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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Razvan. Nichts dämpfte seine Hochstimmung, weder die explodierenden Bäume noch die Massen von Fledermäusen, die vom Himmel regneten. Zum allerersten Mal in seinem Leben hatte er das Gefühl, etwas getan zu haben, das machte den Unterschied. Ihretwegen - nur wegen Ivory. Während er geduldig abwartete, dass die Hitze ihren Zweck erfüllte und alles verbrannte, was sich ihr in den Weg stellte, kreisten seine Gedanken um die Frau, die so viel über Xavier wusste.
    War sie womöglich das Mittel dazu, um die Welt von diesem unsäglichen Monster zu befreien? Hatten sie überhaupt eine Chance? Obwohl die Welt um ihn herum in Flammen stand, spürte Razvan zum ersten Mal seit Jahrhunderten so etwas wie Hoffnung. Trotz des lauten Tosens der Flammen, das sich mit dem Schreien der sterbenden Kreaturen mischte, hörte er das sanfte Raunen in seinem Kopf.
    Manchmal hält das Leben unerwartete Momente des Glücks bereit.
    Ein Gefühl, das sie teilten. Er erkannte ihre Bereitschaft, ein winziges Detail ihres Seins mit ihm zu teilen, das ihm mehr darüber verriet, wer sie war. Ihre Liebe für den Kampf. Sie liebte es, den Gegner zu analysieren, seine Schwachstellen ausfindig zu machen, genoss das Adrenalin des Kampfes, wenn ihr durchtrainierter Körper und ihr Gehirn reagierten, präzise wie eine Balletttänzerin, die einen komplizierten Sprung ausführte. Er spürte, wie ihre Gefühle auf ihn übersprangen, dass sie ihn an ihrem Innersten teilhaben ließ, und war sich bewusst, dass niemand sonst diese komplizierte, talentierte Frau so gut kannte wie er, was ihn ehrte und mit ungeahnter Kraft erfüllte. Nie war er stark genug gewesen, Xavier zu besiegen oder seine Tochter und seine Tanten zu retten. Doch diese starke Frau, seine wahre Gefährtin, bot ihm ihre Freundschaft an.
    Mit den unerwarteten Momenten kann ich dir nur recht geben. Dies war definitiv ein unerwarteter Glücksmoment. Während die Welt um ihn herum in Flammen stand, die die letzten Fledermäuse verzehrten, empfand er Frieden. Er fühlte sich vollständig und war so glücklich wie noch nie.
    Als er ihr kleines Lächeln spürte, hielt er das Gefühl fest und verstaute es in den Tiefen seines Herzens - in dem Herz, das sie ihm zurückgegeben hatte.
    Wenn du wieder deine normale Gestalt angenommen hast, werde ich einen Enthüllungszauberspruch aufsagen. Die vier Fragmente, die Gregori entfernt hat, brauchen einen neuen Wirt, und die Fledermäuse sind tot, warnte Ivory ihn. Sag Gregori, er soll gut auf die anderen achtgeben.
    Gerne. Jetzt war Wachsamkeit gefragt. Die Chance, einen kleinen Teil von Xavier zu vernichten, würde er sich nicht entgehen lassen. Auch wenn sie ihn nur Stück für Stück loswerden konnten, so war es die Mühen wert.
    Razvan nahm seine natürliche Form an und bedeutete den anderen, es ihm gleichzutun. »Sie benutzt den Enthüllungszauber. Nehmt euch vor Xaviers dunklem Geist in acht«, warnte er sie.
    Als Ivory sich mit wachsamem Blick zurückverwandelte, stimmte sie sofort die magische Weise an, schickte ihre Stimme über den verkohlten Untergrund und hinauf in den Himmel. Es regnete noch immer Bauteile und Fledermäuse. Rauch und Asche vermischten sich in der Luft, wurden von einer leichten Brise fortgeweht. Aus schweren Wolken schwebten Schneeflocken herab und vermischten sich mit der herumwirbelnden Asche. Es war, als würde die Natur bereits versuchen, die Anzeichen des Kampfes zuzudecken.
    Ich rufe die guten Mächte herbei, flehe um Hilfe in dieser verzweifelten Notlage.
    Ich bitte um ein Lied, mit dessen Gesang ich das Böse der Nacht entlarven kann.
    Licht des Himmels, brenne hell, finde, was sich im Dunkeln versteckt, damit es in dir
    baden kann.
    Teuflische Ausgeburt, ich bringe die Schatten hervor, die du hinterlassen hast.
    Als sich das Licht über das Schlachtfeld ergoss, traten vier dunkle Schatten in Erscheinung, die sich zwischen den toten Tieren mit Kurs auf die kleine Gruppe Karpatianer, die Gary beschützten, hindurchlavierten. Als Gregori eine Hand ausstreckte und die Finger spreizte, sprang Licht knackend und knisternd auf die vier Fragmente über. Dreien davon gelang es, sich in der Erde zu vergraben, das vierte erwischten die Lichtschnüre gerade noch rechtzeitig und verkohlten es, bis nichts mehr von ihm übrig war.
    Im selben Moment lief ein Zittern durch die Erde, und ein Kreischen zerriss die Stille. Schwarzes Blut stieg aus der Erde und schlug Blasen, die einen fauligen Gestank absonderten. Als die Bäume ins

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