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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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zeigt, ist absolut beeindruckend.«
    Als Jake unter ihnen vorbeiraste, hätte Charlie ihm am liebsten laut zugejubelt, aber er hielt sich zurück. »Bei allen Einhörnern, ich hoffe nur, du weißt, was du da tust …«, flüsterte er.
    Nathan schüttelte nur verständnislos den Kopf und schielte hinüber zur pulvinar .
    Caspar stand mit offenem Mund da. Auch er hatte Jake erkannt. Vorsichtig – wohl aus Angst vor ihrer Reaktion – stellte er sich hinter Agata. Er flüsterte ihr die Neuigkeit ins Ohr, und das Lächeln auf Agatas Gesicht verschwand augenblicklich.
    In diesem Moment wurden auch Charlie und Topaz, die weiter das Rennen verfolgt hatten, leichenblass.
    Jake sah die Katastrophe als Erster kommen. Als die Streitwagen sich der zweiten Kurve näherten und sich bedrohlich eng zusammendrängten, zog Leopardo, der an zweiter Stelle fuhr, nach innen und drängte das Gespann neben ihm gegen die Wand der spina . Funken stoben, und der Wagen hob ab, aber sein Lenker ließ sich nicht beeindrucken, stabilisierte das Gespann wieder und preschte weiter. Leopardo rammte ihn ein zweites Mal, und unter der Wucht des Aufpralls brach die Achse des Kontrahenten. Sein Wagen krachte zu Boden, die Zugpferde wieherten in wilder Panik auf und gerieten ins Straucheln. Eines stürzte und riss die anderen mit, sodass sie alle vier zu Boden gingen und mitsamt zertrümmertem Wagen direkt vor ihren Verfolgern im Sand liegen blieben.
    Die nachfolgenden Pferde versuchten noch, über das Hindernis hinwegzuspringen, wurden aber jäh zurückgerissen, als die von ihnen gezogenen Wagen in dem Trümmerhaufen hängen blieben.
    Als Jakes Reittier sich dem Berg aus Holz, Rädern, Pferden und Wagenlenkern näherte, verlangsamte es zunächst das Tempo und blieb dann so ruckartig stehen, dass er beinahe kopfüber aus dem Sattel gefallen wäre. Jake betrachtete das Chaos und hoffte schon, das Rennen sei mit diesem Unfall beendet, doch dann sah er, dass Leopardo unbeschadet davongekommen war und beherzt vorwärtspreschte. Ein weiterer Wagen löste sich aus dem Knäuel und machte sich an die Verfolgung. Jakes eigenes Pferd hingegen war so verstört, dass es sich nicht mehr von der Stelle rührte.
    Da erspähte Jake ein drittes Gespann, das heil geblieben war. Der Fahrer lag blutüberströmt daneben – für ihn war das Rennen zu Ende. Ohne lange zu überlegen, handelte Jake und sprang auf. Er packte die Zügel, ließ die Peitsche knallen, und die Pferde rannten sofort los.
    Die Menge jubelte Jake begeistert zu, als er den Wagen um den Unfall herumsteuerte. Dass das Gespann einen neuen Lenker hatte, schien niemandem aufzufallen außer Agata. Sie schäumte nur so vor Wut, während eine Schar Helfer zu dem Unglücksort rannte und Wagenteile, Pferde und Verletzte von der Bahn schaffte.
    Der Streitwagen zitterte und schwankte bei jeder noch so kleinen Bodenunebenheit. Jake hatte die Kurve vor den Startboxen erreicht und sah aus dem Augenwinkel, wie das zweite goldene Ei herumgedreht wurde. Er legte sich in die Kurve und betete, dass die filigrane Konstruktion nicht einfach unter ihm zusammenbrechen würde. Und schon wurde es gefährlich: Das rechte Rad – ein Bronzering, nur durch acht Holzspeichen mit der dünnen Achse verbunden – krachte in ein Schlagloch, und Jake wurde von der Erschütterung nach oben katapultiert. Einen Moment lang schwebte er wie schwerelos in der Luft, und als er wieder herunterkam, verfehlten seine Füße beinahe den hinteren Rand der Plattform. Jake krallte sich irgendwie fest, hielt mit der einen Hand die Zügel umklammert und packte mit der anderen die Brüstung des Wagens. Ein kräftiger Ruck, dann stand er wieder sicher.
    Die Pferde beschleunigten, und der Fahrtwind toste in Jakes Ohren.

23

    Flammen über Rom
    N ach vier nervenzerfetzenden Runden hatte Jake keinen Meter gutgemacht. Zweimal hatte er versucht, sein Gespann zu wenden und die anderen Wagen zum Stehenbleiben zu zwingen. Aber die Pferde waren darauf trainiert, stets nur in der gleichen Richtung über den Kurs zu galoppieren, und hatten das Kommando schlichtweg verweigert. Der Abstand zu den beiden Kontrahenten schien unüberbrückbar, und als das fünfte Ei herumgedreht wurde, war Jake der Verzweiflung nahe.
    Sein ganzer Körper schmerzte, selbst das Atmen war eine Qual. Er wollte schon aufgeben, da sah er vor sich im wirbelnden Sand eine Gestalt auftauchen. Zuerst war es nur ein verschwommenes Phantom, aber nach und nach wurde die Erscheinung immer

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