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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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dessen Diamantfledermaus und Siegelring um die Wette mit den kaiserlichen Lüstern glitzerten.
    Die Shubanuh und das taube Mutterfossil, das sofort in einen Verdauungsschlaf fiel, hatten sich am Fenster auf zierlichen Sesseln vor einem vergoldeten Tischchen niedergelassen.
    Die Shubanuh saß so — Zufall oder Absicht —, daß Bomb sie und sie ihn bequem im Auge behalten konnte.
    Zigaretten und Getränke wurden angeboten. Bomb wählte einen Wodka-Martini, der Shuh und der Oberst nahmen Whisky Soda, Graf Dracs eine Bloody Mary.
    Dann begann der Oberst, Bomb das Spiel zu erklären:
    „Das Spiel besteht aus 25 Karten — und zwar aus 24 Karten, von denen jeweils zwei zusammengehören, also zwölf Kartenpaare plus dem Schwarzen Peter. Der Geber, durch das Los bestimmt, gibt links von sich beginnend, in unserem Fall also je sechs pro Person, er selbst behält zusätzlich die 25. Dann beginnt der links von ihm sitzende Spieler eine Karte bei ihm zu ziehen, von diesem wiederum zieht später der nächste links Sitzende und so fort. Die Aufgabe dabei ist es, möglichst viele Kartenpaare abzulegen. Wer zuerst alle Karten abgelegt hat, hat gewonnen, die anderen spielen weiter. Wer zuletzt übrig bleibt und den Schwarzen Peter hat, ist Verlierer.“ Der Oberst unterbrach sich: „Können Sie mir folgen, Mr. Woodpick?“
    Bomb nickte. Soweit war alles klar. Das Spiel hatte er schon mit vier Jahren mit seiner Mami und seinen Tanten gespielt.
    „Aber wie steht es nun mit dem Geld? Ich weiß ja, daß Sie sich nicht begnügen, dem Verlierer mit Kohle einen schwarzen Schnurrbart unter die Nase zu malen.“
    Der Shuh lächelte. „Das wäre entschieden billiger, jedenfalls für mich. Ich scheine das Pech die letzten Monate für mich gepachtet zu haben.“
    „Aber, aber, Majestät“, widersprach Graf Dracs. „Neues Spiel, neues Glück. Fortuna ist launisch. Sie wendet sich bestimmt bald Euer Majestät wieder zu.“
    Er lachte fett, dann wandte er sich gönnerhaft zu Bomb. „Die Sache ist ganz einfach, Mr. Woodpick. Der Einsatz für ein Spiel ist hundert Pfund. Jeder, der ablegen kann, kann erhöhen, allerdings müssen ihm nach dem Ablegen noch mindestens drei Karten bleiben. Wollen die anderen weiter mitspielen, müssen sie den erhöhten Einsatz nachbringen, oder aber sie steigen aus, in diesem Fall muß der Aussteiger seine restlichen Karten mischen und Blatt für Blatt, links beginnend, je eine Karte unter die übrigen Spieler verteilen. Der Einsatz und die geleisteten Erhöhungen sind natürlich für ihn verloren. Zuletzt wird der Topf unter denen aufgeteilt, die alle Karten losgebracht haben. Wer den Schwarzen Peter behält, bezahlt eine Extrabuße von fünfhundert Pfund, ist also doppelter Verlierer. Verstanden, Mr. Woodpick?“
    „Ich denke schon, Exzellenz“, sagte Bomb. „Eine Frage noch: Gibt es ein Limit bei den Einsätzen?“
    Graf Dracs lächelte hintergründig.
    „Ich muß gestehen, ich schätze eine Limitierung im allgemeinen nicht. Es nimmt dem Spiel viel von seinem Reiz.“
    Und dir viel von deinem Gewinn, du alter Halunke, dachte Bomb.
    „In unserem Fall jedoch“, mischte sich der Shuh ein, „würde ich vorschlagen, mit Rücksicht auf unseren Gast, der erst etwas Erfahrung sammeln sollte, ein Erhöhungslimit von dreihundert Pfund festzusetzen.“
    Er blickte fragend auf den Grafen und den Oberst, die beide Zustimmung murmelten.
    „Einverstanden, Mr. Woodpick?“
    „Einverstanden“, sagte 006.
    Auf einen Wink des Shuhs erschien ein betreßter Kammerherr in scharlachroter Livree und weißgepudertem Zopf, der in einer Schatulle elfenbeinerne Spielmarken zu je 1000, 500 und 100 Pfund, deren Werte mit silbernen Ziffern eingelegt waren, herbeibrachte . Es waren kunstvolle kleine Intarsienarbeiten.
    Bomb ließ sich zunächst Spielgeld im Wert von 5000 Pfund geben. Er unterzeichnete dafür eine Quittung.
    Der Shuh und der Graf nahmen für je 10.000 Pfund, der Oberst für ebenfalls 5000 Pfund Spielmarken.
    Dann war alles bereit.
    Das Los, eine goldene Münze mit schwarz eingelegtem Pfeil, wurde vom Shuh auf dem grünen Filztuch gewirbelt. Als sie zur Ruhe kam, wies die Marke auf den Oberst.
    „Die Einsätze in die Mitte, meine Herren“, sagte dieser. Jeder der Spieler schob einen elfenbeinernen Chip im Wert von 100 Pfund zur Mitte.
    Das Spiel hatte begonnen.

8

    Der kaiserliche Schwager mischte die Karten, schob den Stapel rechts zu Dracs, der abhob. Dann begann der Oberst links an Bomb die ersten Karten

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