Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
Zimtbrötchen gütlich, bevor sie gemeinsam ausgiebig und hocherotisch duschten.
Lange Zeit später lag Lily schlafend in seinen Armen, und Ryland blickte zur Decke auf. Der Teil von ihm, der finster und gefährlich war, war geweckt worden. Jemand hatte es gewagt, Hand an Lily zu legen. Das war nicht ratsam.
14
LILY SAH ENTSETZT ihr Gesicht im Spiegel an. Die Schwellungen und die blauen Flecken waren so auffällig, dass man sie beim besten Willen nicht übersehen konnte.
»Ich glaube nicht, dass es dir gelingen wird, diese blauen Flecken vor Arly zu verbergen«, sagte Ryland. »Du siehst sehr … bunt aus.«
»Erwähne nicht mal seinen Namen. Ich werde mich den ganzen Tag verstecken. Vielleicht kannst du für mich lügen und ihm sagen, ich sei ins Labor gegangen.« Sie blickte finster und berührte die blauschwarzen Prellungen. Ihre Wange war geschwollen, und an der Schläfe hatte sie eine deutlich sichtbare Beule.
Arly und Rosa würden in die Luft gehen. Und John, der reizende alte John, würde wahrscheinlich Tränen in den Augen haben. Aber es war ein guter Vorwand, um nicht an ihrem Arbeitsplatz zu erscheinen.
»Falls du versuchen solltest, auch nur in die Nähe dieser Firma zu gehen«, drohte ihr Ryland, »verpetze ich dich so schnell an Arly, dass dir schwindlig davon wird.«
Sie schnitt ihm eine Grimasse. »Jetzt zeigt sich also dein wahrer Charakter. Du kannst ganz schön gemein sein.« Sie sah ihr Gesicht noch einmal an. Nicht einmal mit der dicksten Schicht Schminke würden sich die blauen Flecken vertuschen lassen. »Ich werde Arly mit einem Auftrag von größter Wichtigkeit nach Alaska schicken müssen.«
»Von mir aus, aber du gehst mir heute nicht noch einmal zu Donovans.« Ryland reichte ihr das Telefon und blieb neben ihr stehen, um zu beobachten, wie sie die Nummer wählte und Thornton die Nachricht hinterließ, sie würde zu Hause arbeiten, bis die Schwellung in ihrem Gesicht abgeklungen war.
Lily gab Ryland das Telefon zurück. »Du könntest versuchen, nicht ganz so blasiert zu wirken«, sagte sie zu ihm. »Ich hatte ohnehin die Absicht, mich heute krankzumelden. Mit dir und deiner herrischen Art hatte es nicht das Geringste zu tun. Ich glaube, es ist dir zu Kopf gestiegen, deinen Männern Befehle zu erteilen.«
»Willst du mir jetzt etwa feministisch kommen?« Rylands Augenbrauen zogen sich hoch. »Dann kann ich dir nämlich nur raten, noch mal in den Spiegel zu schauen, Gnädigste.«
Lily ignorierte ihn und wand ihr Haar zu einem straffen Knoten. Ihr Blick richtete sich auf ihn, als ein Laut aus seiner Kehle drang. »Hast du eben geknurrt? Du hast doch nicht etwa irgendein Leiden, über das ich informiert sein sollte?«
»Ich habe nicht geknurrt. Das war ein unbeabsichtigter Protest.«
»Es war ein Knurren. Und überhaupt – wogegen könntest du denn nun schon wieder protestieren? Du stellst gewaltige Ansprüche und bist alles andere als pflegeleicht, stimmt’s?«, fragte Lily mit unbewegtem Gesicht. Nur eine ihrer vollendet geformten Augenbrauen wölbte sich aristokratisch nach oben.»Nicht pflegeleicht?«, wiederholte er ungläubig. »Lily, du hast wohl den Verstand verloren. Ich glaube, du hast keinen Schimmer, was ich tue. Die Männer gehorchen meinen Befehlen, weil sie sich darauf verlassen,
dass ich in äußerst riskanten Situationen genau weiß, was ich tue.« Niemand missachtete seine Befehle oder stellte sie infrage. So war es jedenfalls gewesen, bis Lily aufgetaucht war.
»Ach, wirklich?« Sie sah ihn hochmütig an, die Prinzessin und der Bauer. »Die Männer gehorchen deinen Befehlen aufgrund deines Dienstgrades. Frauen durchdenken Dinge und treffen ganz für sich allein ihre Entscheidungen. « Sie tätschelte seinen Kopf, und ihre Finger spielten einen Moment mit einer seiner Ringellocken. »Mach dir keine Sorgen. Da ich jetzt von deinem kleinen Problem mit dem Ego weiß, werde ich mein Bestes tun, um restlos verzückt zu wirken, wenn du dir auf die Brust trommelst.«
»Mein kleines Problem mit dem Ego? Ich habe nicht das geringste Problem mit meinem Ego! Wie zum Teufel ist es dir gelungen, die Dinge in ihr Gegenteil zu verkehren? Frau, wenn du so weitermachst, wirst du herausfinden, wie pervers ich wirklich bin.«
Lily wirkte amüsiert. »Natürlich. Sex. Wenn er bei einer Auseinandersetzung unterlegen ist, nimmt der Mann Zuflucht zu sexuellen Anspielungen. Ich muss davon ausgehen, dass du dich auf perversen Sex als eine Form von Genugtuung für den männlichen
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