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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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obwohl ihm bei jedem zweiten Schritt Ranken und Äste ins Gesicht schlugen. Zum Glück war Katy noch klein genug, um sich beinahe ganz hinter seinem Kopf und seinen Schultern zu verstecken.
    Als die Schreie aufhörten, war Jake bereits ein ganzes Stück gegangen. Er musste sich ausruhen und sich orientieren. Die Plastiktüte hatte er in der Eile vergessen, deshalb suchte er für Katy einen Baumstamm, auf dem er sie absetzen konnte. Er legte einen Finger an die Lippen. »Psssst.« Dann richtete er sich auf und lauschte angestrengt. Allzu weit konnte es nicht mehr sein, dachte Jake ... eine halbe Meile vielleicht. Aber in der Stille des Waldes klang manches vielleicht näher oder auch weiter entfernt. Er war sich nicht sicher.
    Inzwischen herrschte Stille. Jake gefiel das gar nicht. Nur etwas sehr Böses konnte das Mädchen veranlasst haben, so zu schreien.
Ich habe das Böse heute Nacht schon einmal gesehen und bin für alle Zeiten bedient.
Jake setzte sich neben Katy auf den Baumstamm.
    »Meinst du, sie ist okay?«, flüsterte Katy.
    »Keine Ahnung. Aber wir helfen ihr, wenn wir können. Ich höre bloß gerade nichts mehr.«
    Die Richtung kannte Jake. Aber ohne ein Geräusch als Orientierung fürchtete er, plötzlich mitten ins Geschehen zu platzen. Und er brauchte das Überraschungsmoment. Außerdem hatte er Katy bei sich und er würde sie auf keinen Fall sich selbst überlassen. Er beschloss, ganz langsam weiter vorwärts zu gehen. Jake beugte sich vornüber, damit Katy wieder auf seinen Rücken steigen konnte. Dann ging er vorsichtig in die Richtung, aus der die Schreie gekommen waren. Ihr Klang ging ihm nicht mehr aus dem Kopf.

    Reese hatte die Frau ebenfalls gehört. Ein paarmal versuchte er Mini auf dem Funktelefon zu erreichen. Aber irgendwann hatte er genug gehört und steuerte auf die Schreie zu. Als sie aufhörten, blieb er still stehen und horchte. Er verließ sich ganz auf seinen Raubtierinstinkt.
    Zwei Geräusche, die eindeutig mit kriminellen Aktivitäten verbunden waren, und das innerhalb einer Stunde. Erst ein Schuss im Westen und dann die panischen Schreie eines Mädchens ganz in der Nähe. Es musste eine Verbindung bestehen. Reese gefiel diese Nacht immer besser.
    Jake hasste sie.

Einunddreißig
    Sheriff Ollie Landrum stand nachdenklich vor Tanner Tillmans Jeep. Den Cowboyhut in der Hand, kratzte er sich den langsam kahler werdenden Kopf. Deputy R.C. Smithson wartete auf Anweisungen und hoffte, dass er nicht den übel riechenden Pick-up durchsuchen musste. Dem Sheriff war deutlich anzusehen, wie sehr er unter Stress stand.
    »R.C., bitte sieh nach, ob du im Truck einen Hinweis auf den Besitzer findest. Dieser Wagen ist der Schlüssel zu allem.«
    »Ja, Sir.« Mit einem resignierten Seufzer öffnete R.C. die Beifahrertür. Sofort erfüllte eine Dunstwolke die Luft und vier leere Bierdosen fielen heraus. »Er stinkt und er trinkt billiges Bier.«
    »Was tut er?«, fragte Ollie.
    »Er trinkt billiges Bier ... schau her. Und zwar jede Menge.« R.C. hielt eine Dose Old Milwaukee hoch, dann warf er sie auf die Pritsche des Trucks.
    »Okay. Ist gut ... such weiter, Columbo.« Ollie ging zurück zu seinem Expedition und griff nach dem Mikro.
    »Miz Martha?«
    »Ja, Chief?«
    »Kann der junge Tillman sprechen oder schreiben und uns erklären, was passiert ist?«, fragte Ollie in der Hoffnung, dass es tatsächlich so einfach sein könnte.
    »Chief, die vom Krankenhaus meinten, er hätte so schlimme Schmerzen gehabt, dass sie ihn praktisch schachmatt gesetzthaben, sobald sein Zustand stabil war. Jemand hat ihn ziemlich übel zugerichtet. Er hat einige Zähne verloren, seine Luftröhre ist weitgehend eingedrückt ... und einige Rippen sind auch gebrochen.«
    »Verdammte ...«, fing Ollie an. Dann atmete er tief durch.
    »Chief, und seine Freundin, Elizabeth, sie ist Klassenbeste und Cheerleaderin. Beliebt und überall mit dabei. Ein tolles Mädchen. Nicht die Sorte, die sich mit Absicht in Schwierigkeiten bringt.«
    »Augenblick, Miz Martha.« Beim Anblick von Elizabeths Handtasche kam Ollie eine Idee. Er öffnete sie, und das war es ... ein Handy. Ollie schaltete es an und es erwachte zum Leben.
    »Hier draußen funktioniert das nicht, Boss. Wir sitzen in einem riesigen Funkloch. Mit etwas Glück kommt man vielleicht kurz durch, aber die Verbindung hält sicher nur ein paar Sekunden lang«, erklärte R.C.
    Dann hielt er sich die Nase zu und setzte die Durchsuchung des Trucks fort. »Hey! Das hier

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