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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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unverwandt anstarrten, um sich dann, als er genauso unverwandt zurückstarrte, schnell wieder an die Arbeit zu machen. Dann betrat er Jupitus Coles Büro.

3

    Schiffe und Diamanten
    Schließ die Tür«, befahl Jupitus. Er saß bereits wieder am Schreibtisch und schrieb eifrig mit seinem Füller. Jupitus hatte frische Sachen angezogen, die beinahe identisch waren mit denen, die er zuvor getragen hatte: weißes Hemd, schwarze Krawatte, dunkles, tailliertes Jackett und eine Hose mit grauen Nadelstreifen. Die nassen Kleidungsstücke lagen neben ihm auf dem Boden.
    Jake sah sich in dem mit Holz getäfelten Büro um. Es war eine regelrechte Schatzkammer, randvoll mit erlesenen Kostbarkeiten: In einer Ecke stand die Marmorbüste eines römischen Kaisers, in einer Vitrine waren Schwerter und andere antike Waffen ausgestellt, auf dem Parkettboden lag ein Tigerfell, das riesige Maul weit aufgerissen, an den Wänden hingen Gemälde mit Porträts von Adligen und Königen, außerdem gab es weitere Globen und Landkarten. Neben dem prasselnden Kamin stand ein riesenhafter ausgestopfter Vogel mit einem beeindruckend großen Schnabel, der Jakes besondere Aufmerksamkeit erregte.
    Â»Ist das …?«
    Â»Ein Dodo, genau«, sagte Jupitus, ohne von seinen Papieren aufzublicken. »Einer der Letzten, die auf unserer Erde gewandelt sind. Aber damit ist es nun, wie man deutlich erkennen kann, auch für ihn vorbei. Und du fragst dich wahrscheinlich, was du hier eigentlich machst und wer wir alle sind.«
    Â»Noch viel mehr als das: Vor allem möchte ich wissen, woher Sie meine Eltern kennen«, erwiderte Jake.
    Â»Zuerst muss ich mir deine Augen mal ansehen«, entgegnete Jupitus, ohne auf Jakes Worte einzugehen.
    Â»Meine Augen …?«
    Jupitus öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch und zog ein fein gearbeitetes Instrument aus dunklem Holz mit silbern glänzenden Metallteilen daran hervor. Für Jake sah es aus wie eine dieser Lupen, mit denen Juweliere teure Edelsteine untersuchen. Jupitus streifte den Riemen über den Kopf, schob das Okular über sein rechtes Auge und kam um den Tisch herum.
    Â»Setz dich auf diesen Stuhl«, befahl er.
    Â»Mit meinen Augen ist alles in Ordnung.«
    Jupitus reagierte nicht, sondern wartete, bis Jake tat, wie er ihn geheißen hatte, und schließlich setzte Jake sich zögernd hin.
    Â»Stell das hier ab«, sagte Jupitus und deutete auf Jakes Schultasche.
    Jake nahm die Tasche von der Schulter und legte sie auf den Tisch.
    Mit einem Drehregler schaltete Jupitus eine kleine Lampe an dem Gerät ein und hob Jakes Kinn. »Augen möglichst weit auf, bitte«, sagte er und beugte sich nach vorn, um Jakes rechte Pupille zu inspizieren.
    Â»Was soll das Ganze?«
    Â»Schhhh!« Jupitus zog eine Grimasse und wechselte zu Jakes linkem Auge. »Und jetzt schließe deine Augen, so schnell du kannst.«
    Jake gehorchte, und Jupitus richtete die Lichtquelle an dem Gerät abwechselnd auf seine geschlossenen Lider.
    Â»Jetzt sag mir, was für Formen du siehst.«
    Â»Formen? Ich sehe rein gar nichts.«
    Â»Natürlich tust du das! Du siehst Umrisse. Umrisse verschiedener Größe, aber alle mit derselben Form – Rechtecke, Quadrate, Kreise, was siehst du? Schau genau hin.«
    Jake konzentrierte sich, und tatsächlich sah er etwas. »Hmm, sieht irgendwie aus wie … Diamanten.«
    Â»Diamanten? Wirklich? Keine Rechtecke oder Quadrate?«, fragte Jupitus ungläubig.
    Â»Ja doch! Diamanten. Jede Menge.«
    Jupitus wirkte wütend, als hätte Jake ihn beleidigt. »Sind sie symmetrisch geformt, klar definiert oder verschwommen?«, bohrte er nach.
    Â»Die Umrisse sind klar, würde ich sagen.«
    Bebend holte Jupitus tief Atem. »Du Glückspilz«, sagte er kaum hörbar, zog das Instrument vom Kopf und kehrte zu seinem Schreibtisch zurück.
    Â»Ich werde nicht lange um den heißen Brei herumreden. Wir reisen nach Frankreich. Per Schiff. Du musst uns begleiten.«
    Jake lachte nur. »Wie bitte? Frankreich? Heute Nacht noch?«
    Â»Ich weiß, das kommt ein bisschen plötzlich. Aber wir haben alles, was du brauchst: Kleidung, Essen, egal was. Wirst du leicht seekrank? Es könnte eine stürmische Überfahrt werden.«
    Â»Nein, aber trotzdem, ich meine … Wer sind Sie und Ihre Leute überhaupt?«
    Jupitus schaute ihn verächtlich an. »Vielleicht

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