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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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genau spüren können, was sich auf der Insel befindet, bevor ich dort bin, aber es sind nicht nur Naturi", verkündete er. Seine Stimme klang wie von fern und hatte einen träumerischen Klang, als ob seine Aufmerksamkeit auf einen weit entfernten Punkt gerichtet war. Ich widerstand dem Impuls, ihm das Steuer aus der Hand zu nehmen, und blieb sitzen. „Auf dem Festland, nicht weit von Venedig, sind sechs weitere Naturi. Die genaue Lage ist schwer auszumachen. Vielleicht irgendwo in der Nähe von Padua oder Verona. Und ein Einzelner hält sich in Venedig auf. Aber ich kenne die Gegend nicht; ich kann dir nicht sagen, auf welcher Insel."
    Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. „Rowe", flüsterte ich, und obwohl ich mit mir selbst gesprochen hatte, wusste ich, dass Danaus den Namen in dem Augenblick gehört hatte, als er mir über die Lippen kam. Ich vergaß gelegentlich sein übermenschlich feines Gehör. „Glaubst du, er ist da?", wollte Danaus wissen. Der Jäger drehte kurz den Kopf zu mir und sah mich an, bevor er den Blick wieder auf die offene See vor uns richtete. „Ich weiß es", gestand ich. „Ich bin ihm letzte Nacht zufällig begegnet, nachdem ich Tristan im Hotel untergebracht hatte. Er weiß, dass sich auf San Clemente eine Naturi befindet, aber er weiß nicht, wer sie ist oder warum sie sich dort befindet."
    „Glaubt er denn nicht, dass sie eine Gefangene ist?" „Möglicherweise habe ich ihm diese Idee ausgeredet", sagte ich mit einem schiefen Grinsen, als ich mich an seine verblüffte Miene von letzter Nacht erinnerte. „Zumindest wissen wir jetzt, dass er nicht in die Pläne des Konvents eingeweiht ist."
    Danaus drosselte das Tempo, als wir uns der Insel näherten. „Und was hilft uns das?" „Es sorgt für Unruhe bei seiner Rasse. Vielleicht sogar für eine Ablenkung, eine Schwäche, die wir später ausnutzen können", sagte ich und strich mir ein paar Haare aus dem Gesicht. „Ich denke, dass die anderen sechs auf dem Festland sich zur Verstärkungbereithalten, falls irgendwas schiefgeht.
    Zusammen mit den drei Naturi, die wir aus dem Hotelfenster gesehen haben, macht das neun, und sie wurden entweder von Rowe geschickt, um die vermisste Naturi zurückzuholen, oder sie haben mit Rowes Plänen gar nichts zu tun und arbeiten mit der Naturi zusammen, die sich schon auf San demente befindet."
    „Traue ich mich wirklich zu fragen, ob du überhaupt einen Plan hast?" „Lebend wieder rauskommen", gab ich trocken zurück und verschränkte die Hände vor dem Bauch. Dieser Kommentar trug mir ein erneutes Stirnrunzeln ein, während Danaus sich darauf konzentrierte, das Schnellboot ins Dock zu lenken. Das war nicht allzu schwierig, schließlich war nur noch ein anderes Boot an der kleinen Steinkonstruktion befestigt. Offenbar hatte man den Hofstaat aus dem Haus geschickt, bevor die Gäste des Konvents eintrafen. Der Jäger hatte sich auch für das Dock entschieden, das am weitesten vom Thronsaal entfernt lag. Jetzt, da der Hofstaat weg war, konnten wir den Thronsaal schnell erreichen, und ich würde auf dem Weg trotzdem noch genug Zeit haben, ein paar grundsätzliche Regeln aufzustellen. Ich war mir nicht sicher, ob Danaus sich auch daran halten würde, aber ich musste den Versuch wagen.
    Natürlich hatte ich versprochen, sein Leben zu schützen, solange wir in Venedig waren, also musste ich ihn beschützen, was mit dem Konvent auch passieren mochte. Aber in unserer Vereinbarung war nie davon die Rede gewesen, in welcher Verfassung er dabei sein musste. Wenn er sich zu einem zu großen Risiko entwickeln sollte, würde ich ihm, ohne zu zögern, die Zähne in seinen sturen Hintern rammen und ihn in Tiefschlaf versetzen, bis wir aus Venedig raus waren.
    „Wir brauchen mehr Informationen", sagte ich. „Wir müssen wissen, was der Konvent im Schilde führt, warum die Naturi plötzlich in Venedig auftauchen und worauf in aller Welt sie sich geeinigt haben. Wenn wir irgendwas darüber herausfinden wollen, muss das heißen, dass wir niemanden umbringen."
    Danaus stellte den Motor ab und starrte mich an, als hätte ich ihn in Altkeltisch angesprochen. „Deine sogenannten Anführer machen gemeinsame Sache mit dem Feind, und du willst sie nicht töten? Nachdem du letzte Nacht noch ganz wild darauf warst, sie fertigzumachen?", fragte er ungläubig und schob sich die Schlüssel in die Tasche. Seine Hände fuhren geistesabwesend an das Messerpaar, das an verschiedenen Stellen an seinem Gürtel befestigt

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