James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs
daß der Kaiser drei der fünf Karten erhielt.
Er hatte jetzt fünf Karten, Dracs sechs.
Der Shuh war am Zug.
„Ich bringe die fünfhundert Pfund“, sagte er zu Dracs gewandt. Er nahm eine Karte von Dracs und legte zwei Paare ab: die nordamerikanischen Indianer im Federschmuck ihres Stammes und die hellhäutigen Europäer, Mann und Frau.
„Erhöhe um fünfhundert Pfund“, sagte der Shuh.
Es waren jetzt 7.300 Pfund im Spiel. Der Shuh hatte noch zwei Karten.
Bomb blickte gespannt auf die beiden Kontrahenten. Auch die Shubanuh hatte ihren Platz verlassen und war her-' angekommen.
Sie stand hinter ihrem Gemahl und legte beruhigend die Hand auf seine Schulter.
Der Shuh wirkte fahrig und nervös.
Dracs war von aufreizender Sicherheit.
„Ich bringe die fünfhundert Pfund“, sagte er.
Er langte herüber zum Shuh und zog eine Karte von den beiden.
Dann legte er zwei Paare ab: einen indischen Maharadscha mit seiner Maharani und das barbusige Indioweib mit ihrem blasrohrbewaffneten Gefährten.
7.800 Pfund waren jetzt gesetzt.
Dracs hatte also den Schwarzen Peter. Er hielt dem Shuh seine beiden letzten Karten hin.
Der Shuh streckte die Hand aus, sie schwebte zitternd über den beiden Karten und sank dann herab. Bomb erkannte am triumphierenden Aufglimmen von Dracs Augen, daß der Shuh die schwarze Karte gezogen hatte. Zitternd mischte der Shuh hinter der vorgehaltenen Hand seine letzten beiden Karten und streckte sie dem Grafen entgegen.
Mit traumhafter Sicherheit senkte sich die Hand des Grafen und zog. Dann warf er sein Paar mit Arroganz auf das grüne Tuch.
Es waren die zwei kirgisischen Nomaden.
Es schien, als ob sich ihre asiatischen Gesichter höhnisch verzogen.
In der schlaff geöffneten Hand des Shuhs aber lag der Schwarze Peter.
Seufzend schob der Herrscher die zusätzlichen 1.000 Pfund, den Tribut des Verlierers, über den Tisch.
Und mit weitgekrümmtem Arm, an dessen Hand das Siegel derer von Dracs funkelte, zog der Graf den Gewinn zu sich heran.
8.800 Pfund.
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Dracs hatte, wenn Bomb richtig schätzte, nach Abzug seiner Einsätze rund 5.000 Pfund gewonnen. Er schien überaus zufrieden und leckte sich wie eine satte Katze die Lippen.
Es war ein widerlicher Anblick.
Nachdem die Gläser von den Dienern nachgefüllt waren, begann ein neues Spiel.
Der Shuh als Verlierer gab. Bomb hatte gleich zu Anfang zwei Paare, die er ablegen konnte, entsprechend erhöhte er seinen Einsatz. Die Chancen schienen gut verteilt, auch die anderen legten zügig ab und erhöhten. Keiner stieg aus.
Bomb und Dracs wurden beide fertig, der Shuh und der Oberst standen sich am Ende gegenüber.
Der Herrscher blieb wieder auf der Strecke, zahlte abermals 1.000 Pfund extra. Der Topf mit runden 7.000 Pfund wurde auf Bomb, Dracs und den Oberst verteilt.
Die nächsten sechs, sieben Spiele verliefen ähnlich, die Einsätze waren beachtlich, kaum jemand stieg aus, jeweils einer oder zwei konnten total ablegen. Der Topf wurde aufgeteilt, und immer war Dracs bei den Gewinnern.
Bomb schätzte, daß der Graf zu diesem Zeitpunkt an die 20.000 Pfund gewonnen haben mußte.
Bomb selbst verzeichnete einige Verluste. Die Hauptverlierer aber waren der Shuh und der Oberst, also praktisch mehr oder weniger der Shuh allein.
Im achten Spiel landete Dracs wieder einen Haupttreffer. Er saß zuletzt, bei einem übervollen Topf, dem Shuh gegenüber, Bomb und der Oberst waren nach anfänglichen kräftigen Einsätzen ausgestiegen.
Der Shuh hatte danach noch zweimal ablegen können und jedesmal um 3.000 Pfund erhöht. Er und Dracs hatten, als sie beide unter sich waren, auf Vorschlag des Grafen das Limit aufgehoben.
Bomb wußte, daß der Shuh den Schwarzen Peter hatte; 006 hatte die Verliererkarte bei ihm erspäht, als der Kaiser die vom Oberst verteilten Karten aufnahm.
Dracs aber zog und zog und zog. Nur den Schwarzen Peter zog er nicht. Der Shuh behielt ihn und verlor.
Dracs strich an die 12.000 Pfund ein, was Bomb in grimmige Wut versetzte, aber auch er zwang sich zu einem gratulierenden Lächeln an den Grafen.
Das Spiel danach war das einzige, das Dracs unter den Verlierern fand; das heißt, eigentlich stieg er nach nur zwei mäßigen Erhöhungen aus, ebenso wie Bomb, so daß dem Oberst im Finale mit dem Shuh der Schwarze Peter blieb.
Der Shuh strich mit kindlich-naiver Freude den nicht allzu hohen Gewinn ein, ein Trosttröpfchen auf dem großen, heißen Stein seiner Verluste.
Bomb hatte das Gefühl, der Graf wäre nur
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