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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Aufmachung, sah sie so gar nicht wie der Vamp aus, für den er sie stets gehalten hatte, sondern wie eine ganz normale Frau. Bedauern über sein Verhalten in den letzten Wochen stieg in ihm hoch. Sie war lästig gewesen, unverfroren und viel zu aufreizend, aber sie war kein schlechter Mensch, soweit er das nach dieser kurzen Zeitspanne beurteilen konnte. Er war auch nicht fair von ihm gewesen, sie quasi für die Sünden einer anderen zu bestrafen, denn dass Paige gern Sex hatte und ihre Lust auch auslebte, war kein ausreichender Grund, um sie so mies zu behandeln, wie er es getan hatte. Immerhin war sie frei und ungebunden und konnte tun und lassen, was sie wollte. Er war derjenige, der Woche für Woche Schuld auf sich lud, weil er mit einer verheirateten Frau schlief, und er verstieß gegen Prinzipien, die er anderen zwar auferlegte, aber selbst nicht achtete. Die dunklen Flecken auf seiner angeblich so blütenreinen weißen Weste dehnten sich immer weiter aus. Schon jetzt war sie derart geschwärzt, dass selbst das hartnäckigste Bleichmittel sie nie mehr reinwaschen könnte.
    „Es tut mir leid, Paige“, meinte er schließlich, obwohl es ihm schwerfiel.
    Ihre Mundwinkel zuckten, wohl vor Überraschung.„Was tut dir leid?“, meinte sie nach kurzem Schweigen. Sie sprach laut, da die Geräusche des Regens ihre Stimme sonst übertönt hätten. „Dass du mich geküsst und berührt hast, dass du mich wolltest … oder dass du wieder mal damit aufgehört hast, bevor es wirklich ernst wurde?“
    Er zögerte und drückte sich schließlich vor der Antwort. „Such dir was aus“, meinte er lapidar, drehte sich von ihr weg und prüfte übertrieben genau den Sitz des Sattels.
    „Weißt du was, Seymour? Du kannst mich mal da lecken, wo ich besonders feucht bin, und dein blödes Tut mir leid kannst du dir auch sonst wohin stecken.“
    Er ignorierte ihre unflätige Bemerkung, packte sie ohne große Worte um die Hüften und half ihr in den Sattel, ehe er sich selbst hinter sie schwang. Sie fluchte gotteslästerlich, was ihn im Stillen amüsierte. Er verkniff sich aber heldenhaft jeden weiteren Kommentar und sah zu, dass sie hier schnellstmöglich wegkamen. Der Regen war heftiger geworden, und mittlerweile war der witterungsbedingte Geräuschpegel derart angestiegen, dass er sich selbst kaum noch denken hören konnte. Er neigte sich zu ihr hinunter, sein Brustkorb bebte vor unterdrücktem Gelächter, als er ihr durch das Tosen des Regens ins Ohr rief: „Tu mir einen Gefallen und krieg dich wieder ein, bis wir im Trocknen sind. Dann kannst du mich gerne weiter beschimpfen, wenn dich das glücklich macht.“
    Ihre Antwort bestand aus einem beleidigten Zusammenpressen ihrer Lippen und er sah ihr an der Nasenspitze an, dass Zetern allein nicht ausreichen würde, um ihren Ärger zu besänftigen. Für den Augenblick begnügte sie sich mit einem abfälligen Schnauben, ehe sie sich an seine Brust lehnte und pampig wie eh und je die Arme vor der Brust verschränkte. Als er mit ihr im Arm auf das Waldstück zuritt, fühlte er eine eigenartige Zufriedenheit in sich aufsteigen, die nichts damit zu tun hatte, dass er in wenigen Minuten die Kälte gegen die trockene Wärme einer Waldhütte eintauschen würde.

Kapitel 10
     
    Das Geräusch der zufallenden Tür ließ Paige zusammenzucken, ebenso das Schleifen des breiten Türriegels, als Victor ihn vor das Schloss schob. Sie fröstelte. Seit er sie vom Pferd gehoben hatte, fühlte sie sich seiner Wärme beraubt und spürte mit jeder Sekunde deutlicher, wie die Kälte durch die nasse Kleidung unter ihre Haut kroch. Sie fror erbärmlich, ihre Zähne fingen an zu klappern. Selbst als sie mit ihren Handflächen über ihre Oberarme rieb, brachte das keine Linderung. Um das Ganze noch abzurunden, war ihr die ganze Situation mehr als unangenehm, nicht nur, weil sie wahrscheinlich so sexy aussah wie ein feuchter Lappen, sondern in erster Linie, weil sie keinen Schimmer hatte, was gerade in Victor vor sich ging. Wie sollte sie sich verhalten, nachdem er das gemeinsame Liebesspiel ein weiteres Mal unterbrochen hatte? Und wie zum Teufel waren sie so schnell wieder an jenem Punkt angelangt? Sie hatte sich doch diesmal Zeit lassen wollen, doch sie schien keinen eigenen Willen zu besitzen, sobald es um ihn ging. Ständig verfiel sie in alte Muster und das, obwohl sie sich so fest vorgenommen hatte, das mit Victor erst dann wieder anzugehen, wenn die Sache mit ihrer Mutter vom Tisch war.
    Victors schwere

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