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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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Nachtwandler war er vollkommen ungefährlich, und das wusste ich auch. Er war Miras einziger echter Angehöriger und stand ihr immer treu zur Seite. Nie hätte er Lily freiwillig etwas angetan. Ihn traf keine Schuld und den Tod, der ihm nur meinetwegen drohte, hatte er nicht verdient.
    »Lass den Jungen in Ruhe!«, meldete sich plötzlich LaVina und hielt mich davon ab, ihm den Todesstoß zu versetzen. »Du hast das Wesen entscheidend geschwächt. Es kann jetzt nicht mehr von Köper zu Körper springen.«
    »Bist du dir sicher … «, setzte ich an, doch ich wurde mitten im Satz unterbrochen, als etwas meine Knöchel umklammerte und mich zu Boden riss. Ich landete seitlich auf der harten Schotterpiste. Schmerz durchfuhr mich, als ich quer über die Straße an die Stelle gezerrt wurde, an der bis vor Kurzem noch Emma Rose gestanden hatte. Ihre Asche wurde immer noch vom Wind aufgewirbelt, aber im Moment machte ich mir mehr Sorgen wegen dem, was mich festhielt. Ich sah nach meinen Fußknöcheln, aber da war nichts als das Dunkel der Nacht.
    Als ich mich auf den Rücken warf, brach die immer noch nicht ganz verheilte Bauchwunde wieder auf. Ich suchte im Geist nach Mira. »Mira! LaVina!«, schrie ich, damit die Hexe und die Nachtwandlerin mir zu Hilfe kämen. Gaizka hatte mich in seinen Klauen, und ich befürchtete, dass er mich im Handumdrehen zu seinem nächsten Wirt machen würde – und zwar für immer.
    Leichtfüßiger und anmutiger, als ich es je an ihr beobachtet hatte, lief LaVina an Miras Seite. Als Mira auf mich zurannte, griff die Hexe ihr brutal ins Haar, riss sie abrupt zurück und zwang sie auf die Knie. LaVina beugte sich über die Nachtwandlerin, legte ihr eine Hand um den Hals und flüsterte Mira etwas ins Ohr. Die Nachtwandlerin bäumte sich auf und versuchte, die Hexe abzuschütteln, doch zu meiner Überraschung konnte sie nichts ausrichten.
    Ich hielt mich an einem der großen, glatten Steine fest, mit denen die Straße ausgelegt war, und versuchte, mich aus Gaizkas Umklammerung zu befreien, aber ich konnte mich keinen Zentimeter rühren. Mir blieb nichts weiter übrig, als weiterhin auf dem Bauch zu liegen und die Nachtwandlerin anzustarren, die den Arm nach mir ausstreckte.
    »Mira!«, brüllte ich. Panik stieg in mir auf, während ich mich so sehr anstrengte, dass meine Arme zu zittern begannen und mir der kalte Schweiß auf die Stirn trat. Ich würde mich nicht benutzen lassen wie Emma Rose. Und ich würde auch keine Marionette werden, wie Mira. »Mira!«
    »Du kannst so viel schreien und zetern, wie du willst«, knurrte mir eine bösartige Stimme ins rechte Ohr. Ein kalter, beißender Wind wehte mir entgegen, fuhr mir schneidend durch die Glieder und ließ meine Fingerspitzen taub werden. »Du wirst mich nicht los. Ich habe schon zu lange gewartet. Ich werde meine Fesseln sprengen, und zwar noch heute Nacht.«
    »Ich werde dich nicht befreien«, stieß ich hervor und packte den großen Stein in der Straße fester, während ich versuchte, mich Stück für Stück auf Mira und LaVina zuzubewegen. »Ich werde bestimmt nicht dein nächster Wirt.«
    »Bald, mein Kleiner, sehr bald«, zischte er und schickte mir eine weitere Kältewelle entgegen, die mich mit den Zähnen klappern ließ.
    Die Hand an meiner Schulter verstärkte ihren Griff. Mir war, als würden sich scharfe Klauen in mein Fleisch graben. »Komm zu mir! Lass mich frei, oder ich hole mir die Nachtwandlerin zurück und lasse diese ganze Stadt in Flammen aufgehen!«
    »Das kannst du nicht!«, knurrte ich. »Ich habe dich schon einmal vertrieben. Ich werde es wieder tun. Du bist längst nicht mehr so stark wie früher. Du verlierst deine Macht.«
    »Und du bist nutzlos für mich, wenn du das Bewusstsein verlierst«, lachte Gaizka.
    Furcht griff mit eiskalter Hand nach meinem Herzen. »Mira! Lauf!«, schrie ich und betete, dass es ihr gelungen war, sich von Gaizka zu befreien, wusste aber zugleich, dass die Wahrscheinlichkeit äußerst gering war. Wenn ich nicht mehr bei Bewusstsein war, um den Bori ein zweites Mal aus Miras Kopf zu vertreiben, dann konnte er mit ihren Kräften die ganze Stadt bis auf die Grundmauern niederbrennen.
    Ich sah auf und entdeckte, dass mich LaVina mit einem strahlenden Lächeln auf dem faltigen Gesicht anblickte. Ihr ganzer Körper schien in der Dunkelheit zu leuchten und Glanzlichter auf Miras schwarze Lederkluft und ihr dunkelrotes Haar zu werfen. Die Nachtwandlerin war verstummt, aber die Hand hatte sie noch

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