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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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er die Hexe an, die er seit fünf Jahren kannte: seine frühere Geliebte, der er seine dunkelsten Geheimnisse anvertraut hatte – Catalina Delaney.
    »Nur zu, Catalina«, forderte Davey sie auf, der näher zu ihr trat, »erzähl deinem Freund die Wahrheit über das Perseus-Projekt. Sag ihm, dass Jana Carter ihn belogen hat, und erkläre ihm, wer wir wirklich sind.«
    Catalinas Augen waren vom selben Moosgrün wie die Sümpfe, in denen sie aufwuchs. Zane wartete auf die Wahrheit, denn Catalina hatte ihn noch nie zuvor belogen.
    »Sie sind nicht böse, Zane«, flüsterte sie. »Sie wollen die Welt retten, nicht sie zerstören.«
    Nein, sie hatte ihn nie belogen.
    Also warum fing sie jetzt damit an?

Zwölftes Kapitel
    »Wir sind nicht die einzigen Menschen mit übersinnlichen Kräften.« Beth befeuchtete ihre Lippen. »Es gibt noch andere, viele andere.«
    Ach ja? Und wo waren die Janas Leben lang gewesen? All die Jahre, die sie sich wie ein Freak vorgekommen war, wo waren sie da?
    »Manche sind weniger stark, können höchstens kleine Ausschnitte der Zukunft sehen oder haben sonstige schwache Gaben.«
    Jana blickte Beth schweigend an. Schwäche war keineswegs ihr Problem.
    »Andere sind stärker und besitzen … außergewöhnlichere Gaben.«
    Aha? Dann war Feuer eine gewöhnliche Gabe?
    Beths bohrender Blick wich keine Sekunde von Janas Gesicht. »Kürzlich entdeckten wir ein Wesen mit einer Kraft, wie wir sie uns nie ausgemalt hätten.«
    »Wie schön für euch.« Sie war wieder hinreichend bei Kräften, fühlte sich überhaupt nicht mehr kalt, wohingegen Beth sichtlich fröstelte. Es wurde Zeit, sie aus dem Raum zu pusten; Zeit, Perseus in Schutt und Asche zu legen. Hier wurden garantiert noch andere Übernatürliche gefangen gehalten. Darauf wollte Jana wetten. Sie könnte die anderen befreien, sie in Sicherheit bringen und …
    »Diese Frau, die wir fanden, kann dich berühren und dir deine Kräfte nehmen.«
    Jana stockte der Atem.
    Nun lächelte Beth. »Ich dachte mir, das würde dich interessieren. Sie braucht nichts weiter zu tun, als dich anzufassen, und all das Feuer wäre fort. Du wärst wieder normal und mithin keine Gefahr mehr für Perseus.«
    Sie wäre für niemanden mehr eine Gefahr.
    »Wir lassen dich in Ruhe«, versprach Beth. »Und du kannst einfach gehen und ein normales Leben führen.«
    Jana atmete aus.
    »Willst du das, Jana? Willst du normal sein, so wie alle anderen? Dann musst du nur …«
    Die Tür hinter Beth ging auf, und ein junges Mädchen kam herein. Es schien ungefähr neunzehn oder zwanzig Jahre alt, hatte eine dicke Brille und langes, glattes braunes Haar, das ihr Gesicht zur Hälfte verdeckte.
    »Du musst nichts weiter tun«, wiederholte Beth, »als dich von ihr berühren zu lassen.«
    »Du lügst, Catalina«, sagte Zane kopfschüttelnd. »Hast du allen Ernstes gedacht, ich würde es nicht erkennen, wenn du mich belügst?«
    Sie lächelte strahlend. »Nein, Zane, ich war mir sogar sicher , dass du es erkennst.« Dann hob sie beide Hände. »Und jetzt hilf mir bitte, hier rauszukommen.«
    Ein Dutzend Wachen stürmten in den Raum.
    »Was zum Gei…«, brüllte Davey.
    Zane schüttelte den Kopf. So viel zu den Lügen. Seine Kraft explodierte und traf sie alle.
    Jana ballte die Hände zu Fäusten. »Keinen Schritt weiter.«
    Das Mädchen erstarrte.
    »Was passiert, wenn sie mir das Feuer nimmt? Wo kommt es hin?«
    Beth blinzelte. »Nirgends. Es tut keinem mehr weh.«
    Quatsch. »Ihr nehmt es, also wo bleibt es dann?« Denn das ergab überhaupt keinen Sinn. Perseus wollte sie unbedingt zurückholen, so dringend, dass sie ihr quer durch Louisiana gefolgt waren. Hätten sie Jana bloß aus dem Weg haben wollen, wäre sie längst tot.
    Aber das war nicht ihr Ziel. Sie wollten sie lebend. Weil sie einer Toten nicht ihr Feuer nehmen konnten?
    Das Mädchen sprach kein Wort. Ihre dunklen Augen hinter den Brillengläsern wirkten riesig, und ihre Haut war beinahe weiß.
    Dann schrillte Alarm, eine hohe, heulende Sirene. Beth zuckte zusammen und fluchte. »Dämliche Kuh! Wieso hat sie nicht getan, was sie sollte?«
    Was?
    Schritte eilten herbei, die sich anhörten, als würden die Wachen angerannt kommen.
    Beths Züge verhärteten sich. Sie wies mit dem Finger auf Jana. »Der Dämon stirbt! Wenn er uns nicht hilft, reißen wir ihn in Stücke.«
    Das war es offenbar mit der höflichen Konversation. Die Maske fiel, und vor Jana stand wieder die wahre Beth.
    »Aber zuerst«, sagte Beth, während die

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