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Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
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vergessen. Ich weiß, wahrscheinlich willst du mir für diesen Rat am liebsten eine reinhauen, aber ich habe einfach das Gefühl, dass es der beste Rat ist, den ich dir geben kann.«
    Ellie nickte. Ihre Augen waren voller Aufrichtigkeit und Mitgefühl. »Ich sehe das genauso. Sosehr es auch schmerzt, du musst versuchen, ihn dir aus dem Kopf zu schlagen.«
    Ich sah zu Jo, aber die wich meinem Blick aus und trank still ihren Tee.
    Zu still.
    »Jo? Was meinst du?«
    »Die beiden haben schon irgendwie recht«, sagte sie.
    »Jo?«
    Sie seufzte schwer. »Cam und ich hatten schon seit ein paar Wochen den Verdacht, dass zwischen euch was läuft. Ich habe euch beide zusammen gesehen. Das war … das ist was Besonderes.« Ihr Lächeln hatte fast etwas Entschuldigendes. »Ich möchte gerne glauben, dass ihr zwei eine Chance habt. Ich weiß nicht … vielleicht musst du ihm einfach nur Zeit geben, dich zu vermissen.«
    Ellie grinste Joss an. »Hatte Braden nicht einen ähnlichen Plan?«
    Joss rollte mit den Augen. »Ja.«
    »Und? Hat’s funktioniert?«
    »Na ja … schon, aber …«
    »Aber Joss hat recht«, flüsterte ich. »Am Anfang würde Nate mich vielleicht vermissen, aber nicht für lange. Er mag mich. Aber er liebt mich nicht. Er hat mir selbst gesagt, dass er mich nicht liebt.«
    »Und das heißt …?« Jos Augen trübten sich vor Enttäuschung.
    Ich zuckte mit den Schultern. Schon wieder musste ich mit den Tränen kämpfen. »Das heißt, dass ich mir wohl am besten ein riesengroßes Pflaster kaufe, damit mir mein Inneres nicht rausfällt … Ich muss irgendwie über ihn hinwegkommen.«
    ***
    Musiktherapie. Mein erster Versuch im Nach-vorne-Schauen.
    Ich stellte eine Playlist auf meinem iPod Nano zusammen. Die kraftvollen Gesänge von Kelly Clarkson, Pink, Aretha Franklin und anderen Frauen, die sich von einer gescheiterten Liebe nicht unterkriegen ließen, schienen mir für meine Zwecke die beste Wahl zu sein.
    Bevor ich am Montag zur Arbeit ging, gab ich mir besonders viel Mühe mit Haaren und Make-up. Ich zog meine Lieblingsröhrenjeans und eine violette Seidenbluse an. Das war alles Teil der Therapie. Wenn ich mich im Innern besser fühlen wollte, musste ich mit dem Äußeren anfangen.
    Da ich den Arbeitstag teils im Büro, teils bei den Semesterapparaten mit dem Wiedereinstellen von Büchern verbrachte, bat ich Angus um einen Gefallen.
    Er beäugte stirnrunzelnd meinen iPod. »Du willst was?«
    »Nur heute Vormittag. Wenn ich später am Infoschalter arbeite, nehme ich die Ohrstöpsel selbstverständlich raus.«
    Angus blickte mir forschend ins Gesicht, ehe er mir unsanft den iPod aus der Hand nahm. »Was hörst du?« Sein Daumen wischte über das Display, und als er meine Playlist überflog, schien ihm ein Licht aufzugehen. Als er mich danach ansah, leuchtete Sorge aus seinen blauen Augen. Er gab mir den iPod zurück. »Okay. Aber nur heute Morgen.«
    »Danke. Das weiß ich zu schätzen.«
    Ich wandte mich zum Gehen und wollte mir gerade die Stöpsel in die Ohren stecken, als Angus meinen Namen rief. Ich drehte mich um. »Kannte ich ihn?«, fragte er.
    Mein Herz machte einen unangenehmen Purzelbaum in meiner Brust. »Es war Nate.«
    Da Angus wusste, wie eng ich mit Nate befreundet gewesen war, überraschte es mich nicht, als er bleich wurde. »Das tut mir leid«, sagte er leise.
    Ich lächelte traurig. »Du bist ein toller Chef, weißt du das?«
    »Der beste«, entgegnete er.
    Kurze Zeit später brüllte Pink mir »So What« ins Ohr. Ich war im hinteren Bereich der Semesterapparate, stellte neue Bücher ein und nahm die, die nicht länger gebraucht wurden, aus den Regalen. Ich war ganz auf meine Arbeit konzentriert und ließ die gesungenen Worte weiser Frauen auf mich wirken. Ich musste mich beherrschen, um nicht laut mitzusingen.
    Das war wohl auch der Grund, weshalb ich ihn nicht kommen hörte. Als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte, bekam ich einen solchen Schrecken, dass meine Knie nachgaben. Ich hörte nur die zweite Hälfte meines Schreis, weil ich mir im Fallen die Ohrstöpsel herausriss.
    Ich saß auf dem Boden und schaute nach oben.
    Vor mir stand Ben, der sich ein Lachen verkneifen musste. »Olivia.« Er streckte mir die Hand hin. Seine Schultern bebten vor mühsam unterdrücktem Gelächter. »Das tut mir leid. Warte, ich helfe dir.«
    In meinem gegenwärtigen Zustand war mir so gut wie nichts mehr peinlich, also ließ ich mich von ihm auf die Füße ziehen. »Geht schon.« Ich klopfte mir den

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