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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Schwanken gerieten, regnete es kleine Äste, Tannennadeln und Eiszapfen. Gary hielt sich die Ohren zu, um das unerträgliche Kreischen nicht zu hören.
    Gregori setzte alles daran, den übrigen drei Fragmenten mit dem Licht zu folgen, schlug einmal, zweimal, dreimal auf den Boden, leider jedoch ohne Erfolg. Er wusste, dass es sinnlos war, ihnen zu folgen, sie orten zu wollen. Er musste sich geschlagen geben. Genau wie er wussten auch die anderen, dass sie früher oder später ihren Weg zurück zu Xavier finden würden.
    Ivory schwankte vor Erschöpfung. »Die Sonne geht gleich auf, Razvan. Ich muss mich ausruhen. Kommst du mit mir nach Hause, oder willst du noch bleiben?«
    Razvan spürte, dass Ivory selbst nicht so genau wusste, ob sie wollte, dass er mit ihr kam und bei ihr blieb oder dass er sich den anderen anschloss. Ein Blick in ihren Geist sagte ihm, dass sie es einfach nicht mehr gewohnt war, engen Kontakt zu anderen zu haben, dass selbst die Nähe zu ihm sie überforderte.
    »Wir wären mehr als glücklich, wenn wir euch beherbergen und euch Schutz geben dürften«, sagte Mikhail mit Nachdruck. »Wir verfügen über eine Reihe von sicheren Schlafzimmern.«
    Razvan spürte, wie Ivory schon vor dem Gedanken zurückschreckte. Sie vertraute niemandem genug, als dass sie sich irgendwo ausruhen würde, wenn andere wüssten, wo ihr Ruheraum war.
    »Ich halte es für das Beste, wenn wir in unser eigenes Zuhause zurückkehren«, sagte Razvan.
    Ivory schenkte ihm ein dankbares Lächeln und nickte. »Xavier wird seine Suche nach Razvan nicht aufgeben. Die heutige Aktion hat uns gezeigt, dass er viele Handlanger in dieser Gegend hat. An eurer Stelle würde ich dafür sorgen, dass die Kinder Tag und Nacht in Sicherheit sind.«
    Sara nahm Falcons Hand. »Wir werden die Sicherheitsmaßnahmen verdoppeln, versprochen.«
    Falcon gab Gary einen leichten Klaps auf den Rücken. »Du siehst ein wenig mitgenommen aus. Danke, dass du dich auf die Suche nach Travis gemacht hast.«
    Ivory zog den Kopf ein, Röte kroch ihr in die sonst so blassen Wangen. »Ich wollte nicht andeuten, dass euer Freund unfähig ist. Ich bin überzeugt davon, dass er während des Tages gut auf eure Kinder achtgibt, aber Xavier ist besessen davon, Razvan zu finden und ihn zurückzuholen. Mehr denn je ist er auf karpatianisches Blut angewiesen. Ich bezweifle, dass er es lange ohne Blutnachschub aushält. Niemand ist vor ihm sicher, vor allem die nicht, die sich nicht wehren können.«
    Mikhails durchdringender Blick glitt von Ivory zu Razvan. »Vielleicht sollte sich unser Heiler eure Wunden ansehen, ehe ihr uns verlasst.«
    Razvan musterte seine Seelengefährtin. Ihre Arme waren mit Bissen übersät, das Blut lief ihr an den Beinen herunter, und auch ihr Gesicht war arg in Mitleidenschaft gezogen. Er konnte sich vorstellen, dass er keinen Deut besser aussah. Genau wie Ivory legte er keinen gesteigerten Wert darauf, länger als nötig zu bleiben. Was, wenn seine Schwester oder Tochter kamen, um dem Prinzen zu helfen? Bei allem, was er durchgemacht hatte, fühlte er sich einfach nicht imstande, ihnen gegenüberzutreten. Zum einen wusste er nicht, welche Gefühle in ihm hochsteigen würden, zum anderen war er sich nicht sicher, was er ihnen sagen sollte. Doch ein Blick in Ivorys von Müdigkeit gezeichnetes Gesicht reichte, um eine Entscheidung zu treffen. Dies war nicht der richtige Zeitpunkt, um vor allem an sich zu denken. Ivory brauchte jetzt Hilfe, und ihre Bedürfnisse kamen an erster Stelle.
    Ivory wich ein Stück nach hinten. »Nichts als Kratzer. Mein Gefährte wird sich darum kümmern. Nur eine kleine Unpässlichkeit.« Sie verneigte sich vor dem Prinzen. »Ich bin überzeugt davon, dass sich unsere Wege noch einmal kreuzen werden.«
    »Bitte komm mit und lerne meine Seelengefährtin Raven kennen«, lud Mikhail sie ein. »Sie kann momentan nicht reisen und wird traurig sein, dass sie nicht hier war. Du wärst wirklich eine Inspiration für unsere Frauen.«
    Gregori warf ihm einen glühenden Blick zu, ehe er sich zu Ivory umdrehte. Seine seltsamen silbernen Augen glänzten in ihre Richtung, während sie sich tiefer in die Schatten zurückzog. Ihr war klar, dass ihm die plötzliche, für einen Krieger typische Stille an ihr auffiel. »Wenn du Hilfe brauchst, so scheue dich nicht, nach mir zu rufen. Ich werde kommen. Und ich bin niemand, der leichtfertig sein Wort gibt.«
    Ich schlage vor, du überdenkst deine Haltung gegenüber kämpfenden Frauen,

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