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Jagt das rote Geister-Auto!

Jagt das rote Geister-Auto!

Titel: Jagt das rote Geister-Auto! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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hielt, als Tim mit flacher Hand
Stop gebot.
    Er fuhr auf die andere Seite hinüber
und stellte sich neben die Fahrertür. Das Fenster war offen.
    „Tag, Frau Heinze. Da sind wir wieder.
Wie wir von Kommissar Glockner wissen, haben Sie alles aufgedeckt, was Dr. Frey
und Joachim Hagen betrifft. Aber Sie wissen das Neueste noch nicht. Dr. Frey
ist nach Zürich getürmt — mit seinen sechs Armbanduhren und den Siegelringen.
Diese kopflose Flucht bringt natürlich nichts — außer zusätzlichen Ärger. Was
Hagens Unfall betrifft, ist Frey allerdings unschuldig. Hat nämlich nichts
damit zu tun. Das war ein stinknormaler Verkehrsunfall.“
    Die Frau starrte Tim an, bewegte die
Lippen und schluckte.
    „Kein... Mordversuch?“
    „Keiner.“
    „Aber ein... Schurke ist er trotzdem.“
    „Ist er“, nickte Tim. „Seinen Chef und
die Firma hat er in übelster Weise hintergangen.“
    Marga senkte den Kopf. Mit beiden
Händen umklammerte sie das Lenkrad. Der Motor stolperte im Leerlauf.
    Karl, Klößchen und Gaby standen noch
drüben auf der anderen Straßenseite.
    „Ich... bin so enttäuscht von Dr. Frey.“
Marga schluchzte beinahe.
    Tim sah, daß sie feuchte Augen hatte.
    Ihm fiel nichts ein, was er dazu sagen
konnte. Außerdem pfiff Karl in diesem Moment. Und deutete nach vorn.
    „Tschüß, Frau Heinze“, sagte Tim rasch.
„Dort ist jemand, mit dem wir ein Wörtchen reden wollen. Bis später!“
    Als er loszischte, hörte er, wie hinter
ihm der Kleinwagen abfuhr.

15. Der Ferrari
     
    Leo Zeckel — Jans älterer Bruder — stand
in der Einmündung der Gasse, vergrub beide Hände in den Hosentaschen und starrte
hinüber zu Bruchseidl und Co.
    Offensichtlich war er in böse Gedanken
versunken. Jedenfalls bemerkte er die TKKG-Bande erst, als ihn die vier fast
erreicht hatten.
    „Na?“ fragte Tim. „Wieder ein Auftrag
von Frau Geraldine Frischpelz? Wer soll denn nun noch zum Essen kommen — außer
Dr. Fritz Alois Gutmeisel?“
    Leos Blick wurde flach. „Was ist los?
Was wollt ihr?“
    „Du fällst uns auf“, erwiderte Tim. „Erst
schleichst du bei Bruchseidls Villa herum und quatschst Opern als Ausrede.
Jetzt beobachtest du die Firma. Weshalb? Willst du ein Fertighaus kaufen?
Wohnst doch recht schön am Litschel-Weg hinter der Zementfabrik. Und abends
bist du ja sowieso in der Disco. Und dein Bruder bleibt im Knast. Wozu also ein
Fertighaus?“
    „Häh?“ Leo legte den Kopf schief. „Bist
du nicht ganz dicht? Wovon redest du eigentlich?“
    „Was interessiert dich an Bruchseidl?“
    „Wer ist das?“
    „Na gut.“ Tim grinste. „Aber nimm zur
Kenntnis: Wenn in Bruchseidls Haus eingebrochen wird, wissen wir, wer das war.
Vielleicht kannst du dann wieder mit deinem Bruder zusammenwohnen. In einer
Zelle. Klar?“
    „Tim!“ meinte Karl in tadelndem Ton. „Eine
Gefängniszelle wird nicht bewohnt. Dort sitzt man ein.“
    „Ich bin überzeugt“, sagte Tim, „Jan
und Leo Zeckel werden es sich so gemütlich machen, daß es fast ein Wohnen ist.“
Leo spuckte auf den Boden. „Ihr könnt mich mal. Im übrigen habe ich keine
Ahnung, wovon ihr redet.“
    „Der begreift noch langsamer als ich“,
sagte Klößchen.
    Leo öffnete den Mund, schloß ihn
wieder, zuckte die Achseln, wandte sich ab und stiefelte die Gasse hinunter.
    „Der hat was vor“, sagte Gaby. „Hoffentlich
gibt er’s jetzt auf. Ob von ihm die Erpresserbriefe sind?“
    „Gute Idee“, nickte Tim. „Als Ganove
ist Leo eine Nummer größer als sein Bruder. Die Flamingo-Disco hat einen üblen
Ruf. Die meisten, die dort ihr Bier trinken, sind kriminelle Profis. Dein
Vater, Gaby, sagte, daß im Flamingo gedealt wird. Man könnte unter der Hand
Waffen kaufen und auch Sprengstoff. Vielleicht sollte Herr Bruchseidl die
Erpresserbriefe etwas ernster nehmen.“
    „Ich werde es meinem Papi erzählen“,
nickte Gaby.
    Klößchen legte eine Hand auf den Magen.
    „Was ist mit dem Abendessen? Wenn wir
zur Penne düsen, können wir’s gerade noch schaffen.“
    Tim verdrehte die Augen. „Hast du
vergessen, daß wir den Garagenschlüssel suchen wollen? Nichts ist zur Zeit
wichtiger, als die Besichtigung des roten Ferraris.“
    Sie fuhren los. Klößchen maulte, aber
nur halblaut.
    Zwei Minuten später kamen sie am
Afig-Einkaufsmarkt vorbei. Dessen Parkplatz liegt an der Prillglitzer
Landstraße.
    Jetzt, nach Geschäftsschluß, waren
nahezu alle Kunden abgefahren.
    Deshalb sah Tim Rodes braunen Opel
sofort.
    Das Kennzeichen...PR — wie Paul Rode

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