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Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Chaos ausbricht. Ich gehe davon aus, dass Knox dann meine Position als Hüter der Domäne übernimmt. Wenn ich von hier weggehe, würde ich das gern mit dem Wissen tun, dass du an seiner Seite stehst."
    „Ich halte zu Knox. Aber wer wird dir zur Seite stehen?" „Der Jäger." Barrett schüttelte den Kopf. „Du bist wirklich die einzige Person, die ich kenne, die sich als Sicherheitsmaßnahme den Feind an ihre Seite holt. Bitte, überlebe das hier, Mira." Der Werwolf machte seine Hand frei und verließ wortlos das Haus, indem er die Tür hinter sich zuwarf.
    Mir zitterten die Knie, und ich wünschte, ich hätte mich einfach auf dem Boden zusammenrollen können. Meine Nächte waren ohne Zweifel gezählt, und mein Leben würde ein schmerzhaftes Ende nehmen. Und mein vertrautester Gefährte, der Mann, auf den ich mich verlassen musste, wenn es darum ging, mir den Rücken frei zu halten, war ein Mann, der mehr Nachtwandler getötet hatte, als ich zählen konnte. Warum nur schloss ich immer am leichtesten mit denjenigen Freundschaft, die mich umbringen wollten? Danaus. Jabari. Selbst mit Ryan schien ich besser auszukommen, obwohl der Zauberer meinen Tod befohlen hatte. Vielleicht hatte ich ja insgeheim eine Art Todestrieb entwickelt. Allzu viele Jahre auf dieser Welt hatten mich von der Plackerei müde gemacht. Was auch immer der Grund dafür war, dass ich mich mit Leuten umgab, die so scharf auf mein Blut waren, es würde am Ende doch auf dasselbe hinauslaufen. Ich würde nach Peru fahren und Rowe aufhalten, mit Danaus an meiner Seite und Cynnia an der kurzen Leine.

16
    Die Autofahrt ins Hinterland von Georgia verlief in unangenehmem Schweigen. Danaus saß mit Cynnia auf dem Rücksitz, während Shelly neben mir auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte. Ein paarmal holte die ewig gut gelaunte Hexe Luft, um eine Unterhaltung in Gang zu bringen, schien die Luft allerdings immer wieder mit einem schweren Seufzer auszustoßen, wenn ihr mal wieder der Gesprächsstoff ausging. Das war auch besser so. Sinnloses Geschwätz war das Letzte, was ich gebrauchen konnte, während meine Gedanken einzig und allein auf das gerichtet waren, was vor uns lag.
    Wir wagten uns hinaus in die Wälder, wo ich der Natur so nahe wie möglich kommen konnte, in der Hoffnung, dass es jemandem gelingen würde, mir dort irgendetwas über Erdmagie beizubringen. Ich hatte mir ausgerechnet, dass das meine letzte Chance war, mir gegenüber Rowe und den restlichen Naturi einen Vorteil zu verschaffen; es war meine einzige Überlebenschance, falls Aurora wirklich aus ihrem Gefängnis freikam. Aber angesichts der Stimmung im Auto begann ich daran zu zweifeln, ob das, was ich vorhatte, wirklich ausreichen würde, um mich selbst und meine Begleiter zu retten.
    Ich verließ die Schnellstraße und folgte über eine Stunde lang einer gewundenen Landstraße nach der anderen, bis sich um uns, soweit das Auge reichte, nur noch Bäume und Ackerland erstreckten. Endlich bog ich in einen holprigen Feldweg ein, der sich in ein Gehölz zu schlängeln schien. Sobald der Wagen von der Straße runter war und wahrscheinlich nicht mehr die Aufmerksamkeit zufällig vorbeikommender Autos erregen würde, nahm ich den Gang heraus und drehte den Motor ab.
    „Alle Mann raus. Wir sind da", verkündete ich und öffnete die Fahrertür. „Was genau bedeutet da?", sagte Shelly beim Aussteigen und sah mich über das Dach hinweg an. „Am Ende der Welt, wo man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht", sagte ich und schenkte ihr ein wölfisches Grinsen. „Ich dachte, das wäre der beste Übungsplatz, nur für den Fall, dass vielleicht irgendetwas in Flammen aufgeht oder noch was Schlimmeres passiert." „Gut mitgedacht", murmelte Cynnia hinter mir, als sie ihre Tür zuschlug.
    Das Gute-Laune-Trio dackelte mir hinterher, immer tiefer in den Wald hinein. Während Danaus, Cynnia und ich im Dunkeln perfekt sehen konnten, hatte Shelly nicht so viel Glück. Sie blieb hinter der Gruppe zurück, während sie bei dem verzweifelten Versuch, in der pechschwarzen Finsternis irgendwas zu erkennen, über abgebrochene Äste stolperte. Schließlich nahm Danaus sie am Ellbogen, um sie durchs Gehölz zu führen.
    Ich brachte unseren kleinen Wandertrupp an einem schmalen Bachlauf zum Stehen, in dem knöcheltiefes Wasser über algenbewachsene Steine strömte. Während ich in die Mitte des Baches watete, versuchte ich, nicht darauf zu achten, wie meine Füße in der Strömung rund um meine

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