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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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zu dem die Kontrahenten von Mr. Hammerdown noch gehörig angefeuert wurden.
    Als der Wettstreit eine Weile gedauert hatte, gaben der Elefantenhauptmann und seine Dame das Rennen schließlich auf. Der Hammer fiel nieder, der Auktionar sagte: »Mr. Lewis, fünfundzwanzig«, und Mr. Lewis' Auftraggeber wurde Eigentümer des kleinen Tafelklaviers. Nachdem der Kauf zustande gekommen war, richtete dieser Herr sich auf, als sei ihm eine Last von den Schultern genommen worden, und in dem Augenblick, da die erfolglosen Konkurrenten ihn erspähten, sagte die Dame zu ihrem Freund: »Sieh mal, Rawdon, es ist ja Hauptmann Dobbin.«
    Vielleicht war Becky unzufrieden mit dem neuen Klavier, das ihr Mann für sie gemietet hatte, vielleicht hatte auch der Eigentümer das Instrument wieder weggeholt, weil er nicht weiter Kredit gewähren wollte, vielleicht aber hatte Becky auch eine besondere Vorliebe für das Klavier, das sie hatte kaufen wollen, denn sie erinnerte sich noch der Zeit, als sie im Zimmerchen unserer teuren Amelia Sedley darauf gespielt hatte.

    Die Versteigerung fand in dem alten Haus am Russell Square statt, wo wir zu Beginn dieser Geschichte einige Abende miteinander verbracht haben. Der gute alte John Sedley war ruiniert. Er war auf der Börse als zahlungsunfähig erklärt worden, und sein Bankrott sowie seine Geschäftstilgung folgten. Mr. Osbornes Butler kam, um einen Teil des berühmten Portweines zu ersteigern und ihn in den Keller gegenüber zu bringen. Drei junge Börsenmakler (Mr. Dale, Mr. Spigott und Mr. Dale aus der Threadneedle Street) schickten ein Dutzend schön gearbeiteter silberner Löffel und Gabeln sowie ein Dutzend Dessertbestecke, Splitter von dem Wrack, mit besten Grüßen an die gute Mrs. Sedley. Sie hatten mit dem alten Mann geschäftlich zu tun gehabt und von ihm manche Gefälligkeit erfahren in einer Zeit, wo er gegen alle, mit denen er zu tun hatte, gefällig war. Da das Klavier Amelia gehört hatte und sie es bestimmt vermissen würde und jetzt eins brauchen könnte und da Hauptmann Dobbin ebensowenig darauf spielen konnte, wie er Seiltanzen konnte, hatte er das Instrument wahrscheinlich nicht für sich selbst gekauft.
    Kurz gesagt, es traf noch am gleichen Abend in einem wunderhübschen Häuschen in einer Querstraße der Fulham Road ein, einer jener Straßen, die die schönsten romantischen Namen tragen (diese hier hieß Sankt-Adelaide-Villen, Anna-Maria Road, West); wo die Häuser wie Puppenhäuser aussehen; wo die Leute, wenn sie aus den Fenstern des ersten Stockwerkes schauen, mit den Füßen offenbar im Erdgeschoß stehen müssen; wo die Sträucher in den Vorgärtchen jahraus, jahrein einen Blütenschmuck von Kinderschürzen, roten Strümpfchen, Mützen und so weiter (polyandria, polygynia 2 ) tragen; wo man Spinettklimpern und singende Frauenstimmen vernimmt; wo sich am Geländer kleine Bierkrüge sonnen und wohin abends kleine Angestellte aus der City ihre müden Schritte lenken; hier hatte Mr. Clapp, Mr. Sedleys Buchhalter, sein Zuhause, und zu diesem Ort nahm der gute alte Herr mit Frau und Tochter Zuflucht, als der große Krach kam.
    Joe Sedley hatte auf die Nachricht von dem Familienunglück hin so gehandelt, wie man es von einem Manne seines Schlages erwarten konnte. Er kam nicht nach London, schrieb aber seiner Mutter, sie könne bei seinem Beauftragten so viel Geld abheben, wie gebraucht werde, so daß seine guten, tiefgebeugten alten Eltern vorläufig keine Armut fürchten mußten. Nachdem er dies getan hatte, lebte Joe in seiner Pension in Cheltenham weiter wie bisher. Er fuhr in seinem Wagen, trank seinen Claret, spielte seine Partie Whist, tischte seine indischen Geschichten auf, und die irische Witwe tröstete ihn und schmeichelte ihm wie bisher. Sein Geldgeschenk, so nützlich es auch war, machte auf seine Eltern nur wenig Eindruck, und ich habe Amelia erzählen hören, daß ihr Vater zum ersten Male nach dem Bankrott das Haupt wieder erhoben habe, als das Paket mit den Bestecken samt den Empfehlungen der jungen Börsenmakler gekommen sei. Er war dabei wie ein Kind in Tränen ausgebrochen und schien noch weit gerührter als seine Frau, für die das Geschenk bestimmt war. Edward Dale, der Junior des Hauses, der die Löffel und Gabeln für die Firma gekauft hatte, war nämlich sehr verliebt in Amelia und machte ihr, trotz alledem, einen Antrag. Er heiratete Miss Louisa Cutts (Tochter von Higham und Cutts, der bedeutenden Kornhandlung) mit einem schönen Vermögen im Jahre

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