Jakobsweg
Vergangenheit, verzeihen - anderen, aber auch sich selbst. Und zuzulassen, anzunehmen! Auch, zu geben - Liebe, Nähe - wie auch immer. Aber vor allem: ein Ende zu machen. OHNE einen ganz klaren Abschluss mit der Vergangenheit ist etwas Neues nicht möglich. Egal, was es ist: Beruf, Liebe, Gesundheit -alles. DU MUSST WOLLEN!!!! Um 12.10h bin ich in die Kathedrale von Santiago de Compostela gelaufen. Etwas zu spät, aber dennoch früh genug, um das Wesentlichste mit zu bekommen!! Es war ein unglaublicher Augenblick - ich bin leise in eine Bank gerutscht (pitschnass, Rucksack auf, Regencape drüber).
Kaum hab ich gesessen, habe ich wieder angefangen zu weinen - nur habe ich dieses Mal nicht aufhören können. An alle hab' ich gedacht, an Ella, an Hermann, Manni, meinen Onkel Kurt, an Alfred (meinen Lieblingsonkel), an Dieter (meinen 2. Lieblingsonkel)...an alle anderen. An Papa, Mama, meinen kleinen Bruder und sein Kind...Vor allem aber an meine Kleine.
Die Reise ist zu Ende, die wahrscheinlich wichtigsten Wochen meines Lebens sind vorbei. Ich bin völlig leer im Moment, letzte Nacht war ich so aufgeregt und nervös, ich konnte kaum schlafen. Ich kann es noch nicht glauben: ich habe es geschafft. Ich bin den Jakobsweg gegangen - heute ist der 4.08.2011, erst jetzt komme ich dazu, diese letzten Seiten zu tippen und währenddessen kommen mir immer wieder die Tränen. Erst kürzlich habe ich gesagt, dass ich noch lange nicht fertig bin mit dieser Erfahrung. Noch immer habe ich Kontakt zu Annick und Michael und Marguerite. Ich war am Grab des Apostels und ich war in der Pilgermesse..
Nächster Morgen:
Schon am Flughafen, meine Maschine geht erst in 7 Stunden, mein Wunsch nach Hause zu kommen, ist RIESIG. Hier, auf diesem kleinen Flughafen, versuche ich ein bisschen zur Ruhe zu kommen, lese Zeitung, das erste Mal so richtig nach 6 Wochen, trinke Cafe.... denke nach.
Und freue mich auf den letzten Abschnitt meiner Reise: erst nach Palma, dann direkt weiter nach München -Weihnachtsmarkt, Augustiner Edelstoff, ein Matjesbrötchen...
Was für'n Ding, welche Qualen und was für Glücksmomente.
P.S. Schon am nächsten Tag machen mir die Menschenmassen im vorweihnachtlichen München Angst. Ich werde ein bisschen brauchen, um wieder anzukommen in der Wirklichkeit der richtigen Welt.
¡Ultreïa!
Casa Paderborn in Pamplona
Mein Pilgerausweis
Stierlauf in der Calle Estafeta (© Stockphoto.com/Muxaun MaHgpbirHH)
Auf dem Alto del Perdon
Pilgerskulptur auf dem Alto del Perdon
Herbstlaub in der Rioja
In der Kathedrale von Burgos
Auf dem Weg in die Meseta -Tafelberg Alto de Mostelares
Herbergsleben
Pranger in Boadilla del Camino
Canal de Castilia - Schleuse in Fromista
Norden, Süden, Osten, Westen
San Martin in Fromista
Pilgerstatue in Sahagün
Unendliche Weite oder weite Unendlichkeit
In Astorga
El Ganso
El Ganso
Bei Rabanal
In Foncebadon
Cruz Ferro - ein besonderer Ort
Denkmal für einen verstorbenen Fahrradpilger
Frühnebel
Molinaseca
Herberge in Ponferrada - Betten gibt's hier nur VOR dem Haus
Villafranca del Bierzo
O' Cebreiro
Essen & Trinken hält Leib & Seele...
Mitten in der Pampa und nicht etwa am Straßenrand
Kathedrale in Leon
Die weissen Hühner in Santo Domingo
Erdkeller in Reliegos
Benediktiner-Kloster in Samos
Am Ziel
-DIE ZWEITE REISE-
Pamplona -
Santiago de Compostela
26.10.2009
04.12.2009
Pamplona. Am Abend
Bar "Chez Evaristo" - ein perfekter Start auf den 2. Jakobsweg! Ein kleiner Tinto, das immer noch sensationelle Pan con Ajo und gute Stimmung bei mir, viel weniger Aufregung als im vergangenen Jahr und fast schon abgeklärte Ruhe und riesige Vorfreude.
Die "Casa Paderborn" ist fast voll, bin scheinbar mit Fieber (kein Jakobsweg ohne Fieber) aus dem Flugzeug von Madrid nach Pamplona gestiegen und freue mich auf mein Bett; der Gang hierher jedoch musste vorher noch sein! Vom Flughafen in die Stadt bin ich mit dem Taxi gefahren und wurde vom Taximann gleich mit Stadtplänen, Herbergsplänen und guten Ratschlägen versorgt. Im Notfall solle ich ihn unbedingt anrufen, er könne mir dann schon irgendwie helfen. Die Freundlichkeit hier oben ist auffallend, jedenfalls in Pamplona - je weiter man läuft, desto unwirscher und unzugänglicher werden die Menschen. Aber hier: ein alter Mann, der mir sagt "Mädchen, paß' auf Dich auf und wenn Du einen Unfall oder so etwas hast, dann ruf mich an!"
"Casa Paderborn": wie auch beim letzten Mal wurde ich
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