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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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sofort eine Zehe Knoblauch“, sagte 006, während sie im Geschwindschritt den kaiserlichen Toilettenräumen zustrebten.
    „Wie bitte?“ fragte der Oberst verdutzt. „Ich verstehe nicht ganz...“
    „Fragen Sie nicht“, zischte Bomb ungeduldig. „Ich habe keine Zeit für Erklärungen. Ich brauche auf der Stelle eine Zehe Knoblauch. Können Sie mir die besorgen?“
    „Ich habe einen Vetter in der Palastküche“, sagte der Oberst. „Er ist dort Vorkoster der kaiserlichen Speisen. Soviel ich weiß, hat er heute nacht Dienst. Er könnte vielleicht...“
    „Rennen Sie!“ befahl Bomb. „Schnell, holen Sie eine Zehe Knoblauch, ich warte auf Sie im Waschraum. Rennen Sie, es geht um Leben und Geld.“
    Minuten später kehrten beide in den Spielsalon zurück, der Oberst noch etwas gerötet und atemlos von der hinter ihm liegenden Aufgabe. Bomb hoffte inständig, daß niemandem etwas auffiel.
    Aber alles ging gut. Auch Dracs schien arglos zu sein.
    Der Shuh forderte seinen Schwager auf, seinen Platz mit ihm zu tauschen; er versprach sich von diesem Platzwechsel ein Ende seiner Pechsträhne.
    Bomb behielt Dracs als Gegenüber im Auge.
    Neue Getränke wurden gereicht.
    Das Kaiserinmutterschiff saß zusammengesunken schnarchend in seinem Sessel. Die Shubanuh hatte, um das letzte Spiel dieses Abends besser verfolgen zu können, ihren Sessel hinter den des Shuh stellen lassen. Sie hatte in anmutiger Haltung Platz genommen, ihre dunklen Augen aber richteten sich immer häufiger auf Bomb.
    006 als Verlierer des vorigen Spieles nahm die Karten auf. Er mischte, ließ den Shuh abheben und hielt dann inne. Er zögerte absichtlich und räusperte sich verlegen.
    Dracs bemerkte als erster sein Zaudern.
    „Nun, Mr. Woodpick“, rief er über den Tisch, „worauf warten Sie noch?“
    Bomb begann zu stottern.
    „Ich — äh, ich... Ich dachte gerade, wir könnten vielleicht — das heißt, nur wenn Sie auch wollen, dann könnten wir vielleicht...“
    „Was könnten wir vielleicht?“ unterbrach ihn Dracs ungeduldig. „Raus mit der Sprache, Mann!“
    „Wir könnten vielleicht das Limit erhöhen oder ganz weglassen“, platzte Bomb heraus, „weil es doch das letzte Spiel ist.“
    Graf Dracs sah ihn nachdenklich an. Ihm konnte das nur recht sein, aber er war mißtrauisch.
    „Ich hätte nichts dagegen, Mr. Woodpick, und die anderen Herren sicher auch nicht, aber befürchten Sie nicht, daß Sie das in — sagen wir, gewisse Schwierigkeiten bringen könnte?“
    „Oh!“ meinte Bomb und tat erleichtert. „Wenn es weiter nichts ist. Sie sollten, glaube ich, wissen, daß meine Stellung als Verkaufsdirektor meiner Firma nicht die einzige Quelle meiner Einkünfte ist. Ich verfüge über einige Aktienpakete in der Ölbranche, und von seiten meiner Mutter habe ich mehrere nicht unbedeutende Liegenschaften in Mittelengland geerbt. Sie brauchen sich also diesbezüglich keine Sorgen zu machen, meine Herren.“
    „Also gut. Um so besser. Einen Kapitalisten soll man schädigen, wo man kann“, scherzte Dracs plump. Seine Geldgier gewann die Oberhand über sein Mißtrauen. „Sagen wir tausend Pfund Einsatz und kein Limit?“
    Alle nickten.
    „Die Einsätze, bitte“, sagte Bomb.
    4.000 Pfund wurden in die Mitte des Spieltisches geschoben. Das letzte, entscheidende Spiel des Abends hatte begonnen.

10

    James Bomb mischte und verteilte die Karten.
    Dann lehnte er sich zurück und versuchte sich zu entkrampfen.
    Nur Ruhe jetzt und kaltes Blut.
    Der Oberst legte als erster ein Paar ab. Es waren die Europäer.
    „Ich bringe zweitausend Pfund“, sagte er und hielt Dracs die Karten hin.
    Dieser zog und sagte geringschätzig: „Ich bringe die zweitausend und fünftausend Pfund dazu.“
    Dann legte er zwei Paare ab. Es waren das indische und das kirgisische Paar.
    Der Shuh brachte die 9.000 Pfund nach und zog eine Karte von ihm. Dann legte er ebenfalls zwei Paare ab. Es waren das Eskimo-Paar und die nordamerikanischen Indianer.
    „Erhöhe um fünftausend Pfund“, sagte er dann.
    18.000 Pfund einschließlich des Einsatzes waren jetzt gesetzt. Bomb schob wortlos 14.000 Pfund in die Mitte des Tisches.
    Dann zog er eine Karte und warf zwei Paare ab: die Südseeinsulaner und die australischen Neger. Er behielt drei Karten zurück.
    „Ich erhöhe um fünftausend Pfund“, sagte er und blickte auf den Oberst. 37.000 Pfund lagen jetzt auf dem Tisch.
    Der Schwager des Kaisers schüttelte den Kopf.
    „Ich steige aus“, sagte er.
    Dracs ließ sein

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