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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Kapitän.
    Blackwood reichte ihm einen USB-Stick. »Okay, öffnen Sie das PowerPoint-Dokument namens ›Coelacanth‹ und laden Sie es hoch.«
    »Ja, Sir.«
    Dann gingen Blackwood und der Kapitän hinunter in die Kantine, wo ein halbes Dutzend Männer sie erwartete. Blackwood hatte schon mehrfach mit ihnen zusammengearbeitet und jeden von ihnen im Laufe der Jahre ein kleines Vermögen verdienen lassen. Aber es war viel weniger das Geld, das ihm ihre bedingungslose Loyalität sicherte, als die Tatsache, dass er Dinge aus ihrem Leben wusste, die sie ungern ans Licht der Öffentlichkeit gezerrt sehen würden. Jedem Einzelnen von ihnen war klar, dass Blackwood im Falle eines Verrats Jagd auf sie machen und sie todsicher irgendwann aufspüren würde. Und entweder würde er sie dann ins Gefängnis bringen, was die glimpflichere Variante wäre, oder er würde sie töten, und zwar mitsamt ihren Familien, Partnerinnen oder sonstigen Menschen, die ihnen lieb und teuer waren. Sie alle wussten, dass es keinen Ort auf der Welt gab, an dem sie vor Noah Blackwood sicher wären. Deshalb setzten sie sich alle schnell etwas aufrechter hin, als ihr Chef mit selbstbewussten Schritten die Kantine durchquerte und sich vor sie hinstellte.
    »Als Allererstes möchte ich ankündigen, dass ich jedem von euch bei erfolgreichem Abschluss der Mission hunderttausend Dollar aufs Konto überweisen werde.«
    Diese Ankündigung wurde mit lautem Jubel aufgenommen. Blackwood ließ die Männer einen Moment in ihrer Euphorie, dann hob er die Hand, um sich Ruhe zu erbitten.
    »Das ist wahrlich kein schlechter Lohn für ein paar Stunden Arbeit«, fuhr er fort. »Natürlich ist die Sache nicht ohne Risiko, aber das dürfte euch bei eurer Erfahrung ja nicht schrecken. Es handelt sich um eine Mission in privater, sehr privater Angelegenheit. Travis Wolfe hat meine Enkeltochter entführt und hält sie als Geisel auf der ›Coelacanth‹ fest. Vor Jahren hat er schon meine Tochter Rose gekidnappt und umgebracht. Und da es dafür leider nicht genügend rechtskräftige Beweise gibt, kann er nach wie vor als freier Mann sein Unwesen treiben.
    Ich weiß, dass ihr euch jetzt alle fragt, warum ich ihn nicht längst habe töten lassen. Glaubt mir, das habe ich mehrfach versucht, aber Travis und sein Partner Ted Bronson haben einflussreiche Freunde in Regierungskreisen und an anderen Stellen der Macht. Die haben bislang schützend ihre Hand über ihn gehalten und ihn davor bewahrt, dass wir ihn zur Rechenschaft ziehen. Aber mit eurer Hilfe wird er morgen die Strafe erhalten, die ihm gebührt – und ich werde meine Enkelin zurückbekommen.«
    Jetzt wandte sich Blackwood dem Videobeamer zu und zeigte den Männern das erste Foto.
    »Das ist meine Enkeltochter Grace.«
    In Wahrheit handelte es sich um ein Foto von Rose, auf dem sie etwa das gleiche Alter hatte wie Grace heute. Aber das fiel dank der verblüffenden Ähnlichkeit von Mutter und Tochter nicht weiter auf. An dieser Stelle gelang es Blackwood, sich eine Träne abzudrücken, die er demonstrativ über seine gebräunte Wange laufen und in seinem akkurat getrimmten weißen Bart verschwinden ließ. Natürlich erzeugte diese Träne den gewünschten Effekt bei den harten Kerlen: Sie waren schockiert. Niemand von ihnen hatte Dr. Noah Blackwood jemals weinen sehen. Niemand von ihnen hätte ihm überhaupt zugetraut weinen zu können. Deshalb waren sie in diesem Moment auch wild entschlossen alles, wirklich alles für ihn zu tun. Dass das jedoch nicht reichen würde, dass sie letzten Endes noch sehr viel mehr würden tun müssen, das ahnten sie zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht.
    Noah rieb sich über die feuchte Spur, die die Träne auf seiner Wange hinterlassen hatte. »Entschuldigt bitte«, sagte er mit belegter Stimme, als ringe er mühsam um Fassung. Dann räusperte er sich und fuhr mit neuem Elan fort. »Es wird euch freuen zu hören, dass sich Butch McCall an Bord der ›Coelacanth‹ befindet, seit sie von Cryptos ausgelaufen ist. Er hat dort die nötigen Vorkehrungen für eure Aktion getroffen. Was ihr allerdings nicht wisst, ist, dass er unter falscher Identität agiert.«
    Noah klickte das nächste Foto an, das Butch McCall in seiner Verkleidung zeigte. Die Männer brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Butch hat dieses Foto von sich erst vor einigen Stunden aufgenommen. Und an eurer Stelle würde ich nicht lachen. In seinem Inneren ist er noch ganz der Alte. Er hat euch eine Nachricht mitgeschickt,

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