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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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Wachen bereits in den Raum schwärmten, »nehmen wir dir das Feuer. Wir nehmen es uns, und wir sorgen dafür, dass du nichts als eine tote Hülle bist, wenn wir wieder gehen.«
    Na, dies war doch Beth, wie Jana sie kannte und hasste. »Mach schon, Schlampe.« Jana ließ die Energie durch ihren Körper fließen. »Wenn du denkst, du bist stark genug, nur zu.« Eine Feuerlinie teilte den Boden zwischen ihnen. Mehr. Du brauchst mehr! »Sehen wir mal, ob du mein Feuer immer noch magst.«
    »Erschießt sie!«, schrie Beth die Wachen an. »Nicht in den Kopf oder das Herz, aber schießt schon! Sofort!«
    Kugeln flogen durch die Luft, während die Flammen höher schlugen.
    Zane hob Catalina in seine Arme, hielt sie fest und rannte mit ihr aus dem Raum auf den engen Korridor. Der Alarm schrillte in seinen Ohren: ein hohes, anhaltendes Heulen, das ihm das Trommelfell zu zerreißen drohte. Er schleuderte seine Energie in Wellen von sich und wehrte damit alle Wachen ab, die ihm entgegenkamen.
    Jana. Er musste zu ihr, denn er hatte keine Ahnung, wie lange sie noch bei Kräften war.
    »Zane?«, flüsterte Catalina matt. Er blickte nach unten und sah, dass sie zaghaft die Augen öffnete. Hexen waren so unsagbar stark. Ihm war klar gewesen, dass sie bald wieder zu sich kommen würde.
    Er lehnte sich an eine Wand und stellte Catalina vorsichtig auf die Beine. »Was zur Hölle tust du hier?« Das letzte Mal, das er sie gesehen hatte, waren sie beide in einem gottverlassenen Vampirversteck gewesen. Die Vampire hatten Catalina mit Feuer umzingelt. Brenne, Hexe! Zane war gerade noch rechtzeitig bei ihr gewesen, hatte sie vor dem Feuer bewahren können, aber sie war trotzdem gegangen.
    »Ich bin nicht die Richtige für dich«, waren ihre Worte gewesen. Catalina hatte mit ihrem Pendel die Zukunft gesehen, und was sie dort erblickte, hatte sie in die Flucht getrieben.
    Seit Monaten hatte er nichts von ihr gehört. War sie die ganze Zeit hier gewesen? Von Perseus gefangen gehalten?
    »Ich wollte nie hier sein«, hauchte sie und erschauderte, als sie ihren Blusenärmel hochzog. Dort, auf ihrem Oberarm, waren zwei dünne weiße Linien. Narben oder … nein, das waren Bindungsmale. Zane hatte solche Male erst einmal zuvor gesehen, aber er wusste, was sie bedeuteten. Mit diesen Malen band man die Kraft einer Hexe an sich.
    »Ich habe keinen Zirkel, der mich schützt.« Ihr Blick war ruhig, stolz geradezu. »Als die Leute mich holten, war mir nicht klar, was sie mit mir vorhatten. Ich begriff es erst, als es schon zu spät war.«
    Als das erste Bindungsmal erschien.
    »Drei Male«, flüsterte sie, doch Zane verstand sie trotz des gellenden Alarms. »Drei, und ich bin vollkommen hilflos. Bei zweien wurden meine Kräfte so schwach, dass ich mich nicht mehr gegen sie wehren konnte.«
    Mist! »Ich bringe dich hier raus.«
    Aber sie schüttelte den Kopf. »Hier sind noch andere, und die will ich nicht im Stich lassen.«
    »Andere?«
    »Ein Wolfswandler … und ein Vampir. Die kann ich nicht zurücklassen.«
    Ein Frauenschrei hallte durch den Korridor. Jana! Zane wollte losstürmen, da packte Catalina seinen Arm. »Die wollen dich. Sie haben gesehen, wozu du fähig bist. Wenn sie dich hier festhalten können, werden sie dich benutzen.«
    »Keiner benutzt mich!«
    »Vor zwei Tagen wollten sie mich töten«, erzählte sie mit bebenden Lippen. »Dann haben sie mitbekommen, dass ich dich kenne. Ich bin nur noch am Leben, weil …«
    Noch ein Schrei. Zane riss sich von Catalina los. »Cat, hau ab von hier! Flieh! Ich komme nach.« Zuerst jedoch musste er Jana holen.
    »Ich lebe nur, weil ich ihnen deine Schwäche verraten habe.« Ihre leisen Worte holten ihn ein. »Es tut mir leid, Zane.«
    Er drehte sich zu ihr um. »Cat?«
    Ihre Schultern waren eingefallen, und sie hatte den Kopf gesenkt. »Sie wollten mir das dritte Mal beibringen. Ich hatte keine andere Wahl. Sie wissen es.«
    Die Drogen.
    Sie blickte wieder zu ihm auf, und eine Träne lief ihr über die Wange. »Es tut mir leid.«
    Die Schreie waren verstummt, und Zane nahm Rauchgeruch wahr, der intensiver wurde. »Ein Feuer naht.« Das war Catalinas Schwäche. »Raus hier! Lauf!«
    Vor Schreck riss sie die Augen weit auf, schüttelte aber den Kopf. »Nicht ohne die anderen.« Sie stolperte den Gang hinunter und streckte ihm eine Hand hin. »Komm mit mir, Zane! Geh nicht zurück. Sie warten auf dich. Das ist eine Falle.«
    Was Zane wusste. »Ich muss. Sie haben jemanden, den ich …« Was? Jemanden,

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