Jägerin des Herzens
schlossen, fragendes Geflüster, als die Wochenendgäste sich für die Nacht verabredeten. Lily hatte Alex zum Lachen gebracht als sie ihm erklärte, dass sie eines der wenigen verheirateten Paare waren, die wirklich im selben Bett schlafen wollten. Und um ihr zu beweisen, wie viel ihm an ihrer Gesellschaft lag, hatte er sie mit seinen Liebesbezeugungen fast die ganze Nacht lang wach gehalten.
Als Alex’ Kammerdiener diskret an die Tür klopfte, wurden sie an die Tatsache erinnert, dass es Zeit zum Aufstehen war. Alex räkelte sich ausgiebig, stieg aus dem Bett und ergriff seine Kleider. Lily, die normalerweise vor einer Jagd von lebhafter Vorfreude erfasst wurde, war heute seltsam träge. Sie stützte sich auf ihren Ellbogen und sah ihm lächelnd vom Bett aus zu.
Alex hielt inne und betrachtete sie fragend.
»Liebling«, sagte sie gedehnt, »ich glaube, ich gehe heute nicht auf die Jagd.«
»Was?« Er machte seine Breeches zu, trat ans Bett und setzte sich auf die Bettkante. Stirnrunzelnd fragte er:
»Warum nicht?«
Sie wählte sorgfältig ihre Worte. »Ich glaube, ich sollte es besser nicht tun.«
»Lily.« Er ergriff sie bei den Schultern und zog sie sanft an sich. Die Decke rutschte herunter und entblößte ihren schlanken Körper. »Du weißt, dass es mir lieber wäre, du würdest nicht jagen – ich kann den Gedanken einfach nicht ertragen, dass du dir auch nur einen Kratzer holst. Aber ich möchte dich nicht der Dinge berauben, die dir Freude machen. Ich weiß doch, wie gerne du jagst. Solange du vorsichtig bist und um die schwierigeren Hindernisse herumreitest, habe ich keine Einwände.«
»Danke, Liebling«, entgegnete sie mit einem zärtlichen Lächeln. »Aber ich halte es dennoch nicht für ratsam.«
Besorgt blickte er sie an. »Was ist los?«, fragte er und packte sie fester an den Schultern.
Lily erwiderte seinen prüfenden Blick und fuhr mit der Fingerspitze über seine Unterlippe. »Frauen in meinem Zustand sollten anstrengende Aktivitäten vermeiden.« »Frauen in deinem …« Erstaunt brach er ab und blickte sie verständnislos an. Sie lächelte. »Ja«, flüsterte sie, als sie die Frage in seinen Augen las.
Er riss sie heftig an sich und vergrub sein Gesicht Haar. »Lily«, murmelte er glücklich, während sie leise lachte.
»Wie fühlst du dich?«, fragte er und musterte sie. Sanft streichelte er über ihren Körper. »Geht es dir gut, meine Süße? Bist du …«
»Alles ist perfekt«, versicherte sie ihm und hob ihm ihr Gesicht entgegen. Er überschüttete sie mit Küssen.
»Du bist perfekt.« Er schüttelte nachdenklich den Kopf. »Bist du sicher?«
»Ich habe das schon einmal durchgemacht«, erinnerte sie ihn lächelnd. »Ja, ich bin sicher. Was wettest du darauf, dass es ein Junge wird?«
Alex flüsterte ihr etwas ins Ohr. Lily lachte kehlig. »Ist das alles?«, neckte sie ihn. »Ich habe dich für einen risikofreudigeren Spieler gehalten.« Lächelnd zog sie ihn an sich. »Komm näher, Mylord«, flüsterte sie, »und dann sehen wir einmal, ob wir den Einsatz nicht erhöhen können.«
– ENDE –
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