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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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dem Rückwärtsgang. Das Getriebe knirschte. Als sie die Kupplung kommen ließ, war sie im vierten Gang. Der Wagen machte einen Sprung, der Motor ging aus. Elizabeth sprang aus der Tür und rannte die Dummy Line entlang. Ihre Gedanken überschlugen sich. Blindlings stürzte sie in die Nacht hinaus und hatte keine Ahnung, wohin sie laufen sollte. Sie rannte einfach nur, so schnell sie konnte.
    Vorn am Jeep kämpfte Tanner sich wieder auf die Beine und wollte auf Sweat losgehen. Aber der packte ihn, boxte ihn in den Magen, zog ihn an den Haaren wieder hoch und schlug ihm dann gegen den Kehlkopf. Anschließend nahm er ihn in den Schwitzkasten und schnitt ihm damit die Luft ab. Tanner wollte schreien, brachte aber keinen Ton heraus. Seine Lunge brannten und fühlten sich an, als wollten sie gleich explodieren. Sweat lockerte seinen Griff erst, als er sich nicht mehr bewegte. Dann ließ er Tanners reglosen Körper in den matschigen Straßengraben fallen und sah sich nach dem Mädchen um.
    Mini atmete schwer. Er war kurz davor, sich zu erbrechen. »Was ist mit dem Mädchen?«, japste er.
    »Die gehört mir! Mann, das ist mein Glückstag!« Sweat schaute die vom Mond erleuchtete Straße entlang und konnte gerade noch die Umrisse des Mädchens erkennen. Sie war etwa zweihundert Meter weit entfernt und rannte wie verrückt.
Ich kriege sie sowieso. Wo soll sie schon hin?
, dachte er.
    »Was ist mit Johnny Lee? Reese hat doch gesagt ...«, fing Mini an.
    »Johnny Lee ist tot. Hilf du Reese. Ich fange die Schlampe und nehme sie mir vor.« Er wandte sich ab.
    Mini wusste, dass Sweat es ernst meinte und nicht aufzuhalten war. Er sah zu, wie sein Kumpel langsam, aber entschlossen hinter dem Mädchen herging. Dabei sollten sie doch Johnny Lees Killer fangen.
Ich muss mich zusammenreißen.
Er betrachtete das Blut an der Stoßstange des Jeeps, dann rutschte er in den Graben, um nach dem Jungen zu sehen.
Ich hoffe bloß, er ist nicht tot. Er war doch nur zur falschen Zeit am falschen Ort.
Nachdem Mini festgestellt hatte, dass der Junge noch lebte und nicht mit dem Gesicht nach unten im Schlamm lag, setzte er sich in seinen Truck und machte sich ein Bier auf. Verzweifelt versuchte er, nicht an die Brutalitäten zu denken, die vor ein paar Stunden begonnen hatten und einfach nicht enden wollten.
    Elizabeth rannte um ihr Leben. Tränen strömten ihr über das Gesicht. Tanner war in Gefahr und sie konnte ihm nicht helfen. Sie hatte nichts für ihn getan.
Er hat für mich gekämpft und ich konnte bloß dasitzen und schreien.
Zweimal blieb sie stehen und schaute zurück. Beim zweiten Mal stützte sie die Hände auf die Knie. In ihrer von den weit entfernten Autoscheinwerfern beleuchteten Atemwolke sah sie die Umrisse einer Person, die ihr folgte.
    »O Gott! O Gott, hilf mir!«, schrie sie und rannte weiter, so schnell sie konnte.

Siebzehn
    »Wie siehts aus, Süße?«, fragte Jake. Er versuchte Katy nicht merken zu lassen, wie viel Angst er hatte. Anstelle einer Antwort weinte sie nur leise vor sich hin.
    »Katy, wir fahren hier raus und direkt zur Polizei ... Dort sind wir sicher, versprochen ... Du musst bloß noch ein klein bisschen durchhalten, mein Schatz.«
    Er fuhr wie ein Verrückter, versuchte möglichst viel Abstand zu diesen durchgeknallten Rednecks zu bekommen. Wenn er und Katy die Landstraße erreichten, war schon fast alles gut. Als er um eine Kurve schlingerte, sprang ein Hirsch vor ihnen auf. Jake nahm nicht einmal den Fuß vom Gas. Er griff nach seinem Handy. Kein Empfang.
    »Shit!«, sagte er laut. »Entschuldige, Katy.«
    »Macht nichts. Fahr einfach, Dad. Schnell! Ich will bloß nach Hause!«, schluchzte sie.
    »Ich doch auch, Liebes. Wir sind schon unterwegs. Versprochen.« Er warf ihr einen kurzen Seitenblick zu.
    Als sie die Dummy Line erreichten, hatte Jake zwei Möglichkeiten, aber eigentlich nur eine Wahl. Wenn er nach rechts fuhr, gelangte er in etwa zehn Meilen zur Landstraße. Es gab nur ein Tor und er kannte den Zahlencode. Der linke Teil der Straße endete nach ein paar Meilen im Noxubee-River-Sumpf. Die Bahntrasse war nie zu Ende gebaut worden; das Sumpfgebiet war zu groß und der Weiterbau wäre zu teuer geworden. Also musste er nach rechts.
    Jake gab Gas. Trotz aller Schlaglöcher war die Dummy Line eine ziemlich ebene, gute Schotterpiste. Als sie über den letzten Hügel vor dem Tor schossen, sah er die Scheinwerfer. Sofort trat Jake auf die Bremse. Die Sicht betrug etwa eine halbe Meile. Jemand fuhr

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