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Jagt das rote Geister-Auto!

Jagt das rote Geister-Auto!

Titel: Jagt das rote Geister-Auto! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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Autobahn.“
    „Wie schnell fährt euer Porsche?“
    „Oh“, die Augen des Jungen begannen zu
glänzen, „230 Sachen hatte ich ganz locker...“ Er stockte.

    „Und das ohne Führerschein“, sagte Glockner.
„Du hättest wissen müssen, daß so was nicht gutgeht. Ich verständige jetzt
deinen Vater, Fritz. Du wartest solange im Nebenzimmer bei meinem Kollegen.“
    Der Kommissar griff zum Telefon.
    Der Junge wurde von Kriminal-Assistent
Hansen abgeholt. Glockner sprach mit Busse senior, der offenbar aus allen Wolken
fiel und sich sofort auf den Weg machte.
    Die TKKG-Bande lümmelte auf den
Besuchersesseln herum.
    Irre! dachte Tim. Marga Heinze irrt
sich, was Frey betrifft. Und nur deshalb deckt sie das krumme Ding auf, das da
läuft und gelaufen ist: Freys linker Deal mit der Konkurrenz und Hagens
Erpressungsversuch. Tja-ja, manchmal bringt ein Irrtum die Wahrheit ans Licht.
    Glockner beendete sein Telefonat und
legte den Hörer auf.
    „Euer Ermittlungsergebnis überrascht
mich. Vorhin rief nämlich Frau Heinze an. Sie bezichtigte Dr. Frey des
Mordversuchs an Hagen und erzählte, was dahinter steckt. Dir, Tim, hätte sie
das auch schon eröffnet — am Telefon. Meine Kollegen waren inzwischen bei Frey.
Er hat sich abgesetzt ins Ausland. Die Putzfrau Wonscheck sprach von vier
Jugendlichen, die sie ausgequetscht hätten.“
    Tim grinste. „Wir waren erst auf
falscher Fährte. Aber das ist ja nun geklärt.“
    „Die schweren Verkehrsdelikte machen
uns immer mehr zu schaffen“, sagte Glockner und blickte zum Fenster. „Die
Rücksichtslosigkeit auf den Straßen nimmt zu.“
    Tim ließ die Stille nach dieser
traurigen Feststellung etwas nachhallen, bevor er sagte: „Darf ich mal was
fragen, Herr Glockner: Ilonas Vater — der Rudolf Bracht — war eben bei Ihnen.
Hat er einen Hinweis auf den Täter? Auf den, meine ich, von dem Ilona
angefahren wurde.“
    Glockner schüttelte den Kopf. „Nichts.
Auch wir tappen im dunkeln. Aber Bracht war wegen was anderem hier. Er hat sich
nach Jan Zeckel erkundigt.“
    „Aha!“ rief Klößchen. „Erst hat sich
Ilona um diesen Zoffie gekümmert. Und jetzt springt Herr Bracht ein. Ich finde
— wenn ich das mal sagen darf — , Zeckel verdient es nicht, daß man sich so um
ihn kümmert. Der ist nicht besserungsfähig.“
    „Du hast unrecht, Willi. Die meisten
Menschen sind besserungsfähig — noch dazu in der Jugend. Aber Bracht hat gar
nicht die Absicht, irgendwas für Zeckel zu tun. Ilonas Vater hat sich nur
erkundigt, wie es um den Burschen steht, welche Suppe er auslöffeln muß.“
    Irgendwas, dachte Tim, wird an der
Sache immer falscher: Jan Zeckel, Ilona, Marga Heinze, Herr Bracht - wieso habe
ich dabei ein so komisches Gefühl? Weil Zeckel meinen Text aufgesagt hat, als
er das Geständnis ablegte? Hm. Hoffentlich über kommt mich bald die
Erleuchtung. Mein Instinkt weiß nämlich schon, daß an der Sache was faul ist.
Nur die Logik humpelt hinterher, der geistige Durchblick findet nicht statt.
    Tim stand auf.
    „Ich glaube, der Anstand gebietet es“,
meinte er, „daß wir Frau Heinze persönlich vom Gang der Ereignisse
unterrichten. Es wird sie beruhigen, daß Dr. Frey kein Mörder ist. Aber Freys
Flucht ist so gut wie ein Geständnis, wie?“
    Gabys Vater nickte. „Der Mann handelt
dumm. Offensichtlich hat er die Nerven verloren.“

14. Ein offener Tresor
     
    Es war mittlerer Nachmittag — also
nicht die schlechteste Zeit des Tages als Oberbuchhalter Paul Rode von einem
Termin in der Stadt zurückkam — zurück in die Firma Bruchseidl u. Co.
    Rode — dessen gelbes Gesicht jetzt noch
gelber wirkte durch den dunkelgrünen Trench, den er trug — parkte seinen Wagen
und schlurfte zu dem neunstöckigen Verwaltungsgebäude.
    Dabei sah Rode den Typ.
    Überhaupt: Nur zweimal in seinem Leben
sollte der Oberbuchhalter seiner ansichtig werden.
    Das erste Mal also jetzt.
    Der Typ war jung, hatte lange rote
Haare und einen abweisend-feindseligen Ausdruck auf dem — nicht unüblen — Gesicht.
    In den Augen tanzten Irrlichter.
    Hm, dachte Rode, der wirkt wie ein
berufsmäßiger Demonstrant.
    Leo Zeckel — denn um ihn handelte es
sich — stand in der Einfahrt des firmeneigenen Parkplatzes und starrte das
Gebäude an wie das achte Weltwunder.
    Hm, dachte Rode wieder. Der überlegt
sicherlich, ob das ein Fertighaus ist. Wenn schon! Soll er doch fragen!
    Dann vergaß Rode den rothaarigen Typ
und schaltete seine Schritte auf schnell und wichtig, wobei er dem

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