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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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sich.
    „Wahrscheinlich. Er kommt dreimal die Woche von seinem Schloß herüber, um abends mit dem Shuh und der Shubanuh und mir eine Partie Schwarzen Peter zu spielen.“
    „Schwarzer Peter?“ fragte Bomb verblüfft. „Ist das nicht ein Kinderspiel?“
    „In den Dimensionen, wie es im Palast gespielt wird, ist es alles andere als ein Kinderspiel“, entgegnete der Oberst bitter. „Der Shuh hat dieses Spiel während seiner Internatszeit in England kennengelernt und es zunächst nur gelegentlich zum Vergnügen gespielt. Aber seitdem er Dracs zum Gegner hat, der die Einsätze in die Höhe treibt und fast immer gewinnt, ist er geradezu süchtig danach. Auch eine königliche Privatschatulle ist gegen wöchentliche Aderlässe von circa 50.000 Pfund nicht ganz unempfindlich.“
    „Und Dracs gewinnt immer?“ fragte Bomb. „Das geht doch nicht mit rechten Dingen zu.“
    Der Oberst zuckte mit den Schultern. „Äußern Sie solche Vermutungen nicht öffentlich. Graf Dracs ist ein mächtiger Mann, Sie könnten es bereuen.“
    „Erzählen Sie mir mehr von Dracs“, sagte Bomb. „Wie alt ist er?“
    „Niemand weiß, wie alt er ist. Er hat ein undefinierbares Alter. Wenn man ihn darauf anspricht, lacht er nur und sagt: ,Sie würden es mir doch nicht glauben, wenn ich Ihnen mein wahres Alter verriete.’ “
    „Er ist nicht dauernd in der Hauptstadt?“
    „Nein, er wohnt auf dem Stammschloß seiner Familie, ungefähr 200 Meilen von hier in den Bergen, unmittelbar am Eisernen Vorhang. Es liegt auf dem Gebiet der alten transsylvanischen Grenze. Es ist ein düsteres, wildes Land. Die Leute dort oben sind anders als wir, rückständiger, heidnischer und abergläubischer. Dracs besitzt dort riesige Ländereien. Wenn er hierherkommt — und das ist immer nach Sonnenuntergang — , benützt er einen Düsenhelikopter, mit dem er auf dem königlichen Flugplatz landet.“
    Sie fuhren die große Prachtallee hinunter, an deren Ende in der Ferne die Silhouette des königlichen Palastes auftauchte.
    „Ist Dracs verheiratet?“ fragte Bomb.
    „Nein. Er ist verwitwet. Seine Frau ist schon vor langer Zeit gestorben. Er hat zwei Töchter, Zwillinge, doch niemand hat sie je hier in Personalia gesehen. Es gehen viele Gerüchte um ihn und seine Töchter um, aber das ist wohl alles Aberglauben.“
    Bomb war nachdenklich geworden.
    „Und er gewinnt immer?“ fragte er noch einmal.
    „So gut wie immer.“
    „Hören Sie“, sagte Bomb, „wenn Dracs heute abend auftaucht und wieder eine Partie Schwarzer Peter in Gang kommt, wäre es da möglich, daß ich an dem Spiel teilnehme?“
    „Das läßt sich sicher machen“, sagte der Oberst. „Aber haben Sie denn so viel Kapital, um mitzuhalten?“
    „Keine Sorge“, sagte Bomb. „Ich werde nachher ein Brieftäubchen nach Old England flattern lassen, das mit einem hübschen kleinen Scheck im Schnäbelchen zurückkehren wird.“

5

    Bomb war erregt. Mit einemmal reizte ihn die Aufgabe. Er hatte schließlich Blofeld , Goldfinger und Dr. No aufs Kreuz gelegt, da würde er diesen Dracs auch noch stolpern lassen. Sie waren am Ende der Chaussee angelangt und fuhren in das Palastgebiet ein. Nach Passieren einer dreifachen Postenkette kamen sie, vorbei an der märchenhaften Fassade des Hauptpalastes, zum königlichen Fuhrpark, der unmittelbar neben dem Flugplatz lag.
    Sie stiegen aus. Der Oberst wies zu einer Reihe niedriggestreckter Hangars hinüber.
    „Der Shuh hat 88 Privatwagen“, sagte er. „Wollen Sie sie sehen?“
    Bomb, der Autonarr, brannte darauf.
    „Gehen wir zunächst zu den Oldtimern“, sagte der Oberst. „Diese Wagen sind alle in erstklassigem Zustand. Seine Majestät kauft bei Erwerb eines Wagens alle Ersatzteile, vom Karosserieteil bis zur Schraube, dreifach. So ist jedes Fahrzeug, auch das älteste Baujahr, praktisch in neuwertigem Zustand.“
    Bomb rannte von einem Wagen zum anderen. Da waren sagenhaft alte Silverclouds , langgestreckte Bugattis, würdevolle Mercedes-Benz. Glänzend und nach Lack duftend, standen sie in einer Reihe, als wären sie gerade erst durch die Schaufenster auf die Straße gerollt.
    Hier war alles versammelt, wovon ein Autoenthusiast träumt.
    Da gab es einen Packard 1930 Sport Phaeton, blaugrün, mit geheiztem Salzwasser-Swimmingpool und 1-Meter-Sprungbrett. Daneben stand ein Bugatti 35 C 1928 mit Snackbar, Sodawasserfontäne und Softeismaschine. Rechts davon ein whiskybrauner Ford T 4, ein Antiprohibitionsmodell mit vernickelter

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