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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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hängte und dann nach seinem Reißverschluss griff.
    „Stopp, was hast du denn jetzt vor?“, rief sie völlig überfordert, was ihm ein Glucksen entlockte. Sie merkte ja selbst, dass sie sich aufführte wie eine prüde Jungfer, was ihr überhaupt nicht ähnlich sah. Unter normalen Umständen hätte sie ihm sogar geholfen, seine Kleidung so schnell wie möglich von seinem göttlichen Körper zu pellen, doch irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, dass er sich über sie lustig machte, und das wiederumgefiel ihr ganz und gar nicht. Sein anhaltendes, heiseres Lachen empörte sie.
    „Also wirklich, seit wann bist du so schamhaft?“
    „Seit wann führst du dich auf wie ein billiger Gigolo?“, konterte sie.
    „Ich passe mich lediglich meinem Gegenüber an.“
    Sie stapfte wie ein kleines Kind mit dem Fuß auf. „Das nimmst du sofort zurück!“
    Sein Lächeln verblasste ein wenig. „Krieg dich wieder ein, Paige“, riet er ihr, nun etwas kühler.
    Er drehte ihr den Rücken zu, bückte sich und zog seine Reitstiefel aus, die er achtlos in die nächstgelegene Ecke pfefferte. Danach schob er seine Hose mitsamt Slip über seinen straffen Po nach unten und stieg nacheinander aus den Hosenbeinen. Nackt stand er im Feuerschein, die züngelnden Flammen warfen Schatten auf seine samtige Haut und sahen aus wie zärtliche Finger, die liebkosend über seine Gliedmaßen wanderten. Reglos stand er da, wie eine überlebensgroße Statue. Seine Rückenmuskulatur wirkte wie gemeißelt, jede Linie war klar definiert und ausgeprägt, ohne überladen zu wirken. Seine Haut wies nur leichte Bräune auf, war heller als die ihrer früheren Liebhaber, die sich oft stundenlang im Solarium aufgehalten hatten, und doch war Victor mit Abstand der schönste Mann, den Paige je leibhaftig gesehen hatte. Wilde Begierde schlug über ihr zusammen. Benommen von seinem Anblick streckte sie die Hand nach ihm aus, wollte ihn berühren, doch bevor sie ihn erreichen konnte, drehte er sich um, und ihr Arm zuckte zurück. Er sah ihr in die Augen. Eindringlich und fragend.
    „Was siehst du?“, fragte er.
    „Wie meinst du das?“
    Er kam auf sie zu, blieb dicht vor ihr stehen und scherte sich nicht um seine waagerecht abstehende Erektion, die ihren Oberschenkel berührte. Sie wollte den Kopf senken, doch er packte sie am Kinn.
    „Nein, sieh mich an! Ich will eine Antwort. Was siehst du in mir?“
    Okay, er wollte also einen Seelenstriptease …
    Ihr Blick glitt unstet über sein Gesicht. Seinen Mund, die Stirn, die Wangen, er war wirklich überall, nur seine klugen Augen mied sie. Victor ließ allerdings nicht zu, dass der Blickkontakt zwischen ihnen abriss, und zwang sie durch sanftes Rütteln zurück ins Kreuzfeuer seiner Augen.
    „Schau nicht weg, ich will, dass du mich ansiehst, wenn du mir eine Antwort gibst.“
    „Denkst du, du bekommst eine?“
    Er beugte sich über ihren Mund, sein heißer Atem strich über ihre kühle Haut, wärmte sie. „Wenn nicht, werde ich sie mir holen. Verlass dich drauf.“
    Paiges wurde wütend. „Wieso fragst du mich so was?“
    Sie hasste es, sich rechtfertigen zu müssen. Das hatte noch nie jemand von ihr verlangt. Außer Emily … und daran konnte man ja sehen, wie schlecht sie darin war, ihre Handlungen und Gefühle in Worte zu fassen. Das Gespräch damals war ein Fiasko gewesen, für beide Seiten.
    Victor lachte hart auf. Es war kein schöner Laut, er drückte nur Zynismus und Misstrauen aus. „Das fragst du mich noch? Paige, seit wir einander das erste Mal begegnet sind, treibst du deine Spielchen mit mir, und ich will wissen wieso. Warum ich?“
    „Das wolltest du schon einmal von mir wissen“, murmelte sie mehr zu sich selbst. „Damals … in deinem Büro.“
    „Und du hast mir keine richtige Antwort darauf gegeben.“ Er klang fast beleidigt.
    „Weil ich sie selbst nicht kenne“, rief sie entnervt aus. „Warum begehrt man einen Menschen, warum will man mit ihm zusammen sein? Wenn man das immer so genau wüsste, wäre vieles einfacher.“
    Sein fester Griff an ihrem Kinn lockerte sich, seine Finger glitten hinauf an ihre Wange und umfingen sie mit einer Zärtlichkeit, die umso schöner war, da sie so unvorbereitet davon getroffen wurde. Er war so sanft, und doch schlummerte unter dieser fragilen Berührung eine Kraft, die all ihre Träume und Sehnsüchte mit einem gezielten Streich zerstören konnte. Dennoch konnte sie nicht verhindern, dass sie ihre Augen schloss und ihre Wange zutraulich in die

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