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Jägerin des Herzens

Jägerin des Herzens

Titel: Jägerin des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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und applaudierend umringten die Männer Lily. Sie schob sich die nassen Locken aus dem Gesicht lachte und knickste. »Nun, es war mein Lieblingshut«, sagte sie und betrachtete das durchweichte Stück Stoff in ihrer Hand.
    »Du lieber Himmel«, rief einer ihrer Bewunderer aus, »Ihr seid absolut furchtlos, nicht wahr?«
    »Absolut«, erwiderte sie. Wasserbäche rannen ihr über Hals und Schultern. Lily wandte sich ab, um, ihre Haare wie ein nasser Hund auszuschütteln. »Würde vielleicht einer von Euch lieben, lieben Herren die Güte besitzen, mir ein Handtuch und ein wärmendes Getränk zu reichen, bevor ich mir den Tod …« Ihre Stimme erstarb als sie eine stille Gestalt erblickte.
    Die Männer stoben auseinander, um ihr das Verlangte zu besorgen. Einer jedoch rührte sich nicht von der Stelle.
    Langsam richtete Lily sich auf, schob sich die Haare aus dem Gesicht und erwiderte seinen kühnen Blick. Es war ein Fremder. Sie wusste nicht warum er sie so anstarrte. Sie war an die bewundernden Blicke von Männern gewöhnt … seine Augen jedoch waren kalt gefühllos … und er hatte die Lippen verächtlich zusammengepresst. Lily stand ganz still da und zitterte am ganzen Körper.
    Sie hatte noch nie eine so makellose Blondheit in Verbindung mit solch satyrhaften Zügen gesehen. Der Wind blies die goldenen Locken aus seiner Stirn und enthüllte ein Muttermal. Sein scharf geschnittenes, aristokratisches Gesicht wirkte hart und eigensinnig. In seinen hellen Augen lag eine Traurigkeit die Lily noch lange verfolgen sollte. Nur jemand, der selbst so tiefe Verzweiflung erfahren hatte, konnte sie bei einem anderen erkennen.
    Völlig verwirrt vom Blick des Fremden wandte Lily ihm den Rücken zu und strahlte ihre Bewunderer an, die sich mit Handtüchern, Umhängen und dampfend heißen Getränken näherten. Entschlossen verbannte sie alle Gedanken an den unbekannten Mann. Was scherte sie schon die Meinung irgendeines langweiligen Adeligen?
    »Miss Lawson«, bemerkte Lord Bennington mit besorgtem Gesichtsausdruck, »ich habe Angst Ihr könntet Euch erkälten. Wenn Ihr möchtet rudere ich Euch gerne zum Ufer.«
    Lily, die gerade festgestellt hatte, dass ihre Zähne so sehr klapperten, dass sie nicht einmal trinken konnte, nickte dankbar. Sie zupfte ihn mit ihrer blau gefrorenen Hand am Ärmel, damit er sich zu ihr hinunter beugte, und flüsterte mit klammen Lippen: »Beeilt Euch, b-bitte. Ich g-glaube, ich war ein b-bisilchen zu impulsiv. Aber s-sagt es k-keinem.«
    Alex Redford, ein Mann, der für seine Selbstdisziplin und Beherrschung berühmt war, kämpfte gegen eine unerklärliche Wut an. Albernes Frauenzimmer … sie riskierte ihre Gesundheit, vielleicht sogar ihr Leben, nur um Aufsehen zu erregen. Offensichtlich war sie eine Kurtisane, die nur in ausgewählten Kreisen bekannt war. Eine Frau, die auf ihren Ruf achten musste, hätte sich nicht so benommen. Alex rieb die Hände an seiner Jacke. Seine Brust war wie zusammengeschnürt. Ihr fröhliches Lachen, ihr lebhafter Blick, ihre dunklen Haare … du lieber Gott sie erinnerte ihn an Caroline.
    »Ihr kanntet sie noch gar nicht nicht wahr?«, ertönte eine amüsierte Stimme neben ihm. Sir Evelyn Downshire, ein vornehmer alter Herr, der Alex’ Vater gut gekannt hatte, stand neben ihm. »Männer haben immer diesen Gesichtsausdruck, wenn sie sie zum ersten Mal sehen. Sie erinnert mich an die Marquise von Salisbury zu ihrer Zeit. Eine prächtige Frau.«
    Alex riss sich von der strahlenden Gestalt los. »So bewundernswert finde ich sie nun auch wieder nicht«, entgegnete er kühl.
    Downshire schmunzelte und entblößte dabei elfenbeinfarbene zweite Zähne. »Wenn ich ein junger Mann wäre, würde ich sie verführen«, sagte er nachdenklich. »Das würde ich in der Tat. Sie ist die Letzte ihrer Art, wisst Ihr.«
    »Welche Art soll das sein?«
    »In meiner Jugend gab es noch viele solcher Frauen«, sinnierte Downshire mit wehmütigem Lächeln. »Man musste überlegt und klug vorgehen, wenn man sie zähmen wollte … oh, es war schwere Arbeit … Mühe, eine so köstliche Mühe …«
    Alex blickte wieder auf die Frau. Sie hatte ein so zartes Gesicht blass und vollkommen, mit brennenden dunklen Augen. »Wer ist sie?«, fragte er traumbefangen. Als niemand antwortete, drehte er sich um und stellte fest dass Downshire gegangen war.
    Lily stieg aus der Kutsche und trat an die Haustür ihres Hauses am Grosvenor Place. Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so unwohl

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