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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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mit einer Geschicklichkeit zu verwöhnen, die eine unübersehbare Routine in solchen Dingen verriet. Tief ließ sie ihn in den Hals gleiten, leckte über die dicke Ader an der Unterseite und streichelte seine Hoden.
    „Du machst das wohl öfter“, raunte er heiser.
    Der eifersüchtige Unterton seiner Feststellung bestürzte ihn. Paige hörte es auch, hielt für einige Augenblicke inne und schenkte ihm einen eindringlichen Blick, nachdem sie ihn aus ihrer Mundhöhle hatte gleiten lassen.
    „Schon in deinem Büro habe ich dir gesagt, dass ich keine Jungfrau mehr bin. Ich mag Sex, und ich hatte Männer vor dir. Wenn dich das stört …“
    Sie verstummte. Ob ihn das störte? Was ihn am meisten störte, war seine Unfähigkeit, ihr zu widerstehen, obwohl er genau wusste, wo das enden würde. Er hatte sowas schon einmal miterlebt und hatte keine Lust, dass sich die Geschichte mit ihm in der Hauptrolle wiederholte. Und doch stand er hier, mit heruntergelassener Hose, und ließ zu, dass sie ihm einen blies. Tief sog er die abgekühlte Luft in seine Lungen, spürte die reinigende Kraft, die seinen Verstand wieder in Gang setzte, und nahm seine Umgebung wieder mit einer Klarheit wahr, die sich geradezu ernüchternd ausnahm. Das laute Getöse, das den Himmel über ihnen zum Beben brachte, wirkte wie Eisregen auf seine überhitzten Sinne, zudem entzündete das weit entfernte, verängstigte Wiehern seiner Stute sein schlechtes Gewissen. Die Verantwortungslosigkeit seines Verhaltens überkam ihn in heißen Wellen, weil er sein armes Pferd während eines Gewitters unter einem Baum stehen ließ, während er dabei war, sich von einer Frau vernaschen zu lassen, die augenblicklich viel zu verletzlich war, um zu wissen, was sie tat. Entschlossen trat er einen Schritt zurück, seine Hände verstauten seinen Schwanz lieblos in der Hose.
    „Paige, wir können hier nicht bleiben“, erklärte er hastig und sah ihr nur flüchtig in die Augen. Er wollte die unvermeidliche Enttäuschung in ihrem Blick nicht sehen. „Ganz in der Nähe gibt es eine alte Jagdhütte. Dort können wir uns aufwärmen und warten, bis der Regen aufhört.“
    „Aber …“
    Er unterbrach ihren Einwand umgehend. „Paige, bitte. Ich kann das Pferd nicht dort oben stehen lassen.“ Er streckte die Hand aus. „Komm …“
    Sie sah zur Eiche, wo Liberty unruhig tänzelte. Verständnis blitzte in ihren Augen auf, als sie nickte. „Okay, ich will ja nicht, dass das arme Tier vom Blitz getroffen wird“, erwiderte sie und ergriff seine angebotene Rechte. Schwerfällig erhob sie sich. In ihrem Blick lag eine gewisse Traurigkeit, als sie hinzusetzte: „Da bist du ja noch mal davongekommen.“
    Er antwortete nicht darauf, weil er nicht behaupten konnte, froh darüber zu sein, dass die äußeren Umstände ihn wieder zur Vernunft gebracht hatten. Verstohlen blickte er an ihrer mittlerweile klatschnassen Gestalt auf und ab, während sie sich durch den weich gewordenen Boden auf die Eiche zubewegten. Ihre Hose wies an den Knien großflächige Grasflecke auf, als wäre sie stundenlang über den Boden gekrochen, und die Bluse klaffte noch immer auseinander und wurde nur notdürftig von ihren Fingern zusammengehalten. Sobald sie den mächtigen alten Baum erreichten und er seine Stute losband, hakte sie mit zitternden Fingern die Ösen ihres Büstenhalters zu und schloss die Knöpfe ihrer Bluse. Sie hing schief, weil sie die Reihenfolge der Knopflöcher nicht eingehalten hatte, doch sie machte sich nicht die Mühe, ihren Fehler zu korrigieren.
    „Hast du keine Jacke dabei?“
    Sie schüttelte den Kopf und fügte fast schon trotzig hinzu:„Als ich losgelaufen bin, war es ziemlich warm.“
    Er sparte sich einen schulmeisterlichen Kommentar, da sie in diesem Moment etwas unendlich Verlorenes ausstrahlte, das ganz tief in ihm drin etwas berührte, was er lieber nicht näher ergründen wollte. Victor schluckte heftig. Am liebsten hätte er ihr tröstend übers feuchte Haar gestrichen und sie umarmt. Als könnte sie seine Blicke körperlich spüren, hob sie den Kopf. Ihre Augen tauchten ineinander, und ihm wurde ganz eigentümlich zumute, während er sie betrachtete. Jede zarte Linie ihres Gesichts wurde betont, da sich ihr langes Haar durch die Nässe formgetreu um die Konturen ihres Schädels schmiegte. Die feuchten Strähnen rahmten das Oval ein, als wäre ihr Antlitz das Gemälde eines alten Meisters. Hier und jetzt, eingeweicht vom Regen, frierend und ohne die übliche

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