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Jagd in die Leere

Jagd in die Leere

Titel: Jagd in die Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.M. O'Donnell
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sanften Bogen hinab, auf eine Stel le zu, von der sie annahm, sie müsse in der Nähe des Times Square liegen. Der Times Square in New York City.
    »Geht ganz einfach«, sagte das Ding. »Zieht man die technischen Probleme in Betracht, so sind wir ganz gut über die Runden gekommen. Das hatten wir natürlich erwartet.«
    »Woher kommt ihr? Was geht hier eigentlich vor?« Was sie sich immer ins Gedächtnis zurückrufen und woran sie immer festhalten mußte, war die Tatsache, daß sie eine Hausfrau war – nun ja, vielleicht nicht gerade eine der ärmsten, aber alles in allem eine einfache Hausfrau – und daß dies ein Traum sein mußte. Alles an ihm war so banal, daß nur Hausfrauen oder Geschäftsleute ihn träumen konnten. Die Realität hätte viel detaillierter und eindringlicher sein müssen: Nicht wie die schwache Erinnerung an einen Comic Strip, den sie vor langer Zeit überflogen hatte. Wenn sie all das als Traum ansah und sich immer höflich und gesittet verhielt, würde alles ganz einfach vorübergehen.
    »Wir kommen von einem anderen Stern«, sagte das Wesen. »Dies hier ist eine Invasion der Erde durch die Eroberer von X’Ching. Ursprünglich hatten wir lediglich vor, alle eure Männer zu töten und die Frauen zum Zwecke unserer teuflischen Vorhaben zu entführen. Sie sollten als Gebärmaschinen unsere ausgedehnten Farmen bevölkern. Aber das waren nur provisorische Pläne, die zum großen Teil davon abhingen, wie groß der Widerstand sein würde, den man uns entgegensetz te. Da es so aussieht, als hätten wir unser Ziel mit einem Minimum an Schwierigkeiten erreicht«, fuhr das Ding fort und senkte seinen Helm über das Schaltpult, auf dem das Feuer zu sehen war, »würde ich sagen, daß wir wahrscheinlich in der gleichen Weise weitermachen werden. Natürlich wollen wir keine Gewalt anwenden, solange kein Anlaß dazu besteht. Im Grunde sind wir kein brutales Volk, nur etwas expansionistisch und imperialistisch veranlagt.«
    »Ich werde also entführt?« fragte Della.
    »Genau.«
    »Als einzige?«
    »Nein. Ich habe dir bereits gesagt, daß wir alle Frauen mitnehmen. Du bist für meine persönlichen Bedürfnisse abgestellt.«
    »Wo sind denn die anderen?« fragte sie. »Wieso befand sich eigentlich niemand auf der Straße? Wieso bin ich alleine hier? Wohin sind all die anderen Schiffe geflogen? Warum sieht es jetzt so aus, als sei ich der einzige Mensch auf der Welt?«
    »Da bin ich überfragt«, sagte das Wesen und hantierte an seinem Schaltpult, was zur Folge hatte, daß das Schiff an Höhe verlor. Erschreckend schnell durchstieß es mehrere Luftschichten, und dann gab es einen schwachen Stoß. Durch das Fenster sah Della, daß sie sich auf einem von der Umwelt abgeschlossenen Gebiet befanden, einem Landstreifen, der von gewaltigen Mauern umgeben war. Sie befanden sich in einem Innenhof; kleine Flammen waren in der Luft, die gegen unsichtbare Widerstände zu stoßen schienen. Sie bemerkte, wie langsam Staub in das Schiff eindrang.
    Ich bin verrückt, dachte sie, ich habe den Verstand verloren. Entweder bin ich verrückt oder tot.
    »Weder noch«, sagte das Wesen. »Wir, die Eroberer aus X’Ching, sind natürlich reine Telepathen, weshalb ich jederzeit deine Gedanken lesen kann. Du bist nicht verrückt, und du bist auch nicht tot. Du befindest dich auf dem Planeten Erde, und zwar in New York City – und für diese Nacht werden wir dich in einer Zelle unterbringen. Dasselbe werden wir mit Milliarden anderen machen. Welcher Art sind eigentlich die sexuellen Beziehungen eures Volkes, wenn ich fragen darf?«
    »Ein Teil dringt in den anderen ein«, erwiderte sie.
    »So was Doofes«, sagte das Ding mit dem Helm und führte sie durch die Einstiegsluke in das, was offenbar ein in aller Eile gebauter Hinterhof war, den man irgendwie mitten in Manhattan geschaffen hatte. Etwa auf der Wall Street? Oder dem Times Square? Es mußte sich jedenfalls um einen Stadtteil handeln, in dem sie zuvor schon hundertmal gewesen war. Aber es kam ihr vor, als würde sie ihn jetzt zum erstenmal sehen.
    »Mit dir haben wir etwas Besonderes vor«, sagte das Wesen, indem es ihr einen sanften Stoß in den Rücken verpaßte und sie so zwang, im Laufschritt vor ihm herzustolpern. Sie kamen zu einer Zellenreihe, die mit vergitterten Türen versehen war. Es öffnete die nächste Tür, schob Della hinein, schloß sie wieder und machte sich an der Verriegelung zu schaffen. Nun war sie endgültig gefangen. Als das Ding fertig war, umfaßte

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