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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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war.
    »Nein!«,stießichhervor,dochichwusste,dassMiranichtgenügendZeitblieb,umzureagieren.Siewarumzingelt.IchverschwendetekeineZeit,drängtealleZweifelbeiseite.IchaktiviertemeineKräfteundtasteteimGeistnachdemWindclan-Naturi.ErschrievorSchmerz,alserdieKlingehobundsieMiraindenRückenstoßenwollte.ErfuhrsichpanischüberArmeundBrustundließdasSchwertfallen.Abereswarzuspät.DasBlutschwärzteseinFleisch,bevoresBlasenwerfenddieHautdurchdrang.DasBlubbernundZischenwargrauenvoll.
    Sekunden später versetzte Mira auch dem zweiten der beiden Naturi den Todesstoß. Sie schleuderte der Kreatur eine gewaltige Feuerwelle entgegen, die die Nacht taghell erleuchtete, als hätte sich die Sonne zwischen uns auf die Erde gesenkt. Als die Flammen erstarben, war von dem Naturi nur noch ein Häufchen Asche übrig.
    Als die Bedrohung gebannt war, fiel Mira auf die Knie und schien sich am ganzen Körper zu winden. Ich rannte zu ihr und rutschte, ehe ich neben ihr zum Stehen kam, beinahe auf dem feuchten Gras aus. Ich packte sie an den Schultern und hielt sie so fest, dass ich ihr in die Augen sehen konnte. Von dem Glühen keine Spur mehr, aber die Pupillen waren jetzt so stark geweitet, dass von dem normalen Violett fast nichts mehr zu erkennen war. Die Angst hatte sie fest im Griff.
    »Es … es war in mir drin«, stammelte sie, atemlos vor Schrecken. »Ich konnte nichts dagegen tun. Ich konnte es in meinem Kopf fühlen, in meinem ganzen Körper. Es hat mich ganz und gar kontrolliert. Ich wollte schreien. Wollte … wollte in Gedanken nach dir greifen. Aber ich war machtlos.«
    »Jetzt ist es ja weg«, sagte ich, um sofort eines Besseren belehrt zu werden.
    »Nicht ganz, mein Kleiner«, verkündete eine raue, hohle Stimme, die mir inzwischen nur zu vertraut war. Ich wirbelte herum und sah mich einer durchscheinenden Gestalt gegenüber, die nur wenige Schritte entfernt stand. Ein Teenager mit Stachelfrisur und Schlabberklamotten, die über und über mit Ketten verziert waren. Abgesehen davon, dass ich durch ihn hindurchsehen konnte, wirkte er wie ein ganz normaler Mensch.
    »Deine Weigerung, deine Gabe anzunehmen, wird dich noch mal ins Grab bringen«, höhnte Gaizka. »Wäre die Nachtwandlerin nicht gewesen, hätte ich dich nicht retten können. Ich bin sehr enttäuscht, dass du diesen Abschaum nicht gründlich beseitigt hast. Aber morgen Abend bekommst du eine neue Chance.«
    »Wir helfen dir nicht, dich zu befreien«, bellte ich und fasste Miras bebende Schultern fester. Der Regen fiel jetzt schwächer, doch die beißende Kälte ließ uns beide nach wie vor erzittern. Ich spürte die Furcht, die sie beherrschte. Sie stand nun Auge in Auge ihrem Schöpfer gegenüber, einem Wesen, das einst geholfen hatte, alle Nachtwandler zu erschaffen. Hier war ein weiteres Wesen, das sie kontrollieren konnte – und anders als Jabari oder mir hatte sie ihm nichts entgegenzusetzen.
    Der Bori lachte, ein kaltes, bitteres Geräusch, das durch die Luft hallte. »Ich kann mich nicht erinnern, dir eine Wahl gelassen zu haben. Morgen Nacht. Entweder werde ich dann endlich meinen Käfig sprengen oder aber dich, mein Lieber, als Schlüssel benutzen.«
    »Wir … wir helfen dir nicht«, stieß Mira hervor und bemühte sich sichtlich, ihre klappernden Zähne unter Kontrolle zu bringen.
    Gaizka lachte schallend, als wir jäh auseinandergerissen wurden und unsere Körper in entgegengesetzte Richtungen davonwirbelten. Ich krachte mit dem Rücken gegen den Kotflügel von Miras Auto, während die Vampirin gegen den Stamm einer Eiche in der Mitte des Gartens geschleudert wurde. Ich zuckte innerlich zusammen und spürte, wie mein Herz einen Schlag aussetzte, als sie einen Moment reglos liegen blieb. Ein einziger unglücklich hervorstechender Ast hätte sie durchbohren und ihrem Leben schlagartig ein Ende machen können, bevor sie auch nur hätte schreien können. Ich kniete auf allen vieren im Schlamm und sah zu Mira hinüber, wartete, dass sie sich rührte, dass sie nur einen Finger krümmte, um mir zu zeigen, dass sie noch am Leben war. Dass der Bori sie als Werkzeug brauchte, hieß nicht, dass er nicht aus einer Laune heraus einen folgenschweren Fehler begehen konnte.
    Endlich rappelte sich auch Mira auf. Erleichtert atmete ich auf. Die Vampirin beschwor einen Feuerball herauf und wollte ihn dem Bori entgegenschleudern, doch ihr Arm verharrte mitten in der Bewegung, als wäre sie gegen eine unsichtbare Mauer geprallt. Gaizka hob eine Hand und ballte die Faust. Mira

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