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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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anderen in den Club 39 kommen würde. Ich war ohnehin nicht in der Verfassung auszugehen, aber das Wissen, dass Ben möglicherweise auch da sein würde, versetzte mich regelrecht in Panik. Ich schrieb ihr, dass ich krank sei und nicht kommen könne.
    Jo rief an. Ich nahm nicht ab, da schickte sie mir eine SMS .
    Wenn du nicht antwortest, komme ich vorbei. Cam hat mit Nate geredet. Cam glaubt, ihr habt euch gestritten. Alles in Ordnung? xoxo
    Ich holte schniefend Luft und schrieb ihr zurück.
    Ich erklär’s dir später. Mir geht’s nicht so gut. Lieg im Bett. xoxo
    Okay. Gib Bescheid, wenn du was brauchst. xoxo
    Natürlich gab ich ihr nicht Bescheid.
    Stattdessen lag ich den Rest der Nacht bis in den Sonntagvormittag hinein auf meiner Couch.
    Als Dad zum zweiten Mal anrief, um mich zu fragen, ob ich zum Essen bei den Nichols kommen würde, tischte ich ihm eine Ausrede auf. Das weckte sein Misstrauen.
    Wie groß seine Sorge war, merkte ich erst, als ich mich widerstrebend von Bob dem Vogel losriss, weil ich einen Schlüssel im Schloss meiner Wohnungstür knirschen hörte.
    Mein Herz machte einen Satz bis in meinen Hals hinauf. Eine Sekunde lang erwachte in mir die flüchtige Hoffnung, dass es Nate sein könnte, und ich war wie gelähmt.
    Der Anblick von Jos sorgenvoller Miene war wie ein riesiger rostiger Nagel, der meinen Ballon zum Platzen brachte.
    »Was …« Ich verstummte abrupt, als Ellie und Joss hinter Jo durch die Tür kamen.
    Jo winkte mit einem Schlüssel. »Onkel Mick hat angerufen und mir gesagt, dass er sich Sorgen um dich macht. Er hat mir seinen Zweitschlüssel gegeben.«
    »Solltet ihr nicht eigentlich beim Sonntagsessen sein?« Ich zog mein Nachthemd über die Knie und kämmte mit den Fingern durch mein fettiges Haar. Ich sah zum Fürchten aus. Meine Wohnung war ein Saustall. Der Küchentresen war übersät mit Lebensmittelverpackungen, auf dem Couchtisch stapelten sich schmutzige Teller, der Holzboden war voller Krümel, und es roch muffig, so wie es eben riecht, wenn ein Mensch zu lange auf engem Raum lebt, ohne zu lüften.
    Die drei zogen ihre Jacken aus, schauten sich kurz in meiner Wohnung um, richteten dann ihre Blicke auf mich und runzelten alle gleichzeitig die Stirn.
    »Okay, das Wichtigste zuerst.« Jo machte sich ans Aufräumen. Ich sah dümmlich blinzelnd zu, während Ellie in die Küche ging und Wasser aufsetzte.
    Fünf Minuten später war die Wohnung in einem marginal besseren Zustand, auch wenn sie nach wie vor dringend geputzt werden musste. Jo setzte sich neben mich auf die Couch. Ellie streifte ihre Schuhe ab und machte es sich auf meiner anderen Seite bequem. Joss stellte ein Tablett mit Tee, Kaffee und Keksen auf den Couchtisch und nahm in meinem Sessel Platz.
    Dann schauten sie mich abwartend an.
    Ich brach in Tränen aus.
    Vielleicht war ich doch noch nicht ganz leer geweint.
    Auch in Jos Augen schimmerten Tränen, als sie sanft meine Beine beiseiteschob, damit sie mich in die Arme nehmen konnte.
    »Ich stinke«, schluchzte ich. »Tut mir leid.«
    »Schh«, beruhigte sie mich und rieb mir tröstend über den Rücken.
    Nach einer Weile ebbte mein Weinen bis zu einem Schniefen ab, und Jo rückte ein Stück von mir weg, um mir sanft die ungewaschenen Haare hinter die Ohren zu streichen.
    »Willst du uns erzählen, was los ist?«
    Ich ließ den Kopf hängen. »Ich glaube, das wisst ihr schon.«
    Sie seufzte. »Nate.«
    Ich nickte und sah zu ihr auf, bevor mein Blick zu Ellie und Joss ging, die beide gleichermaßen besorgt waren. »Angefangen hat alles mit einer Gefälligkeit …«
    Als ich ihnen die ganze Geschichte erzählt hatte, war ich völlig ausgelaugt. Ich sackte in die Sofapolster zurück und starrte an die Decke. »Ich habe das Gefühl, wenn ich mich bewege, fällt mein Inneres raus. Ich hasse das. Ich hasse ihn, weil er schuld daran ist, dass ich mich so fühle.«
    »Liv.« Die Ellbogen auf den Knien, beugte Joss sich vor. »Ich würde dir gerne sagen, dass er seine Meinung bestimmt noch ändern wird, weil es sich nämlich so anhört, als würde er genau das durchmachen, was ich schon mal durchgemacht habe. Aber das kann ich dir nicht sagen. Ich weiß nicht, was er für dich empfindet oder wie es zwischen euch war. Ich weiß nur eins: Wenn ich Braden nicht so sehr geliebt hätte, hätte ich nie die Kurve gekriegt. Das ist einfach so. Also, ohne die hundertprozentige Sicherheit, dass Nate so verrückt nach dir ist wie ich nach Braden, würde ich dir raten, ihn zu

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