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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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Geld eingestrichen, die Unkosten des Unternehmens waren um ein Vielfaches gedeckt. Er hatte gar keine Lust mehr, hier noch weiter herumzuhängen.
    Auf der anderen Seite wußte er genau, M würde ihm den Kopf abreißen, wenn er jetzt den Schwanz einzog. Was sollte er also tun?
    Es war schon eine verflixte Situation.
    Bomb seufzte. „Oberst“, sagte er dann, „die Entscheidung liegt leider nicht in meinem Ermessen. Sie muß höheren Ortes gefällt werden. Glauben Sie, ich kann aus dem Palastbereich einen Funkspruch aufgeben?“
    „Vom Wagen aus? Verschlüsselt?“ fragte der Oberst, und als Bomb nickte, meinte er: „Wenn wir dabei etwas in der Gegend herumfahren und der Funkspruch nicht länger als zwei Minuten dauert, dürfte die Gefahr, angepeilt zu werden, ziemlich gering sein. Ich denke, wir können es riskieren.“
    Sie begannen also, kreuz und quer die Umgebung des Palastes zu durchfahren.
    Bomb rief London und berichtete in Stichworten vom Vorabend:
    „An M. Dringend!
    1. Sieg über Dracs beim Black Peter und Gewinn von zirka 100.000 Pfund.
    2. Frage, ob Einladung auf gräfliches Schloß angenommen werden soll.
    3. Freundliche Fregatte mit zwei Torpedos angegriffen.“
    Das war das vereinbarte Stichwort für M, daß der angestrebte Kontakt mit der Shubanuh stattgefunden hatte.
    Zum Schluß fügte Bomb noch die Buchstabenkombination SFA hinzu. Das bedeutete „Super Fast Answer “ — schnellste Antwort ist erforderlich.
    Zehn Minuten später funkte London zurück. Es waren nur drei Sätze.
    Bomb dechiffrierte:
    „ad 1. Gewinn keinesfalls als Spesen verwenden, wird dem Schatzamt zugeführt,
    ad 2. Einladung annehmen.
    ad 3. Hoffentlich Volltreffer und keine Blindgänger.“
    Bomb lächelte grimmig. Der gute, alte, eifersüchtige M. Der Agent wandte sich an den Oberst: „Sie sehen, London will, daß ich die Einladung annehme.“
    Der Oberst nickte sorgenvoll. „Ich habe es befürchtet, Mr. Bomb.“
    „Dann sollten wir jetzt zu meinem Büro fahren. Sie müssen sich mit der Reiseroute vertraut machen. Sie erhalten von mir eine Spezialkarte, denn das Schloß des Grafen ist als Privatsitz des Innenministers aus Sicherheitsgründen auf öffentlichen Karten nicht verzeichnet. Es existiert gleichsam nicht.“

14

    Es war gegen 17 Uhr, als Bomb mit dem Jensen FF Personalia verließ. Er fuhr auf der Autobahn Nr. 7 Richtung Osten auf die transsylvanische Gebirgskette zu, die zirka 100 Meilen hinter dem Horizont lag. Diese Schnellstraße, die nach 90 Meilen enden würde, war mit amerikanischen Highways oder europäischen Autobahnen nicht vergleichbar.
    Sie war eine zerbröckelnde Betonpiste, die streckenweise vom Flugsand der rechts und links liegenden Wüste verschüttet war. Auf ihr rumpelten abenteuerliche, uralte Motorfahrzeuge, die oft nur 20 Meilen in der Stunde schafften und die ihrerseits zeitraubend langsam dahintrottende Maultier- und Eselsgefährte überholten, so daß Bomb sich aufgrund dieser Widrigkeiten und Hindernisse erst nach zwei Stunden dem Ende der Autobahn näherte.
    Die Landschaft begann sich hier langsam zu verändern.
    Am Rande der großen Ebene, die die Hauptstadt von den östlichen Gebirgsketten trennte, wich die Wüste sanft ansteigenden Hügeln mit taigaartiger Vegetation, die ostwärts weiter anstiegen, um sich dann mit den dunklen Wäldern der transsylvanischen Berge zu überziehen.
    Auf den letzten Kilometern der befestigten Straße tauchte ein von der Wüstensonne ausgebleichtes, mannshohes Schild am Straßenrand auf. Auf ihm stand in personischen Buchstaben Unverständliches, darunter verkündete es kleiner in Englisch: „Last Drive Inn before the road ends “. Bomb, verschmutzt, staubbedeckt und durstig, fuhr rechts hinaus und hielt vor einem pinkfarbenen, abblätternden Blechschuppen auf einem der markierten Stellplätze. An der Hauswand lehnte eine vergilbte Tafel, die mit Knoblauchbündeln bekränzt war und diverse Speisen und ihre Preise aufzählte.
    Ein altes Weiblein, in der hier landesüblichen Tracht — weiße Leinenbluse, buntgewirktes Mieder, gestreifter baumwollener Minirock und rote Stiefelchen — kam ihm auf Rollschuhen entgegengesaust.
    Neugierig musterte sie den ausländischen Wagen und lachte Bomb mit zahnlückigem Mund freundlich zu.
    „Essen gut, Trinken gut, junger Herr!“ krächzte sie in schauderhaftem Englisch.
    Bomb nickte und bestellte nach der Tafel aufs Geratewohl einen Big Mac und eine Jocola , was immer das sein mochte.
    Die Alte rollte davon

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