James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs
seidiges, dunkelschimmerndes Haar gelöst, so daß es in einer weich herabfließenden Welle auf die Schulter hing.
Ihre zierliche Gestalt war in ein loses, sarongartiges Gewand von türkiser Farbe gehüllt, das mit Hunderten von Steinen übersät war, die im flackernden Schein der Kerzen glitzerten. Unter dem dünnen Stoff zeichnete sich die anmutige Rundung ihrer Hüften ab. Die junge Frau atmete tief und heftig.
Bomb sah, wie sich ihre kleinen, aber wohlgeformten Brüste hoben und senkten, und er sah das aufgeregte und aufregende Pochen einer kleinen Ader auf der Blöße ihres Halses.
Sieht gar nicht schlecht aus, sagte sich Bomb. Ist eigentlich nicht ganz mein Typ, aber objektiv gesehen ist sie nicht schlecht. Er fühlte Hoffnung in sich steigen.
„Ich danke Ihnen, Mr. Woodpick, daß Sie gekommen sind“, sagte die Shubanuh mit bebender Stimme.
Bomb beugte sich über die ihm gereichte Hand, die ein riesiger Solitär von unschätzbarem Wert zierte.
„Ich bewundere den Mut Ihrer Majestät“, murmelte er.
„Nennen Sie mich Soranda“, flüsterte die Frau und zog Bomb auf die mit Pelzen bedeckte Ottomane.
006 beugte sich erneut über die zartgliedrige Hand.
„Nennen Sie mich James“, sagte er mit stark vibrierender Stimme, wie weiland Rodolfo Valentino.
„James“, seufzte Soranda, „ich bin die unglücklichste Frau auf Erden!“
Sie neigte sich zu ihm und barg ihr Antlitz an seiner breiten Schulter. Sie schluchzte lautlos.
Bomb fühlte mit Bestürzung, wie Tränen sich aus ihren großen Mandelaugen lösten, über ihre Wangen rannen und unangenehm feucht sein Schlüsselbein näßten.
Also hat der „Daily Mirror“ doch recht, dachte er erschüttert. Was nutzt all der Reichtum und die ganze Pracht, was nutzt all das Geld und die Macht? Diese Frau ist arm, einsam und unglücklich. Und voller Sehnsucht nach einem klein bißchen Glück. Da wuchsen in Bombs Innern der Wunsch und das Verlangen, diese Aufgabe, die er bisher nur als lästige Pflicht und Routine betrachtet hatte, mit Hingabe und heißem Herzen zu erfüllen. Diese Frau verdiente es wie keine zweite, daß er sie tröstete und glücklich machte.
„O Soranda!“ sagte er mit dem stärksten Vibrato, das ihm seine etwas locker sitzende Prothese gerade noch erlaubte.
„O James!“ hauchte Soranda und sank an seine Brust. „Ich habe mich vom ersten Augenblick an nach dir gesehnt.“
Sie umklammerte ihn leidenschaftlich. Ihrer beider Lippen fanden sich. 006 begann voll zärtlicher Rücksichtnahme mit seinen Liebkosungen. Er nahm den bebenden Busen, der wie ein aufgeregtes Vögelchen zitterte, in den sicheren Hort seiner männlichen Hände. Mit Zartheit streifte er das Gewand von ihrer Schulter, so daß es wie eine duftige Wolke auf die weiche Rundung ihrer Hüfte sank. „O James“, stammelte die dahinschmelzende Herrscherin Personiens, „o James, du willst es doch auch?“
Und Ihrer Majestät Agent 006 nickte schweigend. Seine suchenden Hände erforschten den bebenden Leib Sorandas , so wie er es in den Spezialkursen der Abteilung SS (Sex and Sympathy ) gelernt hatte. 1
Und als seine ungeduldige Hand endlich das letzte seidene Hindernis beiseite schob, umschlang ihn die arme, unglückliche, einsame und unberührte Kaiserin mit solch sinnlicher Hingabe, daß alle seine früheren Zweifel am Gelingen seiner Mission zerstoben. Alles für die Nato, dachte Bomb, bevor über ihnen beiden die Wogen der Leidenschaft zusammenschlugen.
Als sie später glücklich und atemlos nebeneinander ruhten, umspielte ein nachdenkliches Lächeln die sonst so grausamen Lippen von 006.
Wenn ich die Story dem ,Daily Mirror’ verkaufen könnte, dachte er, hätte ich ausgesorgt für den Rest meines Lebens. Er bräuchte nicht mehr Kopf und Kragen für ein lumpiges Gehalt und eine lausige Pension hinzuhalten. Und M mit seiner Pingeligkeit bei den Spesenabrechnungen könnte ihm den Buckel herunterrutschen. 100 000 Pfund Honorar müßte er für seine Bettgeschichte mit der Kaiserin Personiens mindestens herausquetschen können.
„Woran denkst du, Geliebter?“ flüsterte Soranda in der Beuge seines Armes.
„Wieviel du mir wert sein könntest“, erwiderte Bomb seufzend.
„Und wieviel bin ich dir wert?“ fragte Soranda verliebt.
„Mindestens hunderttausend Pf... — mindestens hunderttausend mal mehr, als alle anderen Frauen zusammen“, verbesserte sich Bomb.
„Oh, ihr Engländer, ihr versteht es, Komplimente zu machen“, flüsterte Soranda und
Weitere Kostenlose Bücher