Jahrmarkt der Eitelkeit
auf dem großen Mahagonitisch im Speisezimmer, schwingt den Elfenbeinhammer und bietet alle Künste der Beredsamkeit, Begeisterung, Vernunft, Verzweiflung und des Bittens auf, schreit seine Leute an, verspottet Mr. Davids wegen seiner Langsamkeit, feuert Mr. Moss an, etwas zu tun, fleht, befiehlt und brüllt, bis endlich der Hammer, gewichtig wie das Schicksal, niedersaust und man zur nächsten Nummer übergeht. O Dives! Wer hätte wohl jemals gedacht, als wir um den breiten, von Silber und fleckenlosem Linnen strahlenden Tisch saßen, daß wir je solch ein Gericht auf der Tafel stehen sehen würden wie diesen schreienden Auktionar!
Die Auktion näherte sich bereits ihrem Ende. Die herrliche Saloneinrichtung, von Meisterhand gefertigt, die seltsamen und berühmten Weine, ehemals vom Kenner ohne Rücksicht auf den Preis erworben, und das reiche und vollständige Familiensilber waren bereits an den Tagen zuvor verkauft worden. Einige der besten Weine (die bei den Liebhabern in der Nachbarschaft alle einen guten Ruf hatten) hatte der Butler unseres Freundes John Osborne vom Russell Square für seinen Herrn, der sie recht gut kannte, ersteigert. Ein kleiner Teil von den nützlichsten Gegenständen des Silbers hatten einige junge Börsenmakler aus der City gekauft. Und jetzt, als das Publikum zum Kauf kleinerer Objekte aufgefordert worden war, geschah es, daß der Redner auf dem Tisch sich über den Wert eines Gemäldes ausließ, das er seinen Zuhörern anzupreisen suchte. Das Publikum war aber keineswegs mehr so erlesen und zahlreich wie an den vorangegangenen Auktionstagen.
»Nummer 369«, brüllte Mr. Hammerdown. »Das Porträt eines Herrn auf einem Elefanten. Wer bietet für den Herrn auf dem Elefanten? Halten Sie das Gemälde hoch, Mr. Blowman, damit die Gesellschaft es beurteilen kann.« Ein langer, blasser Herr von militärischem Aussehen, der ernsthaft an dem Mahagonitisch saß, konnte sich eines Lächelns nicht enthalten, als Mr. Blowman dieses wertvolle Stück zeigte. »Drehen Sie den Elefanten doch zum Hauptmann, Blowman. Wieviel bieten Sie für den Elefanten, Sir?«
Aber der Hauptmann wandte schnell und verlegen errötend den Kopf ab, und der Auktionar wiederholte sein Angebot.
»Sagen wir zwanzig Guineen für das Kunstwerk? Fünfzehn? Fünf? Bestimmen Sie selbst den Preis! Der Herr ist schon ohne den Elefanten fünf Pfund wert.«
»Ich wundere mich nur, daß er nicht unter ihm zusammengebrochen ist«, warf ein Spaßvogel ein, »jedenfalls ist er ganz schön gewichtig.« Da der Reiter auf dem Elefanten tatsächlich als wohlbeleibte Gestalt dargestellt war, entstand ein allgemeines Gelächter im Raum.
»Suchen Sie doch nicht den Wert des Kunstwerks herabzusetzen, Mr. Moss«, sagte Mr. Hammerdown, »die Versammlung soll den Gegenstand als Kunstwerk betrachten – die Haltung des stattlichen Tieres durchaus naturgetreu, der Herr in einer Nankingjacke, die Flinte in der Hand, geht auf die Jagd, im Hintergrund bemerkt man einen heiligen Feigenbaum und eine Pagode – höchstwahrscheinlich die Darstellung eines interessanten Ortes in unseren berühmten ostindischen Besitzungen. Wieviel für diesen Gegenstand? Kommen Sie, meine Herren, halten Sie mich nicht den ganzen Tag damit auf.«
Jemand bot fünf Shilling, worauf der militärisch aussehende Herr in die Richtung blickte, aus der dieses glänzende Angebot gekommen war, und dort sah er einen anderen Offizier mit einer jungen Dame am Arm. Beide waren offenbar von der Szene höchst belustigt und erhielten den Gegenstand schließlich für eine halbe Guinee zugeschlagen. Der Mann am Tisch schien überraschter und verlegener als zuvor, als er dieses Paar erspähte; er verbarg den Kopf in seinem Uniformkragen und kehrte ihnen den Rücken zu, um den beiden auszuweichen.
Es ist nicht unsere Absicht, alle Dinge aufzuzählen, die Mr. Hammerdown die Ehre hatte, an jenem Tage zum Kaufe anzupreisen. Wir wollen nur das kleine Tafelklavier aus den oberen Regionen des Hauses erwähnen (der prächtige Flügel war schon vorher verkauft worden). Die junge Dame probierte darauf mit schneller und geübter Hand (wobei der Offizier abermals errötete und zusammenfuhr), und als das Klavier an die Reihe kam, begann ihr Beauftragter zu bieten.
Allein hier zeigte sich eine Konkurrenz. Der jüdische Adjutant im Dienste des Offiziers am Tisch bot gegen den jüdischen Herrn, den die Elefantenkäufer angestellt hatten, und es entspann sich nun ein lebhafter Kampf um das kleine Klavier,
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