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Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter

Titel: Jägerin der Nacht 02 - Day Hunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Als es um die Wahl zwischen einer womöglich langen, schmerzhaften Existenz als Nachtwandler-Sklavin und einem schnellen Tod für seine Schwester gegangen war, hatte Nicolai sich geopfert, um ihr den gnädigeren Ausweg zu ermöglichen. Würde ich selbst einem geliebten Wesen so leicht vergeben?
    Ich fuhr mir unwirsch mit der Rechten durchs Haar, um es mir aus dem Gesicht zu streichen, während ich versuchte, nicht an die Antwort zu denken, die sich mir aufdrängte. Trotz meiner sogenannten edlen Taten für Tristan mochte ich mich selbst nicht allzu sehr, wenn es um meinen Umgang mit den Naturi ging. Das Blut floss zu leicht, und die Freude darüber war zu stark.
    Außerdem nagte die Vorstellung an mir, dass Jabari diesen Verrat in den Vereinigten Staaten entdeckt hatte. Es war zwar nicht meine Domäne, aber es war für meinen Geschmack zu nahe dran. Die Ältesten kamen niemals in die neue Welt, und es gab nur eine Handvoll Ältester in dieser Region. Die Vorstellung, dass Jabari dort ohne mein Wissen ein- und ausgegangen war, ließ mich mit einem Gefühl der .. Verletzung zurück.
    Vielleicht hatten die anderen ja recht. Vielleicht hatte ich wirklich begonnen, die ganze Neue Welt als mein Eigentum zu betrachten. Oder wenigstens als ein Gebiet, in dem sich der Konvent nicht direkt einmischen konnte. „Das tut mir so leid", flüsterte ich. Wir wussten beide, dass sie mit ihrem Verrat ihr Schicksal besiegelt hatte, aber diese Gewissheit trug wenig dazu bei, den Verlust zu lindern.
    „Ich muss dich in meine Domäne schaffen", sagte ich, als zwischen uns erneut Stille eingetreten war. Ich trat vom Fenster weg und ging zum Nachttisch neben dem Bett hinüber, wo ich nach meinem Handy griff. Nicolai legte seine Hand auf meine, bevor ich das Telefon aufheben konnte, und suchte nach meinem Blick.
    „Du willst mich immer noch beschützen?", fragte er und legte verwirrt die Stirn in Falten. „Ich habe geschworen, dich zu beschützen. Und ich halte meine Versprechen", sagte ich ernst und nickte dazu. „Aber das kann ich hier nicht. Ich muss dich und Tristan zurück in meine Domäne in den Vereinigten Staaten schaffen. Als Gegenleistung für diesen Schutz musst du Tristan auf der Reise in meine Heimat tagsüber beschützen. Du musst mir versprechen, ihn mit deinem Leben zu schützen."
    „Das schwöre ich. Ihm wird nichts geschehen." Nicolai drückte meine Hand bei diesem Versprechen. Ich versuchte ihn anzulächeln, ihn zu ermutigen, aber ich konnte es nicht. Ich glaubte ihm. Er würde eher sterben, als zuzulassen, dass jemand Tristan auch nur ein Haar krümmte, und das war immerhin ein Trost. Aber als ich ihn so ansah, fragte ich mich, ob er von den Aktivitäten seiner Schwester gewusst hatte. Hatte er versucht, ihre Taten zu decken? Sie genauso zu beschützen, wie er sie später vor Jabari beschützt hatte?
    „Schlaf jetzt ein bisschen. Ich muss noch ein paar Dinge erledigen. Ihr fliegt dann am Morgen ab." Ich nahm mein Handy und ging ohne ein weiteres Wort aus dem Schlafzimmer ins Wohnzimmer und zog die Tür hinter mir zu.
    Es waren noch vier Stunden bis Sonnenaufgang, und davon brauchte ich jede Minute, um meinen Plan auszuführen. Ich verbrachte fast eine Stunde am Telefon damit, mich mit Barrett, dem Alpha des Werwolfrudels von Savannah, herumzustreiten. Er war überhaupt nicht begeistert davon, dass ich einen unbekannten Lykaner in sein Territorium bringen wollte, was ich ihm allerdings auch kaum zum Vorwurf machen konnte.
    Natürlich konnte ich ihm nicht den wahren Grund nennen, aus dem sich Nicolai in meiner Obhut befand. Dass das Rudel von Savannah sich auch deshalb besonders anstellte, weil die meisten von ihnen tatsächlich durch Geburt oder Heirat verwandt waren, sodass Fremden nur äußerst selten gestattet wurde, in der Region zu leben, machte die Sache nicht gerade leichter. Mir schien, dass Barrett meiner Bitte am Ende nur nachgab, weil ich ihm versprach, dass es nicht für lange sein würde.
    Trotz des aufgeregten, hitzigen Streits war es ein gutes Gefühl, mit ihm zu sprechen. Seit ich Savannah vor einer Woche verlassen hatte, waren die Naturi spurlos aus meiner Domäne verschwunden. Es hatte keine weiteren Angriffe, keine weiteren Toten gegeben. Bevor ich mit Danaus nach Ägypten gereist war, hatten die Naturi einen Menschen-Nachtclub und einen Privatclub für Nachtwandler überfallen, und es hatte mehrere Todesopfer gegeben - von denen einige auf das Konto von Werwölfen gegangen waren, die unter der

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