Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker
Versuch, irgendwelche Informationen über Danaus aus James herauszukitzeln. Dahinter verbarg sich nichts als Neugier, denn ich wäre jede Wette eingegangen, dass ich bereits mehr über Danaus wusste als der Mann hier neben mir.
„Es wird langsam spät", verkündete ich und sprang mithilfe meiner Kräfte auf. Auch James erhob sich und wich ängstlich einen Schritt vor mir zurück, als er bemerkte, wie ich ohne sichtbare Anstrengung aufstand. „Wir müssen mal in die Gänge kommen." „Kann ich irgendwie helfen?" „Du kommst nicht mit nach Peru", versetzte ich scharf. Das Leben dieses Mannes war auf Kreta bereits einmal in Gefahr gebracht und beinahe ausgelöscht worden. Ich würde es nicht noch einmal aufs Spiel setzen.
„Das dachte ich mir schon", sagte er mit einem schwachen, zögerlichen Lächeln. „Ich meinte eher so was wie Transport, Waffen, Unterkunft und so weiter." „Ich habe schon jemanden, der sich um diese Dinge kümmert", sagte ich kopfschüttelnd, bevor ich innehielt und ihn musterte, während ich mich mit dem Zeigefinger am Kinn kratzte. „Wenn Themis allerdings die peruanische Regierung davon überzeugen könnte, den Zugang zum Berg zu sperren, wüsste ich das sehr zu schätzen. Mir wäre es lieber, wenn ich mir nicht den Kopf darüber zerbrechen müsste, ob die Naturi sich auf dem Weg zu den Ruinen noch ein paar Touristen schnappen."
„Ich werde sehen, was wir tun können", sagte er und streckte mir dann die Hand entgegen. „Ich wünsche dir viel Glück. Und ich hoffe, dass wir noch einmal Gelegenheit haben werden, wieder zusammenzuarbeiten. Ich habe das Gefühl, dass ich noch eine Menge von dir lernen kann." Ein fieses Grinsen verzog mir die Lippen und verengte meine Augen, als ich seine Hand ergriff. „Du wärest überrascht, was ich dir noch alles beibringen könnte, mein Freund. Ich wünsche dir eine sichere Heimreise."
James folgte mir zur Haustür, doch als ich öffnete, stellte ich fest, dass ich einen weiteren Besucher hatte, der gerade anklopfen wollte. Es war Barrett, der ein wenig abgemagert wirkte. Hätte in meiner Brust noch ein Herz geschlagen, dann hätte es jetzt zu rasen begonnen. Der Alpha des Rudels von Savannah stand bei mir vor der Tür, und ich hatte gerade eine Naturi zum Kaffeekränzchen. Das würde ich nicht so leicht erklären können, jedenfalls nicht so, dass er es ohne Weiteres glauben würde.
„Barrett", sagte ich, während sich meine Stimme vor Überraschung überschlug. Der Lykaner hätte mich Eigentlich nicht überraschen sollen. Ich hätte seine Ankunft spüren müssen, aber ich war so mit James und seinem unerwarteten Auftauchen beschäftigt gewesen, dass ich die Umgebung meines Hauses nicht mehr gescannt hatte. „Ich muss mit dir reden", sagte Barrett, während er dem neben mir stehenden Mann kurz zunickte. „Klar doch", sagte ich und verabschiedete mich rasch von James, bevor ich Barrett hastig in mein Arbeitszimmer lotste. Der Lykaner schien noch einmal in die Luft zu schnüffeln, bevor es mir gelang, eilig die Tür zu schließen und ihn mit einer Handbewegung einzuladen, in einem der Sessel vor dem Schreibtisch Platz zu nehmen.
„Was kann ich für dich tun?", fragte ich und lehnte mich gegen die Vorderseite des Tisches. Ein Teil von mir betete stumm, dass Cynnia und Shelly es sich lange genug unbekümmert in der Küche gemütlich machten, bis es mir gelang, den Werwolf aus meinem Haus zu bugsieren. „Die Naturi sind aus Savannah verschwunden", sagte er, unfähig zu verbergen, wie schockiert und erleichtert er war. „Alle, bis auf eine, ja. Sie sind weg", sagte ich vorsichtig.
Wenn er Cynnia am Ende doch noch sah, wollte ich nicht direkt beim Lügen ertappt werden, nachdem ich ihn erst letzte Nacht so geschickt manipuliert hatte. Ich musste mir seine Kooperationsbereitschaft sorgsam erhalten. „Du hast dafür gesorgt?" „Danaus und ich, ja." „Warum hast du das nicht schon früher getan?", fuhr er mich an, während sein Ärger die Oberhand über die Erleichterung gewann. Ich konnte seine Wut verstehen.
Er hatte im Lauf der letzten paar Monate bereits zwei Brüder an die Naturi verloren. „Weil wir einen Preis dafür zahlen mussten", sagte ich leise und senkte den Blick auf die Füße, die ich am Knöchel gekreuzt hatte. „Wir haben sie letzte Nacht angegriffen, um Amanda zu befreien. Sie waren uns zahlenmäßig überlegen, und wir wurden beinahe getötet. Als letzten Ausweg haben wir einen Zauber gewirkt, der fast alle Naturi in der
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