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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Abend bei weiblichen Schloßbediensteten gesehen hatte, nur war ihr knappes Mieder tiefer ausgeschnitten, es bedeckte nur sparsam zwei putzige Brüstchen.
    Das Mädchen errötete unter Bombs forschendem Blick.
    Und als sie Bombs behaarten und von Höhensonne gebräunten Oberkörper in dem klaffenden Seidenmantel erblickte, errötete sie ein zweites Mal.
    Sie schlug die Augen nieder und legte Schweigen gebietend den Finger auf ihren Mund.
    „Nur herein in die gute Stube, du Perle des Orients“, meinte Bomb vergnügt. „Du kommst goldrichtig. Ich fürchte mich nämlich allein in fremden Betten. Wer schickt dich zu mir? Der Oberst oder Seine Majestät selbst?“ Das Mädchen schlüpfte herein, aber als Bomb es umfassen wollte, stemmte es die Arme gegen seine Brust und schüttelte lächelnd abwehrend den Kopf.
    „Die Shubanuh schicken Fatima zu Herr“, sagte sie. „Herr mögen folgen Fatima zu Herrin.“
    „Ach so“, sagte Bomb enttäuscht, „die Pflicht ruft und nicht das Vergnügen.“ Er korrigierte unauffällig sein Toupet, das ihm etwas verrutscht erschien. „Jetzt gleich?“
    Fatima nickte.
    Bomb überlegte. War das eine Falle, und waren die Blicke, die er und die Shubanuh gewechselt hatten, beobachtet worden? Sollte er es wagen?
    Er zögerte.
    Dann zwang er sich zu einem Entschluß. Es mußte sein. Ungeniert warf er den Morgenrock ab, so daß Fatima einen unterdrückten Aufschrei von sich gab. Bomb schlüpfte in Hemd, Hose und Slippers. In schneller Folge absolvierte er drei, vier Liegestütze und steckte sich einen Riegel Traubenzucker in den Mund.
    „Ich bin bereit“, sagte er dann.
    Fatima warf ihm einen bewundernden Blick zu und winkte ihm, ihr zu folgen.
    Sie schlüpften auf den Gang hinaus. Der lange Korridor, dem sie nach rechts folgten und der den Gästeflügel mit dem Hauptgebäude des Palastes verband, war durch hohe Fenster von bleichem Mondlicht erleuchtet.
    Bomb spähte hinaus und erblickte auf dem Flugfeld den schwarzen Düsenhelikopter von Graf Dracs. Die Maschine lauerte wie eine gefräßige Spinne im Gitternetz der Betonquadrate der Piste. Der gräfliche Widerling war also noch beim Shuh.
    Bomb folgte Fatima weiter den Gang entlang, vorbei an einer langen Reihe verschlossener Türen. Vor ihnen, am Ende des Ganges, hing an der Stirnwand das überdimensionale Gemälde eines gespenstischen Reiters, der von Wölfen verfolgt wurde.
    Fatima blieb stehen, drückte auf eine verborgene Leiste, das Bild schwang zur Seite und gab eine Balkentür frei. Fatima öffnete sie mit einem zierlichen Schlüssel.
    „Geheimes Zutritt zum Serail — früher“, erläuterte sie auf Bombs fragenden Blick. „Jetzt führen zu Gemächer von Shubanuh.“
    Sie schlichen weiter durch einen fensterlosen, spärlich durch Kerzen erleuchteten Gang, erklommen eine Treppe und standen schließlich vor einer weiteren verschlossenen Tür. Fatima klopfte in einem melodiösen Rhythmus an. Ein Auge erschien in einem Guckloch, die Tür öffnete sich.
    Ein zweites, ebenso wie Fatima gekleidetes Mädchen, nur mit ungleich üppigerem Busen, stand vor ihnen.
    Es verneigte sich vor Bomb.
    Fatima flüsterte hastig ein paar Worte in ihrer Sprache, worauf das andere Mädchen Bomb neugierig betrachtete und in ein Kichern ausbrach.
    Verdammtes Weibervolk, dachte Bomb ärgerlich. Sind doch überall auf der Welt gleich.
    Die beiden Mädchen geleiteten Bomb durch mehrere prächtige, in Rot und Gold gehaltene Räume, schließlich in eine große Halle von verschwenderischer Eleganz, an deren
    Stirnseite sich ein Thronsessel erhob, der mit Paradiesvogelfedern geschmückt war.
    Offenbar war dies der Audienzsaal der Shubanuh.
    Die Mädchen bedeuteten Bomb, hier zu warten. Sie verschwanden flüsternd und kichernd durch eine zweiflügelige Tür, deren Mitte mit dem goldgeschnitzten Buchstaben S verziert war.
    Bomb wartete.
    Der Raum war nicht beleuchtet, der bleiche Mond ergoß über die Marmorfliesen des Bodens seinen fahlen Schimmer. Draußen vor den Fenstern des Palastes sangen die Zikaden ihr monotones Lied.
    Der Agent fröstelte, die Minuten verstrichen, sie erschienen ihm endlos.
    Endlich kamen die Mädchen zurück.
    „Die Shubanuh erwarten Herr“, flüsterte Fatima, packte Bomb am Arm und schob ihn durch die hohe Doppeltür, die sich gleich darauf hinter ihm wieder schloß.

12

    Als Bomb in das von wenigen Kerzen beleuchtete Gemach trat, erhob sich die Shubanuh von einer pelzbedeckten Ottomane und trat auf ihn zu. Sie hatte ihr

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