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Jagt das rote Geister-Auto!

Jagt das rote Geister-Auto!

Titel: Jagt das rote Geister-Auto! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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störte weder Tim und Gaby, noch
Karl und Klößchen.
    Aber der Typ, den sie mitschleppten,
wurde noch nervöser.
    Tim führte ihn am Ellbogen.
    Karl und Klößchen sicherten ab als
Nachhut.
    Der Typ hieß Fritz-Engelmar Busse und
war der Sohn des Wein-Großhändlers Heinrich-Engelmar.
    Fritz zählte 16 Jahre, war fast so groß
wie Tim, hatte schiefstehende Zähne, sah aber sonst nicht übel aus. Seine
blonden Locken bedeckten die Ohren.
    Jetzt lief ihm der Angstschweiß von der
Stirn in die Augen. Der 16jährige mußte sich sehr zusammennehmen, um nicht zu
schluchzen.
    Vor Kommissar Glockners Bürotür machte
die Fünfer-Gruppe Halt.
    Gaby klopfte, schob die Tür etwas auf
und steckte den Kopf durch den Spalt.
    „Einen Moment noch, Gaby“, tönte Glockners
Stimme. „Ich habe Besuch.“
    Es dauerte wirklich nur noch einen
Moment.
    Dann kam der Besucher heraus und ging
mit gesenktem Kopf in Richtung Treppe.
    „Tag, Herr Bracht!“ sagte Tim.
    Der Mann blieb stehen und sah sich um. „Tag,
Tim. Hallo, ihr!“ Das galt den andern, von denen er freilich nur Gaby kannte.
    „Ich wollte Ihnen sagen“, Tim senkte
die Stimme, „daß uns allen sehr leid tut, was mit Ihrer Tochter Ilona passiert
ist. Wie geht es ihr denn?“
    „Sie ist noch ohne Bewußtsein. Aber die
Ärzte machen mir Hoffnung.“
    „Dann ist die Hoffnung auch begründet“,
nickte Tim. „Wir wünschen Ilona alles Gute.“
    Bracht lächelte dünn, machte eine
schlappe Bewegung mit der Hand und ging weiter.
    Er war groß und hager, hatte ein
dreieckiges Gesicht, das in ein spitzes Kinn auslief, und gewellte Haare.
    „Aha!“ murmelte Klößchen. „Das war
Ilonas Vater. Soso!“
    Tim stieß Fritz-Engelmar an. „Ilona
Bracht wurde auf ähnliche Weise überfahren wie der Abteilungsleiter Joachim
Hagen. Warst du das auch?“
    „Nein!“ wimmerte der Junge. „Wirklich
nicht. Nur... nur...“
    „Kommt rein!“ rief Kommissar Glockner
hinter der Tür. Er hörte die Stimmen.
    Fritz-Engelmar wurde in die Mitte
genommen.
    Gabys Vater saß hinter seinem
Schreibtisch, nippte an einer Tasse Kaffee und hatte die Krawatte gelockert.
    Gaby lief um den Schreibtisch herum und
umarmte ihren Vater. Die Jungs — ausgenommen Fritz-Engelmar — grüßten.
    „Und wen bringt ihr mir da?“ fragte Glockner.
    „Er heißt Fritz-Engelmar Busse“,
erklärte Tim, „und hat schon alles gestanden. Er ist 16, hat natürlich keinen
Führerschein, meint aber, daß eine so alberne Bestimmung für ihn nicht gilt.
Vorhin hat er sich heimlich den Porsche seines Vaters ausgeliehen. Die Adresse
ist Severin-Straße Nr. 5 — ein Schnaps-Großhandel. Vielleicht liegt es daran. Naja!
Fritz ist die Straße im Pöbelberger Forst entlanggerast. 140 Sachen gibt er zu,
der Raser. Ein gewisser Joachim Hagen joggte dort gerade. Jetzt liegt er im
Krankenhaus — und ist vermutlich noch immer ohne Bewußtsein. Wir haben ihn
zufällig gefunden und das Verbrechen dann aufgedeckt. Denn Fritz-Engelmar ist
natürlich geflohen, statt sich um den Schwerverletzten zu kümmern. Mit dem
roten Porsche und überhöhter Geschwindigkeit kam er, Fritz, uns entgegen. Um
Haaresbreite hätte er auch noch Gaby überfahren und...“
    „Daß ich noch lebe“, fiel sie ihm ins
Wort, „verdanke ich Tim, Papi. Er hat mich in letzter Sekunde beiseite
gerissen. So geschockt war ich noch nie. Ich hatte Butterknie und Magenübelkeit.“
    Glockners
Pupillen verengten sich. Aber er sagte nichts. Sein Blick richtete sich wieder
auf Tim.
    Der fuhr fort mit seinem Bericht.
    „...und ist auch da weitergerast, ohne
anzuhalten. Nun, Karl hat sich die Kfz-Nummer gemerkt. Als wir bei der Firma
Busse antanzten, haben wir Fritz dabei überrascht, wie er auf dem Hinterhof die
Lackschäden vom Porsche beseitigen wollte. Erst wurde er frech, der Mistkerl.
Aber dann hat er alles zugegeben. Sein Vater hat von allem keine Ahnung, auch
jetzt noch nicht. Damit die Sache nicht versiebt wird, haben wir den Täter
gleich mitgebracht.“
    Glockner wies auf einen Stuhl. „Setz
dich dorthin, Fritz.“ Der Junge gehorchte.
    „Trifft das zu, was Tim sagt?“
    Fritz-Engelmar nickte. „Ja. Aber...
es... es tut mir leid.“
    „Du hast einen Menschen schwer
verletzt.“
    „Ich... ich“, er begann zu schnüffeln, „wollte
das nicht.“
    „Hast du den Porsche schon oft heimlich
ausgeliehen?“
    „Nicht sehr oft.“
    „Was heißt das?“
    „Vielleicht 20mal.“
    „Und bist durch die Stadt gefahren?“
    „Einmal war ich auch auf der

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