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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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kümmere ich mich um meinen eigenen Kram.
Sweat wusste, dass seine Verletzungen nicht lebensbedrohlich waren. Er hatte zwarhöllische Schmerzen, aber davon würde er sich nicht abhalten lassen. Vor vier Jahren hatte er als Handlanger eines Angelführers in der Nähe von Lake Charles gearbeitet. Weil er high gewesen war, hatte er aus Versehen den Tankstutzen in einen Angelrutenhalter gesteckt und fast 200 Liter Treibstoff waren ins Heck des Bootes gelaufen. Auf der gemächlichen Rückfahrt zur Bootsrampe hatte er sich eine Zigarette angezündet. Mehr wusste er nicht mehr. An Beinen und Füßen hatte er schwere Verbrennungen erlitten. Wäre er nicht ins Wasser geschleudert worden, hätte das sein Ende sein können. Seit diesem Vorfall funktionierten seine Poren nicht mehr richtig. Deshalb roch er immer übel. Kurz nach der Explosion hatte seine dunkelhaarige Freundin ihn verlassen und etwas mit einem Offshore-Mechaniker angefangen. Als Sweat wieder fit gewesen war, hatte er nach ihr gesucht, sie halb totgeprügelt und danach Louisiana mit einer neuen Leidenschaft verlassen: Er quälte gerne Frauen. Das war seither seine bevorzugte Art, Dampf abzulassen.
Diese halbnackte kleine Highschool-Schlampe ist genau, was ich jetzt brauche.
    Mini tat, als wäre er schwer verletzt, damit Sweat ihn in Ruhe ließ. Er hörte, wie Sweat über Schotter und durch Matsch davonstapfte. Nach den üblen Tritten, die Sweat ihm versetzt hatte, spürte er bei jedem Atemzug ein höllisches Brennen. Er stemmte sich auf die Knie hoch.
Ich kann nicht zulassen, dass er dem Mädchen etwas tut.
Mühsam und unter heftigen Schmerzen rappelte er sich schließlich hoch und richtete sich auf. Mit schweren Schritten schleppte er sich zum Quad und schwang mit einiger Anstrengung das Bein über den Sattel. Ein paar Minuten lang saß er da und dachte nach. Dabei konnte er beobachten, wie Sweat das Mädchen verfolgte.
Wo ist Reese, und wo ist der Arsch, der Johnny Lee erschossen hat?
Er ließ das Quad an, legte den Gang ein und gab mit dem Daumen vorsichtig Gas.

Neunundzwanzig
    Als sie die Interstate 20 überquerten, holte Ollie R.C. endlich ein. Er heftete sich an seine Stoßstange und fuhr in seinem Windschatten wie die NASCAR-Fahrer am Sonntag.
    Mit ruhiger Stimme sagte er ins Mikrofon: »Miz Martha?«
    »Ich höre, Chief.« Sie war ganz kribbelig vom vielen Koffein und gleichzeitig vom Nikotin benommen.
    »Rufen Sie die Eltern des Beasley-Mädchens an und fragen Sie vorsichtshalber nach, ob sie vielleicht zu Hause ist und schläft. Bitte erschrecken Sie sie nicht unnötig. Ich habe keine Ahnung, wie man so was macht. Aber Ihnen fällt sicher was ein.«
    »Ja, Sir«, antwortete Martha.
    »R.C., hörst du mit?«, fragte Ollie.
    »Ja, Sir.«
    »Larson und Shug sind unterwegs. Keine Sirenen, kein Lärm.«
    »Geht klar, Chief«, antwortete R.C.
    Adrenalin jagte durch Ollis Adern. Endlich war mal etwas los. Ihm gefiel zwar nicht, dass Kinder betroffen waren, aber für solche Momente war er ein Cop geworden. Ihn trieb die idealistische Vorstellung an, dass er in diesem Beruf Menschen helfen konnte, die selbst nicht dazu in der Lage waren.
    Zwölf Meilen lang fuhr Ollie still vor sich hin, dann knisterte das Funkgerät.
    »Ollie, ich habe die Beasleys erreicht. Sie können sich wahrscheinlich denken, dass die beiden ziemlich fertig sind. Ich habeihnen gesagt, was wir gerade rausgefunden haben, dass Sie an der Sache dran sind und sie sich keine Sorgen machen sollen. Sie sind auf dem Weg hierher.«
    »Okay ... in Ordnung. Rufen Sie eine Streife aus Livingston. Die sollen die Beasleys begleiten.«
    »Roger. Schon erledigt.« Wie üblich war Martha allen anderen wieder mal zwei Schritte voraus. Manche Leute störte das, doch Ollie schätzte ihre Tüchtigkeit und Weitsicht, mit der sie ihm schon mehr als einmal den Hals gerettet hatte.
    »Danke, Miz Martha. Ich melde mich, sobald es etwas Neues gibt.«
    »Roger, Chief.«
    Die Beasleys sind anständige Leute,
dachte Ollie. Zach Beasley war eine Stütze der Gesellschaft. Jeden Sonntag ging er zur Kirche, er war Mitglied bei den Rotariern, saß im Schulvorstand, und man konnte immer auf ihn zählen, wenn eine Spende für einen guten Zweck gebraucht wurde. Das County konnte mehr Männer wie ihn gebrauchen. Olivia Beasley kannte er weniger gut.

    Elizabeths Mutter hatte Zach Beasley bei den Campuskreuzzug-für-Christus-Besinnungstagen in Panama City kennengelernt. Innerhalb von vierzehn Monaten waren sie verheiratet und

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