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Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition)

Titel: Jäger des Zwielichts: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Eden
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»Jana«, sagte er, doch es kam nur ein raues Raspeln heraus.
    Sie drehte sich zu ihm, ihr Gesicht tränenüberströmt. Von dem Qualm?
    »Warum hast du mir das nicht gesagt?« Er hob sie hoch und trug sie weiter weg vom brennenden Gebäude und den Schreien drinnen. »Wieso hast du mir nicht gesagt, was Beth kann?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    » Scheiße! « Er setzte sie am Rande des Sumpfs ab. »Bleib hier.«
    Sie griff nach seinen Armen. »Wo willst du hin?«, krächzte sie heiser.
    »Da drinnen ist eine Freundin von mir. Ich muss sie rausholen.« Er musste verhindern, dass Catalinas schlimmster Alptraum wahr wurde.
    »Freundin?«, wiederholte sie stirnrunzelnd. Ihre Wangen waren ascheverschmiert. »Bei Perseus?«
    Zugegeben, das klang schräg. »Bleib hier, okay?« Im selben Moment wusste er, dass sie fort wäre, wenn er wiederkam. Dies war die perfekte Chance für sie zu fliehen. »Sie halten drinnen Übernatürliche gefangen.« Seine Stimme wurde mit jedem Wort kräftiger. Dasselbe konnte man leider auch von den Flammen behaupten, die sekündlich wuchsen. »Ich lasse die nicht alle verbrennen.«
    Perseus starb heute Nacht, brannte bis auf die Grundmauern nieder, aber sie nahmen keine Übernatürlichen mit in den Flammentod.
    Zane stürzte zurück ins Gebäude.
    Sprachlos vor Staunen und Verwirrung sah Jana ihm nach, wie er im dichten Rauch verschwand. Was dachte er sich nur dabei? War ihm nicht klar, dass die Flammen nicht erlöschen würden? Sie waren vollkommen außer Kontrolle, und nicht einmal ein Dämon zehnten Machtgrades konnte sie bändigen, denn die Incendorin hinter dem Feuer speiste es ständig mit neuer Energie. Das erste Feuer war stets das heißeste, zu gewaltig, als dass man es stoppen konnte.
    Jana fasste sich mit einer zittrigen Hand an den Kopf. O Gott, wie war das alles passiert? Dieses Mädchen war auf sie zugelaufen, und Jana wollte sie mit einem Flammenstoß abwehren, dann …
    Dann hatte Beth plötzlich das Feuer kontrolliert.
    Und Jana hatte nichts mehr.
    Sie war von Feuer umgeben gewesen und ihm erstmals hilflos ausgeliefert. Hätte Zane sie nicht rausgeholt, wäre sie verbrannt.
    Jana schloss die Augen. Da drinnen ist eine Freundin von mir. Ich muss sie rausholen. Beth hatte etwas von einer Freundin gesagt, die auf ihn wartete.
    Wer war sie?
    Mit wackligen Knien stand Jana auf. Eine Wache kam aus dem Qualm gerannt, sah nicht einmal in ihre Richtung, sondern raste auf den Truck zu, der unter den knorrigen Bäumen parkte.
    Wollte er abhauen?
    Jana holte tief Luft und eilte ihm nach. »Hey, hey, warte!«
    Er packte den Türgriff und riss die Tür auf.
    »Hör mal, Freundchen …«
    Als er sich zu ihr umdrehte, schmetterte sie ihm die Faust ins Gesicht. Sie mochte nicht mehr mit Feuer werfen können, aber sie war nicht komplett hilflos.
    Der Kerl sank auf die Erde. Rasch bückte Jana sich, klopfte seine Taschen ab und fand seine Schlüssel, ein Handy und – Bingo! – eine Waffe. Letztere steckte sie in ihren Jeansbund und blickte sich zu dem Feuer um. Zane war dort drinnen, genauso wie die gefangenen Übernatürlichen. Jana sah auf das Handy und die Schlüssel. Dies wäre der ideale Zeitpunkt, um zu fliehen. Nichts band sie mehr an ihre Vergangenheit. Perseus würde sie nicht jagen, also könnte sie frei sein.
    Aber Zane war in dem Feuer.
    Sie tippte eine Nummernfolge in das Handy ein, die sie sich gemerkt hatte, als Zane einmal in ihrer Gegenwart telefonierte. Am anderen Ende klingelte es einmal, zweimal …
    »Wer zum Geier sind Sie?«, fragte eine knurrende Stimme.
    Jana umklammerte das Handy fester. »Ich rufe wegen Zane Wynter an.« Sie hatte keine Zeit für ausschweifende Erklärungen.
    »Zane? Geht es ihm gut?«
    »Schwer zu sagen.« Sie richtete sich auf und ging etwas auf Abstand zum bewusstlosen Wachmann. Es kostete sie einige Anstrengung, laut und deutlich zu sprechen, weil ihr Hals noch wund von dem beißenden Qualm war. »Er ist gerade in einem brennenden Gebäude.«
    »Was?«
    »Ich weiß nicht, wo wir sind«, sagte sie. »Hier ist irgendein Sumpf.«
    Andere Stimmen raunten im Hintergrund, dann erklärte der Unbekannte: »Bleiben Sie, wo Sie sind. Wir orten Sie.«
    »Und bringen Sie ein paar Löschwagen mit.« Sie schaute zu den lodernden Flammen, die sich durchs Dach gefressen hatten und hoch in den Nachthimmel aufzüngelten. Ein solcher Brand ließ sich nur auf eine einzige Weise eindämmen. »Da sind noch Leute drinnen, und die brauchen Hilfe.«
    Am anderen Ende trat

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