn aus.
    Der Nebel ringsum wurde dichter, eine Verschwörung der Natur, so, als wolle der Urwald seine Geheimnisse für immer bewahren.
    Satipo beugte sich vor und zog etwas aus der Rinde eines Baumes. Er hob vor Indy die offene Hand. Auf der Handfläche lag ein kleiner Pfeil.
    »Hovitos«, sagte Satipo. »Das Gift ist noch feucht - drei Tage, Señor Jones. Sie müssen uns auf den Fersen sein.«
    »Wenn sie wüßten, daß wir hier sind, hätten sie uns schon umgebracht«, erwiderte Indy ruhig.
    Er griff nach dem kleinen Pfeil. Primitiv, aber wirksam. Er dachte an die Hovitos, an ihre legendäre Wildheit, ihre uralte Anhänglichkeit an den Tempel. Sie waren abergläubisch genug, sich vom Tempel selbst fernzuhalten, aber auch so eifersüchtig, daß sie jeden töteten, der in die Nähe des Tempels kam.
    »Gehen wir«, sagte er. »Bringen wir es hinter uns.«
    Sie mußten wieder hacken und zerteilen, die wirr verschlungenen Ranken durchschneiden und zertrennen, die Schlingpflanzen auseinanderreißen, die wie Fußeisen am Boden lauerten. Indy blieb schweißüberströmt stehen, seine Hand mit dem Hackmesser sank herab. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, daß einer der Indianer einen starken Ast zurückbog.
    Es war der Schrei, der ihn blitzschnell herumfahren ließ. Sein Arm mit dem Messer war erhoben. Es war der wilde Schrei des Indianers, der ihn veranlaßte, zu dem Ast zu stürzen, als der Quechua mit gellenden Rufen in den Urwald hineinrannte. Der letzte Indianer folgte ihm, warf sich blindlings, in Panik, gegen die dornigen Äste und scharfkantigen Ranken. Dann waren beide verschwunden. Indy riß, das Messer erhoben, den Ast zurück, der die Indianer so erschreckt zu haben schien. Er war entschlossen, sich auf alles zu stürzen, was ihnen Todesangst eingejagt hatte, wollte

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