Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Jamaica Lane - Heimliche Liebe

Titel: Jamaica Lane - Heimliche Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha Young
Vom Netzwerk:
zusammenfahren. Als wir uns umdrehten, standen Peetie und Lyn in der Tür zum Wohnzimmer. Lyns neugieriger Blick sprang zwischen mir und Nate hin und her, während Peetie seinen besten Freund mit unergründlicher Miene musterte.
    Ich verfluchte mich im Stillen für meine leichtsinnige Bemerkung, tat jedoch so, als hätte dieser vertrauliche Moment zwischen mir und Nate rein gar nichts zu bedeuten. Ich marschierte zu Peetie und Lyn und umarmte sie zur Begrüßung.
    Als Cole, Jo und Cam hereinkamen, war die Sache zum Glück vergessen. Wir schauten uns gemeinsam in dem gemütlichen Haus um und teilten die vier Schlafzimmer unter uns auf. Jo und Cam sowie Lyn und Peetie nahmen je eins der beiden Zimmer mit Doppelbett, Nate und Cole nahmen das größere der beiden Zweibettzimmer und ich das kleinere. Cole verschwand sofort, um seine Sachen auszupacken, während Nate mit einem übertriebenen Schmollmund zwischen seinem und meinem Zimmer hin- und hersah.
    »Kein Sex für dich«, formulierte ich lautlos mit den Lippen.
    »Tja, das bedeutet dann wohl auch keinen Sex für dich«, erwiderte er – nur mit dem Unterschied, dass er es laut sagte.
    Ich riss die Augen auf, und Nate verschwand lachend auf seinem Zimmer, um sich vor meinem Zorn in Sicherheit zu bringen.
    Legte er es darauf an, erwischt zu werden?
    ***
    Der Pub in der Hauptstraße von Longniddry war urig und gemütlich – unverputztes Mauerwerk, ein großer offener Kamin, massive alte Holztische mit ebensolchen Stühlen und an den Wänden rotgepolsterte Holzbänke. Wir hatten einen großen Tisch direkt unter einem der Tudorfenster belegt. Ich saß zwischen Nate und Cole auf der Bank und war glücklich. Am Kopf des Tisches saß Nates Vater Nathan. Er war eine ältere Version seines Sohnes – dasselbe dichte ungebändigte Haar, wenngleich graumeliert, dieselben funkelnden Augen, dieselbe sonnengebräunte Haut, dieselben Grübchen, dieselbe Statur. Derselbe maskuline Charme.
    Gegenüber von Nate saß seine Mutter Sylvie. Man konnte sehen, dass sie früher eine bildschöne Frau gewesen sein musste, sie war noch immer ausnehmend hübsch. Sie war zierlich gebaut, hatte lange dunkle Haare, strahlend blaue Augen und ein sanftes Gesicht.
    Ich war erstaunt, wie innig das Verhältnis zwischen Nate und seinen Eltern war. Als wir den Pub betraten und sie von ihren Plätzen aufstanden, um uns zu begrüßen, nahm Nate seine Mutter in die Arme und hob sie hoch in die Luft. Danach umarmten er und sein Vater sich fest und strahlten sich an. Nate stellte uns alle der Reihe nach vor, dann machte Cam uns mit seinen Eltern Helena und Anderson bekannt, und zum Schluss war Peetie mit seiner Tante Rose und seinem Onkel Jim an der Reihe. Die beiden hatten Peetie großgezogen, weil ihre damals noch blutjunge Nichte ihn nach der Geburt zur Adoption freigeben wollte.
    Ich merkte schnell, dass Nate ein sehr enges Verhältnis zu seinen Eltern hatte. Das war mir bislang nicht klar gewesen. Natürlich wusste ich, dass er sie liebte und es zwischen ihnen keine Konflikte gab, aber er fuhr nur sehr selten nach Hause, insofern … Schwer zu sagen, was genau ich erwartet hatte, jedenfalls keine so große Vertrautheit. Ganz offensichtlich hatte ich mich getäuscht.
    Zu mir waren die beiden besonders nett und stellten mir unzählige Fragen. Nates Vater war fast noch charmanter als Nate selbst. Da wir eine so große Gruppe waren, war es nahezu unmöglich, eine gemeinsame Unterhaltung zu führen, deshalb hatten sich schon bald einzelne Grüppchen gebildet. Ich für meinen Teil freute mich sehr, mehr über Nate zu erfahren.
    »Er hatte früher eine Zahnbürste, die überallhin mitmusste«, verriet mir sein Vater. Sylvie lachte.
    »Eine Zahnbürste?«
    Nate schlug sich stöhnend die Hände vor die Augen. »Müsst ihr unbedingt von der Zahnbürste anfangen?«
    Nathan schenkte dem Leiden seines Sohnes keinerlei Beachtung, sondern grinste diebisch. Dabei sah er Nate so verblüffend ähnlich, dass ich einen Augenblick lang ganz durcheinander war. »Bei den meisten Kindern ist es eine Schmusedecke oder ein Kuscheltier, aber Nate hatte seine Zahnbürste. Und es war nicht die Zahnbürste, mit der er sich die Zähne geputzt hat. Seine Mutter musste sie ihm extra kaufen, nachdem er ihr eine Ewigkeit deswegen in den Ohren gelegen hatte.«
    Ich verschluckte mich fast vor Lachen. »Eine Zahnbürste?«, wiederholte ich und sah Nate an, der so tat, als höre er nicht hin. Wie konnte ein Mann so rattenscharf und

Weitere Kostenlose Bücher