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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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noch schlimmer.«
    Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Es geht hier um unser Kind, Liv. Mit Problemen zwischen uns beiden kann ich umgehen, aber wir reden hier von unserem Kind. Warum kann sie sich nicht freuen?«
    »Du weißt genau, dass es nicht so einfach ist. Außerdem hast du doch gar keine Ahnung, was in ihr vorgeht, weil du sie nicht an dich ranlässt«, sagte ich anklagend. Ich wusste, es war falsch, meine Wut an ihm auszulassen, aber ich war nach Joss’ Zusammenbruch aufgewühlt.
    Braden strafte mich mit einem einschüchternden Blick. »Bist du fertig?«, fragte er scharf.
    Ich schwieg. Eine besserwisserische Bemerkung wäre jetzt sicherlich nicht gut angekommen.
    Ohne ein weiteres Wort kam Braden auf mich zu. Mein Körper war sofort in Alarmbereitschaft, weil ich nicht wusste, was er vorhatte, aber er beugte sich bloß vorsichtig herab und nahm Joss auf den Arm, als wäre sie leicht wie eine Feder. Joss wachte gerade lange genug auf, um ihm die Arme um den Hals zu schlingen und den Kopf an seine Brust zu schmiegen.
    Der Anblick schnürte mir die Kehle zu. Sie mussten das irgendwie wieder hinkriegen. Sie waren das perfekte Paar. Wenn sie ihre Probleme nicht in den Griff bekamen – wer dann?
    Rasch stand ich auf und drückte Braden noch einmal mitfühlend den Arm, bevor ich ging. Ich hoffte inständig, dass die beiden miteinander reden würden, sobald Joss aufwachte.
    Die Begegnung mit ihnen hatte in keiner Weise dazu beigetragen, meinen eigenen Herzschmerz zu lindern, und weil ich nicht allein sein wollte, fuhr ich zu Dad. Wie in alten Zeiten kochte er für mich, wir saßen zusammen, sahen fern und leisteten uns Gesellschaft. Er wusste, dass etwas nicht mit mir stimmte, stellte aber keine Fragen. Er war einfach nur für mich da, so wie immer.
    An diesem Abend ging ich nicht nach Hause. Falls Nate in meiner Wohnung auf mich wartete, bekam ich nichts davon mit.
    ***
    Benjamin aus dem Weg zu gehen war in den letzten Wochen zu einer immer größeren Herausforderung geworden. Beim ersten Mal schloss ich mich auf der Angestelltentoilette ein. Beim zweiten Mal ging ich hinter den Bücherregalen in Deckung und schlich vor ihm davon, wann immer er ein Stück weiterwanderte. Einmal duckte ich mich sogar hinter einen Garderobenständer. Er stand beim Infoschalter und war das einzige Versteck in Reichweite, als ich Benjamin durch den Haupteingang kommen sah.
    Ich betete, dass die Luft rein war, und trat aus meinem Versteck hervor. Vier Augenpaare waren auf mich gerichtet.
    »Was um alles in der Welt sollte das denn?«, fragte Angus.
    Ich blinzelte. Gab es überhaupt eine überzeugende Erklärung für mein Verhalten? »Da war eine Biene.«
    Er musterte mich einen Moment, ehe er ohne ein weiteres Wort in seinem Büro verschwand.
    Am Tag nach meinem Besuch bei Joss und Braden jedoch hatte mein Versteckspiel ein Ende. Ob das an den Umständen lag oder auch an der merkwürdigen Situation zwischen Nate und mir, war schwer zu sagen.
    Ich stand am Infoschalter und blätterte in einem Buch, als ein Schatten über mich fiel. Ich hob den Kopf, und vor mir stand Ellie mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht.
    »Hattet ihr ein schönes Wochenende?«, fragte sie fröhlich.
    »Hey«, grüßte ich sie erfreut und wandte mich an Jill. »Kann ich fünf Minuten Pause machen?«
    »Klar.« Sie lächelte erst mich, dann Ellie an. »Hallo, Ms Carmichael. Wie ich gehört habe, heißt es ja bald Dr. Carmichael.«
    Ellie wurde rot. »Bald, ja. Ein komisches Gefühl.«
    »Ich finde es großartig.« Ich kam um den Tresen herum und umarmte sie, bevor ich mit ihr eine freie Couch in der Nähe der Haupttreppe ansteuerte. »Was machst du hier?«
    »Ich wollte mich bei dir bedanken.« Sie sah mich mit ernsten Augen an. »Ich habe gehört, dass du gestern Abend bei Joss und Braden warst.«
    »Ja?«
    Ellie schüttelte den Kopf. »Die letzten Tage waren die Hölle. Man hat es nicht mit den beiden in einem Raum ausgehalten, und weil ich nicht wusste, auf wen ich wütender sein sollte, habe ich beschlossen, dass mir beide ganz schrecklich leidtun, und das war auch nicht gerade hilfreich.« Sie lächelte verschämt. »Aber ich höre auf zu plappern und komme zum Punkt. Keine Ahnung, was du gemacht oder gesagt hast, aber es hat geholfen. Adam hat sich eben gemeldet, um mir zu sagen, dass Braden schon viel besser gelaunt ist. Ich habe dann Joss angerufen, und sie klang auch besser. Ich fahre gleich zu ihr.«
    »Ich bin so froh.« Eine

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