Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)
den Weg zum Eingang des Tunnels für sie freigab.
Sowie sie im Tunnel waren, bewegte sich Ryland schnell voran, denn er kannte den Weg und brachte sie durch das Labyrinth von Gängen geradewegs zu dem Flur, der ihrer privaten Suite am nächsten gelegen war. Sonne strömte durch die Fenster. Er zog die Vorhänge schon zu, bevor er Lily auf das Bett legte.
Lily blickte in sein Gesicht auf. »Ich habe nicht die Energie, einen Rekorder zu finden.« Sie zog die winzige Kassette aus ihrer Hosentasche und reichte sie ihm. »Arly hat bestimmt irgendwo ein Gerät, auf dem man sie abspielen kann. Ich will einfach nur daliegen und dich ansehen.«
Er legte die kostbare Kassette auf den Nachttisch und kniete sich neben das Bett, um ihr die Schuhe auszuziehen. »Ich will mir dein Bein ansehen. Tut es weh?«
»Ich bin so müde, Ryland«, gestand sie. »Ich darf gar nicht daran denken.«
Ryland warf ihre Schuhe zur Seite, zog ihr die Hose runter und warf sie ebenfalls auf den Boden. »Ich hatte ganz vergessen, dass du keine Unterwäsche trägst. Um Gottes willen Lily, es ist kein Wunder, dass ich ständig an Sex denke. Du versetzt mich in Panik, und im nächsten Moment verführst du mich.«
Ein widerstrebendes kleines Lächeln zog an ihren Mundwinkeln. »Womit verführe ich dich denn? Ich liege doch nur da.« Die Idee hätte ihre Vorzüge gehabt, wenn sie nicht restlos erschöpft gewesen wäre. Wenn er sie ansah, lag etwas in seinem Blick, das es immer wieder fertigbrachte, ihr Blut aufzuheizen.
Ryland untersuchte sorgfältig ihre Wade und massierte die verkrampften Muskeln. Sie lag ruhig da, während er sich liebevoll um sie kümmerte. Ihre Augen waren geschlossen, und sie war nur mit ihrer Bluse bekleidet. Der
Stoff war hochgerutscht und legte ihren Nabel und einen Teil einer Brust frei. Ryland ließ seine Hand besitzergreifend an ihrem Schenkel hinaufgleiten.
Lily öffnete die Augen einen winzigen Spalt weit. »Ich weiß nicht, was du vorhast, aber ich will einen ganzen Monat schlafen.«
»Ich inspiziere den Schaden«, sagte er. Und so war es auch. Auf ihrem Oberschenkel zeigten sich die Anfänge eines blauen Flecks.
»Auf dem Hintern und auf der Brust habe ich sie auch«, murmelte sie schläfrig. »Mir tut alles weh, Ryland. Danke, dass du mir die Handschellen abgenommen hast. Ich weiß, dass es nicht einfach war.«
Er nahm ihre Hände behutsam in seine, drehte sie in die eine und die andere Richtung und blickte finster auf die symmetrischen Verfärbungen hinunter, die sich wie Armreifen um ihre Handgelenke zogen. »Wie bist du zu dem blauen Fleck auf deinem Bein gekommen?« Wut braute sich in seiner Magengrube zusammen, doch er rang darum, sie in Schach zu halten, rang darum, mit sanfter Stimme zu sprechen.
»Ich weiß es nicht. Ich habe mich auf einen Kampf eingelassen. Hilton hat mir ins Gesicht geschlagen, und ich bin einen Moment lang durchgedreht.« Sie wälzte sich auf die Seite und schmiegte ihren Kopf tiefer in ihr Kissen. »Ich bin auf ihn losgegangen.«
»Er hat dir ins Gesicht geschlagen? Was hat er sonst noch getan?« Ryland zog die Bluse auf ihrem Rücken hoch. Sie hatte zwei blaue Flecken auf dem Hintern. Er begann zu wünschen, er könnte einen Mann zweimal umbringen.
»Mach dir keine Sorgen, ich habe es ihm heimgezahlt«, antwortete sie. Aus ihrer Stimme war Zufriedenheit herauszuhören.
»Ich hätte ihn kurz und klein geschlagen, wenn Higgens nicht dazwischengegangen wäre. Den blauen Fleck auf dem Oberschenkel habe ich mir wahrscheinlich geholt, als er auf meinen Schreibtisch geschossen hat. Holzsplitter sind nach allen Richtungen geflogen. Ich war so wütend, dass ich so gut wie keinen Schmerz gefühlt habe.«
»Er hat direkt neben deinem Bein in den Schreibtisch geschossen?« Ryland rieb sich mit einer Hand das Gesicht. »Verdammt noch mal, Lily.«
Sie schlug die Augen nicht auf, aber sie lächelte. Es war ein ausgesprochen selbstgefälliges Lächeln. »Das sagst du ziemlich oft.«
»Musst du so selbstzufrieden wirken? Ich kriege graue Haare. Du hast dich auf einen Faustkampf mit diesem Mann eingelassen? Ich hätte gedacht, die Tochter eines Milliardärs sei zu kultiviert für so etwas.«
»Ich bin zu modern, um mich von einem Höhlenmenschen schlagen zu lassen«, verteidigte sie sich.
Seine Finger massierten ihre Kopfhaut und suchten nach Schäden. »Und er hat dich in die Brust geboxt? Das will ich sofort sehen.«
»Ich lasse dich meine Brust nicht sehen.« Ihr Gelächter wurde durch
Weitere Kostenlose Bücher