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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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eine Pause ein. »Ist das Ihr Feuer, Jana?«
    Das hätte es sein sollen. »Ich lass das Handy an«, sagte sie. »Bringen Sie Hilfe, okay? Perseus brennt, aber ich lasse nicht zu, dass sie Zane umbringen.«
    Dann legte sie das Handy auf die Motorhaube des Trucks und machte die größte Dummheit ihres Lebens: Sie lief zurück ins Feuer.
    »Hilfe!« Die schwache, verzweifelte Stimme lockte Zane näher, auch wenn sie eindeutig nicht Catalinas war.
    Er landete in demselben Besprechungszimmer, in dem vorhin noch Catalina gewesen war. Auch hierher waren die Flammen inzwischen vorgedrungen und züngelten an den Wänden entlang. Die Wachen waren fort. Andererseits dürfte sein Energieschwall sie nicht lange ausgeschaltet haben, und danach waren sie schnellstens nach draußen geflüchtet.
    Ein Feuer wie dieses hatte Zane noch nie gesehen. Selbst ihm fiel es schwer, es zurückzudrängen, und stünde er nicht so hoch auf der Dämonenskala, hätte er unmöglich wieder in das Gebäude hineinkommen können. Die Feuersbrunst war viel zu teuflisch.
    Die Flammen blieben nicht an den Wänden. Sie rauschten in alle Richtungen, schienen regelrecht auf der Suche nach Opfern, denen sie folgen konnten, als wären sie gezielt angesetzt, Leute zu jagen und zu töten. Nun, das waren sie wohl auch, denn eine Incendorin richtete ihre Flammen auf klare Ziele aus. Beth wollte, dass ihr Feuer tötete, und das tat es. Nur tötete es nicht bloß Beths Feinde; es brachte jeden um.
    »Hilfe!« Da war wieder die Stimme. Zane stürmte in dem Tempo vorwärts, in dem er es schaffte, die gierigen Flammen zurückzuschieben. Er rannte einen Korridor hinunter und bog nach rechts. Dort war noch ein Raum, in dem Ketten an den Wänden befestigt waren.
    Davey lag auf dem Boden, seine Beine eingeklemmt unter einem Stahlkäfig, der auf ihn gekippt war. Bei diesem Raum musste es sich um eine der berüchtigten Zellen handeln. Um Davey herum hatte sich ein Flammenkreis gebildet, aber der Dämon hatte einen Schutzzirkel um sich errichtet, der ihm das Feuer vom Leib hielt. Allerdings schien seine Abwehr zu schwächeln. Blut rann ihm von der Schläfe. »Lass mich nicht zurück.«
    Zane blickte auf den Jungen hinab. »Du hast dich für die falsche Seite entschieden.«
    Tränen liefen aus Daveys Augen. »Ich habe … die einzige Seite gewählt, die ich hatte! Ich habe ver…versucht Leben zu retten.« Das Feuer rückte näher an ihn heran. Davey war kein starker Dämon, so viel war offensichtlich, denn sonst hätte er sich inzwischen befreit.
    Ein schwacher Dämon; ein Kind, das in diese Geschichte hineingezogen und von Menschen benutzt worden war, die sich an ihrer Macht berauschten.
    »Wo sind die übernatürlichen Gefangenen?«
    Die Flammen näherten sich Daveys Beinen, denn sein Schutzzirkel gab nach. Der Dämon schrie.
    »Wo?«
    Daveys Widerstand brach. Sein Gesicht knüllte sich förmlich zusammen, als er schrie: »Am Flurende nach rechts!« Er zeigte mit einer zitternden Hand. »Dritte Tür. Sie wurden nicht verletzt. Die haben sie nicht …«
    »Doch, haben sie«, fiel Zane ihm angewidert ins Wort und schwenkte die Hand, worauf sich der Käfig von Daveys Beinen hob.
    Der Junge stieß einen stummen Schrei aus und sah zu ihm auf.
    »Wir sind nicht alles Böse, Junge. Das sollte dir langsam mal klarwerden.«
    Davey sprang auf und wäre um ein Haar direkt wieder umgefallen. Aber ein gebrochenes Bein hielt einen Dämon nicht auf. Der Junge würde es heil hier rausschaffen.
    Zane wandte sich ab und rannte den Flur herunter. »Catalina!« Mit ihren zwei Bindungsmalen konnte sie das Feuer unmöglich kontrollieren. Sollte es auf sie losgehen wie auf die anderen …
    Brenne, Hexe.
    Ihre schlimmste Befürchtung.
    Das Donnern seiner Schritte wurde durch das Feuerrauschen gedämpft, als er der Wegweisung Daveys folgte. Und wenn der Junge gelogen hatte?
    Zane bog scharf nach rechts und trat die dritte Tür ein, die er sah. Sie zerschmetterte sofort und flog in den Raum, in dem Catalina auf dem Boden hockte und beidhändig an Ketten zerrte, die zwei Männer an die Wand fesselten.
    Sie drehte sich erschrocken zu ihm um, doch ihre Angst wich sofort, als sie ihn sah. »Zane! Hilf mir!«
    Bisher hatte das Feuer sie nicht erreicht, doch dichter Qualm waberte durch die Lüftungsschlitze des fensterlosen Raums herein. Ansonsten schienen sie okay. Zane stürmte nach vorn und packte die Handfesseln des ersten Mannes. Er war blond, jung und hatte blaue Augen – genau wie der Kerl, den Zane

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